Mit Michael Schuster an der Spitze der LKQ DACH-Region beginnt für LKQ eine neue strategische Phase. Parallel dazu stärkt das Unternehmen seine Position durch Digitalisierungsinitiativen, Investitionen in Logistik und zukunftsorientierte Messeauftritte. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird auf mehreren Ebenen vorangetrieben – von Fahrzeugrecycling über Emissionsreduktion bis hin zur nachhaltigen Ausstattung der Belegschaft.
Führungswechsel markiert Neuausrichtung in der DACH-Region
Zum 1. April 2025 hat Michael Schuster die Nachfolge von Frank Schöller als CEO von LKQ DACH und Vorsitzender der Geschäftsführung der Stahlgruber GmbH übernommen. Gemeinsam mit CFO Timothy Grygotis und Julia von Specht CHRO bildet er das neue Führungsteam. Schöller, der sein Amt zum 31. März auf eigenen Wunsch abgab, soll Mitte des Jahres in den deutschen Aufsichtsrat wechseln.
Mit diesem Wechsel rückt das Thema operative Exzellenz und Vernetzung der Regionen noch stärker in den Vordergrund. Der Führungswechsel fällt in eine Zeit, in der sich der Aftermarket zunehmend durch Digitalisierung, regulatorische Veränderungen und neue Fahrzeugtechnologien wandelt.
Messen als Plattform für Technologien im Werkstattalltag
Das Jahr 2025 begann für LKQ DACH mit zwei Großveranstaltungen: der PV LIVE in Essen sowie der ersten LKQ Stahlgruber Leistungsschau des Jahres in Leipzig. Im Fokus standen dabei praxisrelevante Themen wie ADAS-Kalibrierung, Hochvolt-Arbeitsplätze und smarte Diagnosetools. Besonderes Highlight war die „Live-Werkstatt“, die anschaulich zeigte, wie moderne Werkstattausrüstung mit Themen wie E-Mobilität, Batterieanalyse und Remote-Diagnose verknüpft werden kann.
Weitere Veranstaltungen wie „LKQ Stahlgruber meets Motorworld“ in München und Metzingen sowie eine Leistungsschau in Nürnberg unterstreichen den Stellenwert solcher Formate. Sie dienen nicht nur als Produktshowcase, sondern zunehmend als Dialogplattform mit Fachbesuchern.
Digitale Lösungen und neue Marken auf der AutoZum
Bei der AutoZum 2025 in Salzburg war LKQ Stahlgruber Austria mit rund 1 000 m² der größte Aussteller. Vorgestellt wurde unter anderem die neue Marke Emotive, die digitale Kundenplattform STAkis 4.0 sowie das Remote-Diagnosesystem LKQ Remote. Auch hier standen moderne Hochvolt-Arbeitsplätze im Fokus.
Diese Angebote zielen klar auf die Herausforderungen im Werkstattalltag ab: Elektromobilität, Effizienzsteigerung, IT-gestützte Prozesse und technologische Aufrüstung werden zunehmend zum Wettbewerbsvorteil.
Automatisierte Logistik: Meilenstein in Sulzbach-Rosenberg
Ein weiterer Schritt zur Effizienzsteigerung wurde Anfang Juli 2025 mit der Inbetriebnahme eines neuen Fünf-Linien-Shuttle-Systems im zentralen Distributionszentrum (CDC) in Sulzbach-Rosenberg umgesetzt. Das automatisierte Lager schafft Platz für rund 200 000 zusätzliche Artikel und hebt das 120 000 m² große Areal auf ein neues Niveau der Logistikleistung.
Mit insgesamt 60 Mio. € Investitionen in die Standorte Sulzbach-Rosenberg und Bielefeld stärkt LKQ die Infrastruktur in der DACH-Region. Gleichzeitig feierte das CDC sein 30-jähriges Bestehen – ein Signal für Stabilität und Zukunftsorientierung.
Fahrzeugrecycling: Kooperation mit SYNETIQ
Im Juni 2025 wurde ein Joint-Venture mit dem britischen Unternehmen SYNETIQ bekanntgegeben. LKQ SYNETIQ verknüpft LKQs Logistik- und Vertriebsstruktur mit dem Demontage-Know-how von SYNETIQ. Ziel ist es, recycelte und aufbereitete Fahrzeugteile europaweit besser verfügbar zu machen.
Gerade im Hinblick auf Ressourcenschonung und Versorgungssicherheit im Ersatzteilmarkt gewinnt die Wiederverwertung weiter an Bedeutung. Das Joint-Venture bietet hier neue Skalierungsmöglichkeiten.
Nachhaltigkeit im Fokus: Zahlen, Fakten und Textilien
Der im Mai veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht 2024 zeigt Fortschritte: LKQ hat im vergangenen Jahr rund 735 000 Fahrzeuge verarbeitet und nahezu 12 Mio. recycelte Teile im Kreislauf eingesetzt. Gleichzeitig gelang eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 16 % gegenüber 2022 – bezogen auf den Umsatz.
Ein weiteres Zeichen für nachhaltige Unternehmensführung ist der Vertrag mit dem schwedischen Hersteller Fristads: Rund 15 000 Mitarbeitende in 18 Ländern werden ab 2025 mit langlebiger und umweltzertifizierter Arbeitskleidung ausgestattet, die repariert und wiederverwendet werden kann.
Engagement für faire Wettbewerbsbedingungen
Im Mai forderte Andy Hamilton, CEO von LKQ Europe, unabhängige Werkstätten zur Teilnahme an der EU-Konsultation zur Motor Vehicle Block Exemption Regulation (MVBER) auf. Er kritisierte die schleppende Bereitstellung von Fahrzeugdaten, intransparente Garantiebedingungen und überhöhte Gebühren für Diagnoseinformationen.
Die Initiative unterstreicht den politischen Anspruch von LKQ, sich für faire Marktzugänge und transparente Rahmenbedingungen einzusetzen – ein zentrales Anliegen vieler Betriebe im freien Werkstattnetz.
Fazit: Vernetzung, Digitalisierung und Verantwortung als Kernthemen
2025 markiert für LKQ Stahlgruber ein Jahr der Weichenstellungen. Der Führungswechsel, neue Partnerschaften und digitale Tools zeigen, dass das Unternehmen seine Rolle im freien Teilehandel konsequent weiterentwickelt. Die Investitionen in Logistik und Nachhaltigkeit ergänzen diesen Kurs.
Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitenden und Umwelt. Die kommenden Messeformate bieten Fachbesuchern zahlreiche Gelegenheiten, diesen Wandel vor Ort zu erleben – praxisnah und technologiegetrieben. Q: LKQ