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Corona-Krise wirkt auf Ersatzteilpreise

Veröffentlicht am 09.09.2020

03.04.2020 Es ist unmöglich vorherzusagen, wie lange die Corona-Krise andauern wird. Was jedoch mit Sicherheit feststeht: Sie wird enorme Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben. Schon Anfang 2020 standen die Automobilhersteller bereits unter großem Druck, da der Verkauf von Neufahrzeugen in den meisten Märkten rückläufig war. Aber solange die Weltwirtschaft intakt war, konnte die Industrie mit Wartung und Reparaturen Geld verdienen. In der aktuellen Situation dies jedoch schwierig


Wenn die Städte sich abschotten, die Grenzen schließen und die Finanzmärkte zusammenbrechen, ging auch der Verkehr und die Fahrzeugnutzung zurück. Es wird erwartet, dass Fahrzeugbesitzer und Fuhrparks ihre Wartungen aufschieben. Der Neuwagenrückgang des ersten Halbjahres in Deutschland lag bei 35% (KBA). Die Reduktion der Autoverkäufe im Jahr 2020 wird das Aftersales-Potenzial für die Händler in diesem und weiteren Jahren einschränken.

Eine vergleichbare Referenz dafür ist China – das hoffentlich die schlimmste Phase des Corona-Ausbruchs durchlaufen hat und sich zu erholen scheint. Als die Corona-Pandemie in China im Februar ihren Höhepunkt erreichte, gingen die Fahrzeugverkäufe dort um 80 % zurück, wie aus den von der China Passenger Car Association veröffentlichten Daten hervorgeht. Die europäischen Autoverkäufe werden in diesem Jahr um bis zu 20 % zurückgehen können. Ähnlich dramatisch dürften die Zahlen für Nordamerika ausfallen. Auch die Zulieferer erleben trotz teilweise noch nachlaufender Effekte und Vorratsbeschaffungen einen Rückgang der Ersatzteilverkäufe. Laut einer vom AASA China Aftermarket Forum zwischen dem 20. Februar und dem 2. März durchgeführten Umfrage erwarten die Zulieferer in China für das erste Quartal 2020 einen Umsatzrückgang um 24 %. Obwohl Kfz-Werkstätten in den USA und Kanada als systemrelevante Services gelten und offen bleiben, wird die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen abnehmen.

Auswirkungen auf die Ersatzteilpreise

Diese Störungen des Marktes werden sich erheblich auf die Preisgestaltung für Ersatzteile auswirken. Die internationalen Pricing-Experten und Spezialisten von Eucon beobachten ständig fast 80 verschiedene Märkte, um die Ersatzteilpreise über verschiedene Kanäle zu erfassen. In einigen Märkten, wie z.B. den USA, wurden bereits Preisbewegungen beobachtet. Es ist schwierig, die Ursachen dafür genau zu bestimmen (es kann sich dabei beispielsweise auch um zuvor festgelegte Preisaktionen handeln), aber aufgrund der Eucon-Erfahrung der letzten 25 Jahre in der Analyse von Preisdaten erwartet Eucon in den kommenden Monaten Folgendes:


  1. Preisanpassungen für Captive-Teile – Während und nach der Rezession im Jahr 2008 konnten deutliche Preisschwankungen beobachtet werden.
  2. Unabhängige Werkstätten sowie „FastFitters“ & IAM-Werkstattketten könnten mit aggressiven Werbeaktionen und Rabatten für Ölwechsel oder Wartungsartikel, wie Filter und Wischer, antreten. Gleiches könnte auch bei den nationalen Einzelhändlern zu beobachten sein.
  3. Preisänderungen können aufgrund von Unterbrechungen in der Lieferkette und der Teileverfügbarkeit auftreten – Laut einem NBC-Bericht werden fast 65-70 % der Teile aus China in verschiedenen Regionen der Welt auf dem Aftermarket angeboten. Da die Produktion in China im Februar-März zum Stillstand gekommen ist und in anderen Regionen weiterhin gestoppt ist, werden Engpässe das ganze Jahr über bestehen bleiben – was zu Preisschwankungen führen wird.

Es können auch andere Auswirkungen auftreten, die aktuell noch nicht prognostizierbar sind. Aber eines ist sicher: In dynamischen und schwer vorhersehbaren Märkten ist ein kontinuierliches Monitoring überlebenswichtig. Folglich sind Massendaten-getriebene Systeme essentiell, um rechtzeitig die richtigen Preis- und Marktentscheidungen für sich abzuleiten. Die richtige Preisgestaltung ist ein entscheidender Hebel für OEMs, Zulieferer, Einzelhändler und Händler, um im verbleibenden Jahr 2020 ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Verlässliche und umsetzbare Preisinformationen und -analysen sind für die Akteure des Aftermarkets wichtiger denn je, um ihr Umsatzpotenzial zu steigern und ihren Marktanteil zu sichern. Quelle: Eucon

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