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Ab 2019: CO2-Wert Ermittlung mit VECTO

Veröffentlicht am 22.05.2017

Ab 2019 werden CO2-Werte für Nutzfahrzeuge mit VECTO ermittelt und ausgewiesen

Wissmann: CO2-Emissionen schwerer Lkw werden weiter sinken

Die EU-Mitgliedstaaten haben den Weg für die Bestimmung der CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen frei gemacht. Damit werden ab 2019 in Europa erstmals vergleichbare CO2-Werte für neu produzierte und zugelassene schwere Nutzfahrzeuge ermittelt und ausgewiesen. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sagte dazu: „Die Nutzfahrzeugindustrie begrüßt den Beschluss. Er schafft die Grundlage für noch mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Nutzfahrzeugmarkt. Die Kunden in der Transport- und Logistikbranche werden davon durch weiter sinkende Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen profitieren. Mit dem nun beschlossenen Ansatz übernimmt die EU die führende Rolle in der praxisnahen Bestimmung der CO2-Emissionen von schweren Lkw.“ Der Entwurf der Verordnung wurde im Technical Committee on Motor Vehicles (TCMV) beschlossen.


Ab Anfang 2019 werden schwere Nutzfahrzeuge, zunächst im Fernverkehr und im regionalen Verteilerverkehr, einen individuellen und praxisnahen CO2-Wert erhalten. Schrittweise werden weitere Fahrzeugkategorien, etwa im städtischen Verteilerverkehr, einbezogen. Auch die Vorbereitungen für die Einbeziehung von Bussen haben bereits begonnen.

Zertifizierte und vergleichbare Angaben zum Kraftstoffverbrauch und den CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge liegen bislang nicht vor. Aufgrund der immensen Vielfalt schwerer Nutzfahrzeuge und des breiten Einsatzspektrums war die Entwicklung eines leistungsfähigen, völlig neuen simulationsgestützten Verfahrens notwendig. Mit VECTO (Vehicle Energy Consumption Calculation Tool), das von der Europäischen Kommission und der TU Graz entwickelt wurde, liegt nun ein solches Instrument vor. Damit werden erstmals die CO2-Emissionen von Gesamtfahrzeugen, also von Zugmaschinen mit Auflieger oder Anhänger und Reifen inklusive aller relevanten Fahrzeugkomponenten, ermittelt. Auf der Basis gemessener und zertifizierter Inputdaten und realistischer Fahrzyklen können im Ergebnis Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen individuell für alle Fahrzeugkombinationen und konkrete Einsatzprofile bestimmt werden. Studien der EU-Kommission weisen die hohe Genauigkeit und Realitätsnähe von VECTO nach.

Wissmann betonte: „Der entscheidende Vorteil von VECTO besteht darin, dass erstmals das Gesamtfahrzeug und damit die enorme Komplexität des Nutzfahrzeugmarktes erfasst werden kann. Denn kaum ein Nutzfahrzeug gleicht dem anderen. So werden die einzelnen Beiträge von Lkw-Herstellern, Reifenherstellern, Zulieferern oder Anhängerherstellern zur Verbrauchsminderung umfassend berücksichtigt. Die Kunden können ihre neuen Fahrzeuge so noch besser auf Verbrauchseffizienz trimmen. Der Wettbewerb um die sparsamsten Fahrzeuge wird damit noch einmal deutlich forciert.“

Bereits ohne gesetzliche Vorgaben hat die Nutzfahrzeugindustrie die Effizienz und den Verbrauch ihrer neuen Fahrzeuge kontinuierlich und erheblich verbessert. „Allein in den vergangenen zwanzig Jahren konnten die Kraftstoffverbräuche kontinuierlich reduziert werden, im Durchschnitt um mehr als 1 Prozent jährlich. Gleichzeitig haben wir auch die Schadstoffemissionen im realen Fahrbetrieb um rund 95 Prozent reduziert.“, sagte Wissmann weiter.

Wissmann betonte abschließend: „Die Nutzfahrzeugindustrie hat die Entwicklung von VECTO begleitet und unterstützt. Die beschlossenen Fristen zur Einführung der neuen Regelung stellen jedoch eine Herausforderung dar. Fahrzeuge die ab dem 1. Januar 2019 produziert werden, müssen vollständig mit VECTO zertifiziert werden. Aber auch Fahrzeuge, die bereits zuvor hergestellt, aber erst ab Mitte 2019 zugelassen werden, sind in die neue Regelung einbezogen. Das ist angesichts der umfangreichen vor- und nachgelagerten Leistungen in der gesamten Lieferkette anspruchsvoll. Darüber hinaus muss VECTO rasch weiterentwickelt werden. Denn wichtige Spritspartechnologien wie GPS-Tempomaten oder Hybridantriebe können wesentlich zur Verbrauchsminderung beitragen. Sie sind in VECTO aktuell jedoch noch nicht enthalten. Wir setzen daher darauf, dass sie rasch in VECTO berücksichtigt werden.“


Quelle: Verband der Automobilindustrie e.V.

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