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Nie war es so einfach – Achsvermessung neu gedacht

Veröffentlicht am 28.03.2022

Über viele Jahre ging es beim Thema Achsvermessung lediglich um die Korrektur einer verstellten Fahrwerksgeometrie, um schief stehende Lenkräder, schwammiges Fahrverhalten oder darum, einseitiges Ziehen des Fahrzeugs oder ungleichmäßige Abnutzung der Reifen zu beseitigen. Auch Tuning-Maßnahmen wie ein Wechsel der Radgröße oder der Einbau eines Sportfahrwerks machen eine abschließende Vermessung unumgänglich. Seit immer mehr Fahrerassistenzsysteme auch in den unteren Fahrzeugklassen Einzug halten, müssen auch dort Sensoren und Kameras kalibriert werden. Das wiederum setzt die korrekte Einstellung des Fahrwerks voraus. Ein Spurhalteassistent kann nur dann richtig arbeiten, wenn die Achswerte exakt eingestellt sind. Mit den wachsenden Einsatzgebieten nehmen auch die Anforderungen an ein Achsvermessungssystem zu. Je häufiger es zum Einsatz kommt, umso wichtiger sind im Hinblick auf die Produktivität kurze Mess-, aber auch Rüstzeiten.


Mobile Messköpfe

Mit Q.Lign hat Werkstattausrüster Beissbarth das nach eigenen Aussagen weltweit innovativste und erste webbasierte Achsvermessungssystem im Programm. Die komplette Neuentwicklung wurde speziell auf aktuelle Anforderungen in Bezug auf mobilen Einsatz, Konnektivität und IT-Architektur angepasst. Das Herz des Systems stellen die beiden Messwertaufnehmer dar, die dank Lithium-Ionen-Akku kabellos funktionieren und somit mobil einsetzbar sind. Sie können beliebig auf dem Boden seitlich der Hebebühne platziert oder mit Halterungen direkt an der Bühne angebracht werden. Voraussetzung ist lediglich eine nivellierte Aufstandsfläche des Fahrzeugs. Gleichzeitig ist die gesamte Bildverarbeitung und Rechenleistung in die Messköpfe integriert, ebenso ein OLED-Display zur Anzeige der Messwerte. Dank „Stream-to-X“ können die ermittelten Messwerte darüber hinaus auf jedem browserbasierten Endgerät, wie Smartphone, Tablet, PC oder Bildschirmen, angezeigt werden. Ein mitgelieferter Raspberry PI-Minicomputer erzeugt dafür ein eigenes WLAN-Netzwerk. Somit wird ein separater Fahrwagen mit PC und Drucker überflüssig. Da auch die Kameras in den Messköpfen integriert sind, entfällt außerdem der Kamerabaum vor dem Fahrzeug. Durch den so freiwerdenden Platz können neben der Achsvermessung weitere Arbeiten wie die Scheinwerfereinstellung durchgeführt werden. Die webbasierte Arbeitsweise des Systems macht darüber hinaus Softwareinstallationen und regelmäßige Updates überflüssig und verhindert Ausfallzeiten, etwa durch falsche Konfigurationen im Betriebssystem.

Unverwechselbare Targets

Die neuen Targets unterstützen ebenfalls die kurzen Richtzeiten. Mit der Q.Grip-Halterung sind sie schnell und sicher ohne Felgenkontakt am Rad angebracht. Dabei sind sie nicht positionsgebunden, ein maschinenlesbarer Code teilt dem System mit, welche Messtafel an welchem Rad sitzt. Die Targets sind ab Werk optisch eingemessen und die Kalibrierdaten auf einem QR-Code auf der Rückseite angebracht. Einmal eingescannt, werden die Kalibrierwerte bei jedem Einsatz automatisch aufgerufen.

Geführter Messvorgang

Der Messvorgang selbst ist in wenigen Minuten erledigt. Beide Messköpfe verfügen über ein Inklinometer (Neigungsmesser) und bestimmen über ein Referenzsystem selbsttätig die räumliche Position während der Achsvermessung zueinander. Sind die vier Targets angebracht, führt die Q.Lign-Software den Benutzer schrittweise durch den Vorgang, von der Fahrzeugauswahl über die Radschlagkompensation und Lenkeinschlagroutine bis zur Berichterstellung. Bei den Einstellarbeiten kommen dem Mechaniker die OLED-Displays in den Messköpfen zu Gute, kann er doch ohne weiteres Endgerät unter dem Auto und ohne Verrenkungen stets die Einstellwerte einsehen.


Elektronische Kalibriertafeln

Mit der neuen Kalibriervorrichtung Q.DAS hat Beissbarth die ideale Ergänzung zur Achsvermessung. Die Vorrichtung verfügt neben beweglichen Rollen für die einfache Mobilität über ein integriertes Schienensystem für die Feinjustage, integrierte Libellen zur Einstellung von Roll- und Nickwinkel sowie einen motorisch verstellbaren Präzisionsmessbalken. Die Säule ist für eine platzsparende Unterbringung um 90 Grad drehbar. Neben der Standardvariante für Pkw und SUV ermöglicht eine Pro-Version mit zwei Messbalken die Kalibrierung von Kameras und Sensoren an Transportern und Lkw. Ein Highlight sind die neuen E-Targets, die als E-Paper verschiedenste Kalibriertafeln anzeigen können. Die Auswahl erfolgt über ein beliebiges Endgerät, mit dem sich die kabellosen E-Targets via Bluetooth verbinden. Die Q.mApp führt dabei von der Einrichtung des Messplatzes über die Kalibrierung mittels Diagnosegeräts bis zur Erstellung des Protokolls in einfachen Schritten durch den Prozess für eine herstellerkonforme FAS-Kalibrierung.

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