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Welche Auswirkung hat die Halbleiter-Krise auf die Zulieferer?

Veröffentlicht am 08.11.2021

Deutsche Zulieferer warnen: Halbleiterknappheit bedroht die komplette Branche. Die Krise aufgrund der Halbleiterknappheit setzt die Automobilzulieferindustrie zunehmend unter Druck. Das mahnt ARGEZ, der Verband der deutschen Automobilzulieferer. ARGEZ gehört zu den Mitgliedern des europäischen Verbandes CLEPA.


Die anhaltende Krise der Halbleiterknappheit – ausgelöst durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie vor fast zwei Jahren – zwingt die Automobilhersteller, die Produktionsmengen im Jahr 2021 deutlich zu reduzieren, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Zulieferer hat. Wie die ARGEZ berichtet, werden Lieferaufträge kurzfristig storniert und Lieferfahrzeuge mussten oft vollbeladen umkehren. Die Lager sind voll, und die Kosten für Logistik und Lagerung steigen dramatisch an. Laut ARGEZ ist die Planung, die derzeit den Lieferketten zugrunde liegt, überholt. Die Chipkrise und Rohstoffpreise bringen Firmen in Existenznot. ARGEZ sieht die Automobilindustrie in der Pflicht.

Vertrauen in die Verlässlichkeit ist nicht mehr gegeben

Stabile und gegenseitig wertschätzende Beziehungen zwischen Fahrzeugindustrie und Zulieferer wären indes aktuell besonders wichtig. Die Zulieferer stehen ihrerseits unter nie dagewesenem Druck – bedingt durch Schwierigkeiten in den gesamten Lieferketten. Bei kleinen Störungen können enorme und langanhaltende Auswirkungen haben. Viele Rohstoffpreise wie z.B. beim Stahl, und beim Kunststoff befinden sich auf historischen Höchstständen. Zum Teil sind die erforderlichen Mengen schlicht nicht bei Metallen verfügbar. Parallel werden steigende Energiepreise weiter erwartet.

Christian Vietmeyer, Sprecher der ARGEZ dazu: „Ein wichtiges Asset schwindet, nämlich das Vertrauen in die Verlässlichkeit von Kunden und deren Abrufankündigungen. So kann es nicht weitergehen. Wer auch morgen noch starke Wertschöpfungsketten will, darf jetzt Risiken nicht einseitig abwälzen und Verträge ignorieren. Wir brauchen sofort eine transparente Kommunikation, mehr Ehrlichkeit und einen fairen Umgang miteinander in den Lieferketten. Der Technologiewandel bei der Mobilität wird jedenfalls nur mit den Zulieferern zu bewältigen sein.“

Die ohnehin schon schwierige Situation wird durch steigende Rohstoffpreise noch verschärft, was vor allem mittelständische Unternehmen mit Liquiditätsengpässen noch stärker belastet. In den vergangenen Monaten hat es bereits eine Reihe von Insolvenzen in der Branche gegeben. Das betrifft nicht nur die kleineren Zulieferer. Sogar große Zuliefererunternehmen wie Hella oder Continental mussten aufgrund dieser Krise die Ergebnisprognosen deutlich nach unten korrigieren.


Quelle: CLEPA, ARGEZ BIld: Mahle

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