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Das ist der EV Aftermarket im Jahr 2040

Veröffentlicht am 15.02.2023

Natürlich verfügen Elektroautos über eine Reihe von Komponenten, die in Verbrennungsmotoren nicht zu finden sind, wie z. B. das Batteriesystem, den Elektromotor oder die Leistungselektronik (einschließlich DC/DC-Wandler, Wechselrichter und Onboard-Ladesystem).


Diese Komponenten stellen eine potenzielle Chance für Akteure auf dem Aftermarket dar. In der Studie „The Electrification of Light Vehicles“ von Roland Berger wird ein gesamtes Kapital diesbezüglich gewidmet. Es folgt eine Zusammenfassung der besagten Studie:

Der Aftermarket für EV-Komponenten

Das größte Potenzial für den Ersatzteilmarkt ergibt sich aus den Batterien. Aufgrund der kontinuierlichen Degradation der Batteriezellen während ihrer Lebensdauer wird erwartet, dass die durchschnittliche Ausfallrate in den ersten 20 Jahren der Fahrzeuglebensdauer bei 4,9 Prozent liegt, wobei die meisten Batterien nach 8 und 12 Jahren ausfallen. Da der Elektroauto Fahrzeugbestand relativ jung sein wird, erwarten die Berater von Roland Berger, dass die Ausfallrate der Batterien bis 2030 mit nur 1,3 Prozent sehr niedrig bleibt und bis 2040 4,8 Prozent erreicht. Der Preis der Batterien wird mit 3.000 bis 15.000 Euro voraussichtlich hoch bleiben, je nach Größe und je nachdem, ob es sich um eine neue oder eine wiederaufbereitete Batterie handelt. Roland Berger prognostizieren, dass der Gesamtwert des Aftermarket für Batterien bis 2040 für BEVs und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) in Europa 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro erreichen wird, wovon bis zu 50 Prozent auf aufbereitete Batterien entfallen könnten.

Elektromotoren haben allerdings schon einen hohen technischen Reifegrad, so dass ihre Ausfallrate insgesamt sehr gering ist. Es wird erwartet, dass die durchschnittliche Ausfallrate in den ersten 20 Jahren der Fahrzeuglebensdauer bei nur zwei Prozent liegt. Aufgrund des relativ jungen Alters des BEV-Fahrzeugbestandes wird die Ausfallrate wahrscheinlich zunächst niedrig sein und bis 2030 0,6 Prozent und bis 2040 1,1 Prozent erreichen. Darüber hinaus sind die Preise für Elektromotoren der Erstausrüster mit etwa 750-1.250 EUR sehr hoch, was eine Chance für wiederaufbereitete Motoren darstellt, die derzeit etwa 500-900 EUR kosten. Roland Berger geht davon aus, dass dies zu einem bedeutenden Nachrüstmarkt für Elektromotoren führen wird, der bis zum Jahr 2040 einen Wert von bis zu 0,9 Milliarden Euro für BEVs und PHEVs in Europa haben wird, wovon bis zu zwei Drittel auf wiederaufbereitete Elektromotoren entfallen könnten.

Leistungselektronik hat eine niedrige Ausfallrate, wobei die Hauptgründe für Ausfälle Überhitzung und Überspannungen sind. Es wird erwartet, dass die durchschnittliche Ausfallrate für die Leistungselektronik von BEV in den ersten 20 Jahren der Fahrzeuglebensdauer bei etwa 2,1 Prozent liegt. Bis 2030 soll die Ausfallrate bei etwa einem Prozent und bis 2040 bei 1,4 Prozent liegen. Die Preise für einzelne Teile der Leistungselektronik liegen zwischen 200 und 800 Euro, je nachdem, um welches Teil es sich handelt und ob es neu oder wiederaufbereitet ist. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass sich daraus bis 2040 ein Marktpotenzial von insgesamt bis zu 2 Milliarden Euro für BEVs und PHEVs in Europa ergibt, wovon 15 Prozent auf wiederaufbereitete Teile entfallen könnten.

Neue Möglichkeiten ergeben sich auch für EV-spezifische Wärmemanagement-Komponenten wie Kühlmittelventilaktuatoren, Kühlmittelkühler und Heizungen. Es wird erwartet, dass die Ausfallraten zwischen 0,3 und 1,7 Prozent liegen werden, was bis 2040 ein Marktpotenzial von rund 0,4 Milliarden Euro für BEVs/PHEVs in Europa für die Erstausrüstung und den unabhängigen Ersatzteilmarkt zusammen ergibt.


Roland Berger erwartet auch einen stärkeren Fokus auf die Entwicklung von Wiederaufbereitungs- und Reparaturkapazitäten für Batteriesysteme, Elektromotoren, E-Achsen und Leistungselektronik, angetrieben durch hohe Preise, einen hohen Materialanteil und die Betonung einer verbesserten Nachhaltigkeit. Darüber hinaus ist eine Verlagerung der Aftermarket-Dienstleistungen von der Hardware zur Software (Software-Updates, Diagnose usw.) zu erwarten, und die präventive Wartung wird Marktanteile gewinnen. HAR Quelle: Roald Berger  / Bild Unsplash

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