Das sind die sechs wichtigsten Impulse vom AMtalk

Veröffentlicht am 01.07.2025
Der zehnte Automotive Talk Köln bot ein facettenreiches Programm mit hochkarätigen Speakern und spannenden Themen rund um Digitalisierung, alternative Antriebe und Logistik im Aftermarket. Im Fokus stand die Premiere der neuen Branchensuchmaschine AMboost, die Informationen gezielt auswertet und Werkstätten sowie Großhändlern einen echten Mehrwert bietet. Weitere Vorträge behandelten u. a. Elektromobilität bei Renault Trucks, digitale Werkstattlösungen von ZF sowie Strategien von eBay und Autodoc.
 

Mit der zehnten Ausgabe feierte der Automotive Talk Köln am 8. Mai 2025 ein kleines Jubiläum – und zeigte dabei eindrucksvoll, wie dynamisch sich der Automotive Aftermarket verändert. Die Speaker nutzten die Bühne im Kölner Atelier-Theater zur Vorstellung neuer Impulse und Themen.


AMboost: Relevanz statt Werbung

Mit AMboost.io präsentierte René Herrmann zum Auftakt eine Neuentwicklung, die sich klar an Fachnutzer richtet. Die speziell für den Aftermarket konzipierte Suchmaschine filtert Werbeanzeigen, Händlerportale und Webshops gezielt aus und fokussiert sich auf Inhalte mit Substanz. Fachmagazine, Herstellerseiten, Studien und relevante Beiträge aus sozialen Netzwerken werden semantisch ausgewertet und übersichtlich dargestellt.

Ziel ist ein klarer Informationsvorsprung ohne Umwege. Die Technologie im Hintergrund erlaubt eine themenübergreifende Recherche, bei der Nutzer durch wenige Klicks zu tiefgehenden Fachinformationen gelangen. Gerade für Werkstätten, Distributoren und Teilehändler kann dieser gezielte Zugang zu Fachwissen ein entscheidender Vorteil sein. Zum Teste schickt eine email an: rene@amboost.io

Renault Trucks: CO₂-Reduktion auf 49 Millionen Kilometern

Einblicke in die Elektromobilität im Nutzfahrzeugsektor gab Hendrick Schwuchow von Renault Trucks. Bereits seit 2019 setzt das Unternehmen auf rein elektrische Lkw – mit inzwischen über 49 Millionen gefahrenen Kilometern und einer CO₂-Einsparung von rund 48.000 Tonnen. Schwuchow beleuchtete die technischen Fortschritte im Bereich der Batterietechnologie sowie die erreichbaren Reichweiten von bis zu 400 Kilometern im Heavy-Duty-Segment.

Renault Trucks versteht Dekarbonisierung als ganzheitlichen Prozess: vom Diesel über alternative Kraftstoffe bis hin zum vollelektrischen Antrieb. Dabei bietet der Hersteller nicht nur Fahrzeuge, sondern auch die nötige Ladeinfrastruktur, angepasst an die individuellen Kundenanforderungen.

Werkstattdigitalisierung mit ZF Aftermarket

„Daten statt Schraubenschlüssel“ lautete das Motto des Vortrags von Dominik Wrede, der bei ZF Aftermarket Digital Solutions die Werkstattdigitalisierung verantwortet. Er zeigte auf, wie moderne Werkstätten heute agieren müssen: vernetzt, datenbasiert und technisch auf dem neuesten Stand.

Software-definierte Fahrzeuge, neue Diagnoseverfahren, cloudbasierte Kataloge und intelligente Werkstattmanagementsysteme sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Wrede betonte die Rolle von Trainingsangeboten und digitalen Werkzeugen im Kampf gegen den Fachkräftemangel – und gab einen Ausblick, wie Künstliche Intelligenz künftig Prozesse weiter automatisieren wird.

LinkedIn im Aftermarket: Personal Branding als Differenzierungsmerkmal

Michelle Walter zeigte in ihrem Vortrag auf, wie wichtig Personal Branding gerade im B2B-Umfeld geworden ist. Sichtbarkeit auf LinkedIn sei nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Unternehmen relevant, wenn es darum geht, Vertrauen aufzubauen und Fachkompetenz zu vermitteln. Wer als Person mit Expertise wahrgenommen wird, stärkt automatisch die Glaubwürdigkeit seines Unternehmens.

Mit konkreten Beispielen erläuterte Walter, wie Profile, Inhalte und Interaktionen auf LinkedIn zum strategischen Werkzeug werden – besonders in einer Branche, die sich zunehmend digitalisiert.

eBay Motors: Werkstattservice als Erweiterung des Online-Handels

Marcus Grieger, zuständig für den Werkstattservice bei eBay Motors, stellte das Serviceangebot des Online-Marktplatzes vor. In inzwischen 33 Produktkategorien können B2C-Kunden direkt einen passenden Werkstatttermin mitbuchen. Die Umsetzung erfolgt über den Partner repareo – inklusive Rückabwicklung, Serviceabrechnung und kompletter Reparatursets.

eBay positioniert sich damit nicht als Konkurrenz zur Werkstatt, sondern als zusätzlicher Kanal für Aufträge. Entscheidend sei ein nahtloses Kundenerlebnis: von der Teilesuche bis zum Einbau – alles aus einer Hand.

Autodoc: Logistik als Differenzierungsfaktor

Als letzter Redner gab Sebastian Bleser von Autodoc Einblicke in die logistischen Abläufe des Unternehmens. Der Online-Teilehändler beliefert Kunden in 27 Ländern, gesteuert über ein ausgeklügeltes System aus Inbound-Hubs und Distributionszentren. Gerade in einem fragmentierten Markt mit hoher Teilevielfalt ist eine leistungsfähige Lieferkette entscheidend.

Neben der schnellen Verfügbarkeit setzt Autodoc auf Prognosemodelle und Digitalisierung. Ziel ist es, Ersatzteile nicht nur schnell, sondern auch bedarfsgerecht bereitzustellen – inklusive der passenden Informationen zur Anwendung.

Fazit: Wandel als Konstante im Aftermarket

Der AMtalk Köln 2025 zeigte erneut, wie tiefgreifend sich der Aftermarket wandelt – technologisch, logistisch und kommunikativ. Während sich Hersteller und Plattformen immer stärker vernetzen, müssen Werkstätten und Großhändler ihre Prozesse anpassen und Chancen in der Digitalisierung nutzen. Wer Sichtbarkeit erzeugt, Daten richtig nutzt und Logistikprozesse beherrscht, verschafft sich langfristig Vorteile.


Der nächste Automotive Talk findet am 02. Dezember 2025 statt. Weitere Informationen gibt es auf www.amtalk.de.

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