Nachdem sie bereits in jungen Jahren bei großen Konzernen das Deutschland-Marketing verantwortete, gründete Michelle Walter schon mit 23 Jahren ihr eigenes Start-up-Unternehmen. Ihr Fachgebiet ist das Personal Branding, und dieses Thema brachte sie den Teilnehmern des AMtalk – Automotive Talk Köln im Mai näher. Worum es dabei geht, erklärte sie eingangs ihres Vortrags mit einem Zitat von Jeff Bezos: „Personal Branding ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist“. Oder in ihren eigenen Worten:
„Was bleibt den Leuten im Kopf und was sagen sie über dich, wenn du es nicht mehr aktiv steuern kannst, wenn du nicht entscheiden kannst, was über dich gesprochen wird?“.
Glücklicherweise gibt es heute Social Media, und damit ein Instrument, mit dem man steuern kann, welchen Eindruck man bei den Menschen hinterlässt. Warum das so wichtig ist? „Menschen folgen Menschen, heute mehr denn je, Menschen brauchen Vertrauen und Menschen kaufen von Menschen, denen sie vertrauen“, so Michelle Walter. So sei es wichtig, in einer Geschäftswelt mit vielen anonymen Anbietern ein positives Bild von sich zu zeichnen, Vertrauen und Sympathie aufzubauen und die Menschen an seinen Werten und Einstellungen teilhaben zu lassen. „So gelingt es, nicht einfach nur Produkte zu verkaufen, sondern auch „Fans“ zu gewinnen, die mein Unternehmen „cool“ finden und mit anderen darüber sprechen“, erklärt Michelle Walter.
Personenmarke aufbauen im Aftermarket?
Im Personal Branding geht es darum, sich und seinen Stärken Sichtbarkeit zu verleihen, die Mitarbeiter mit einzubeziehen und so dem Unternehmen ein beziehungsweise mehrere Gesichter zu geben. „Das macht ein Unternehmen greifbarer und führt raus aus dem Produktvergleich hin zu „Menschen kaufen von Menschen“.
Ich erziele durch authentische Geschichten und persönliche Einblicke mehr Reichweite, gewinne leichter neue Kunden und Mitarbeiter“,
so die Unternehmensberaterin. Als hilfreiches Tool, um sich und sein Unternehmen als Marke aufzubauen, empfiehlt Michelle Walter die Plattform LinkedIn. „LinkedIn ist zuletzt stark gewachsen und ist mit 25 Millionen Nutzern die größte Karriereplattform im DACH-Bereich. Von weltweit 1,2 Milliarden Nutzern veröffentllichen allerdings erst 1,4 Prozent auch Content“, so Michelle Walter.
LinkedIn hat dabei einen klaren Fokus auf den B2B-Markt und richtet sich neben Studierenden und Berufseinsteigern vor allem an Führungskräfte, Geschäftsführer und Gründer. Doch wie erzielt man Sichtbarkeit und Reichweite? Zunächst sollte man sich über das Ziel dahinter klar sein. Möchte man als Person seine Stärken zeigen, ein Netzwerk aufbauen oder die Karriere fördern? Will man als Unternehmen neue Kunden und Mitarbeiter gewinnen?
„Wenn man für eine Sache brennt, darf man das auch nach außen tragen, seien es die eigenen Werte und Einstellungen oder die des Unternehmens“, sagt Michelle Walter.
Ziele definieren im Personal Branding
Auch die gewünschte Wahrnehmung nach außen sollte man anfangs definieren. Hat man die Inhalte und deren Darstellung geklärt, lässt sich das Ganze auf ein LinkedIn-Profil übertragen. „Ich sehe jedoch oft, dass die Profile nicht gepflegt werden. Gibt es keine Inhalte, sind die User auch gleich wieder weg“, so Michelle Walter, und ergänzt gleich, wie man es besser machen kann. „Im Profilbanner, angepasst an die CI des Unternehmens, kann man als Einstieg zeigen, was man anbietet, wer die Zielgruppe ist und was das Profil bietet. Dazu gehört natürlich ein Profilbild und auch ein Profil-Slogan. Bringt kurz und knackig auf den Punkt, welche Position ihr einnehmt und warum es sich lohnt, euch zu folgen“.
Fokussiert und kontinuierlich – Wie Personal Branding funktioniert
Inhaltlich empfiehlt die Beraterin eine Mischung aus persönlichen und fachlichen Inhalten, die sich daran orientieren, was man mit seiner Performance erreichen will. „Fokussiert euch auf zwei, drei Themen. Je mehr Themen ihr bespielt, um so unklarer wird die Geschichte. Setzt relevante Impulse, unterstreicht eure Expertise und Kompetenz“, riet Michelle Walter den Zuhörern. Am besten funktioniert eine Kombination aus Text und Bild. Eine häufige Frage ist: Wie viele Beiträge muss ich denn überhaupt posten, um eine relevante Performance hinzulegen?
„Wenn man Sichtbarkeit erreichen will, sollte man um die zwei bis drei Beiträge pro Woche absetzen. Wichtig ist auch Kontinuität, nicht zu Beginn alles raushauen und dann wieder einschlafen lassen“.
Zum Abschluss richtete Michelle Walter noch einen Appell an das Publikum: „Ihr entscheidet, ob ihr eure Außendarstellung selbst in die Hand nehmt oder es anderen überlasst. Ihr habt alle Möglichkeiten, es braucht nur ein wenig Zeit“. Die Nutzung von LinkedIn ist außerdem kostenlos. Mehr Infos finden Sie auch hier: www.michellewalter.de
Sie haben den letzten AMtalk verpasst, möchten aber trotzdem interessante Einblicke in den Automotiven Aftermarket erlangen? Der nächste AMtalk findet am 2. Dezember 2025 statt. Infos und Tickets unter www.amtalk.de