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ZDK: Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie

Veröffentlicht am 18.09.2023

Die Suche nach effektiven Wegen zur Integration von individueller Mobilität und Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt der jüngsten Veranstaltung des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) im Rahmen der IAA Mobility in München. Dabei wurden nicht nur die Herausforderungen diskutiert, sondern auch innovative Lösungen vorgestellt, wie die Kfz-Branche ihren Beitrag zur Schonung von Ressourcen leisten kann.


Energieeffizienz im Autohaus: Ein Schritt in die Zukunft

Martin Boisseree, der Nachhaltigkeitsbeauftragte von Sternpartner, führte aus, dass eines der Hauptziele darin besteht, Autohäuser energieautark zu machen, die Energiekosten zu senken und den CO₂-Ausstoß zu verringern. Diese Maßnahmen können jedoch nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bieten.

Die Grundlage dafür bildet eine umfassende Analyse des aktuellen Energieverbrauchs und der technischen Ausstattung. Hierbei können Energiebeauftragte und Energiesparchecklisten wertvolle Unterstützung leisten. Einsparungen können auch durch einfache Verhaltens- und Prozessänderungen erzielt werden, wie die Absenkung der Raumtemperatur oder die Anpassung der Betriebszeiten in Lackierkabinen. Die Investition in technische Verbesserungen wie LED-Technologie, Bewegungssensoren oder Dämmerungsregelungen amortisiert sich rasch.

Darüber hinaus lohnt es sich, Heizungsanlagen, Warmwasserversorgung und Thermostate zu überprüfen, um Verluste in der Werkstatt zu minimieren. Sternpartner konnte auf diese Weise die Stromkosten innerhalb eines Jahres trotz steigender Preise um 8 Prozent senken und beeindruckende 1.150 Tonnen CO₂ einsparen. Das Unternehmen hat bereits weitere Maßnahmen zur weiteren Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks in Planung.

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Globale CO₂-Reduzierung: Eine drängende Aufgabe

Gregory Endres von „Fokus Zukunft“ unterstrich die Tatsache, dass der Wohlstand vieler europäischer Länder auf fossilen Brennstoffen aufgebaut wurde. Das zukünftige Bevölkerungswachstum wird jedoch voraussichtlich in Ländern wie China, Indien und Afrika stattfinden. Es ist von entscheidender Bedeutung, auch diese Länder für eine CO₂-neutrale Energieerzeugung zu gewinnen.

Eine Möglichkeit dazu bietet die finanzielle Unterstützung von Projekten zur Windkraft- und Solarenergiegewinnung im Rahmen eines qualifizierten CO₂-Zertifikatehandels. Bei der Analyse des Treibhausgas-Fußabdrucks eines Unternehmens folgt „Fokus Zukunft“ den anerkannten Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol. Diese Analyse berücksichtigt nicht nur den direkten Energieverbrauch des Unternehmens, sondern auch die gesamte Lieferkette, angefangen bei den Beschaffungsaktivitäten bis hin zu energiebezogenen Emissionen in Bezug auf das fertige Produkt.

Nachhaltigkeit in der Fahrzeugproduktion: Technologie als Schlüssel zur Veränderung

Roberto Rossetti, Hauptabteilungsleiter für die Entwicklung des Gesamtfahrzeugs und den Fahrzeuglebenszyklus bei der BMW Group, konzentrierte sich auf die Bedeutung moderner Technologien für umweltfreundlichere Produkte. Während batterieelektrische Fahrzeuge in der Nutzungsphase erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen können, liegt die größte Herausforderung in der energieintensiven Produktion in der Lieferkette.

Eine vielversprechende Möglichkeit besteht darin, verstärkt auf Recyclingmaterialien für Kunststoffe und Metalle zu setzen. Gleichzeitig müssen Verbesserungen bei der Demontage und beim Recycling von Fahrzeugen vorgenommen werden, um alte Autos als Rohstofflieferanten für neue Fahrzeuge zu nutzen. Dies erfordert eine Vereinfachung der Demontageprozesse, die Reduzierung der Anzahl von Komponenten, eine gesteigerte Verwertungskompatibilität und die Vermeidung kritischer Materialien.

Die Zukunft des Straßenverkehrs: Eine nachhaltige Vision

Pauline Schur, Teamleiterin für Verkehrspolitik beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), betonte die Schlüsselrolle des Straßenverkehrs bei den CO₂-Emissionen. Derzeit sind 71,7 Prozent der CO₂-Emissionen dem Straßenverkehr zuzuschreiben. Obwohl das Auto immer noch das meistgenutzte Verkehrsmittel ist, ist eine Veränderung dringend erforderlich. Der NABU setzt auf eine verstärkte Nutzung von Elektromobilität und die Förderung von Alternativen zum individuellen Auto.

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Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Schienenverkehrs, während Straßeninfrastruktur vor allem erhalten und saniert werden sollte. Die Förderung von Bahn, öffentlichem Nahverkehr, Fahrradwegen und Mobilitätsstationen sind von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig müssen Verbrennungsmotoren teurer werden, und alternative Kraftstoffe allein werden nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

In der anschließenden Diskussion, moderiert von ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel, wurden Möglichkeiten erörtert, wie Autohäuser neue und erweiterte Mobilitätskonzepte erfolgreich in ihr Angebot integrieren können. Es wurde betont, dass auch Flottenkunden zunehmend Wert auf Klimaschutz und Recycling legen. Eine ganzheitliche Betrachtung aller Mobilitätsformen wurde als unerlässlich angesehen, um einen nachhaltigen Ausgleich zu schaffen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass sämtliche Aspekte einer nachhaltigen individuellen Mobilität gemeinsam und mit Entschlossenheit verfolgt werden müssen.


Fazit zur Veranstaltung des ZDK auf der IAA

Die Veranstaltung des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf der IAA Mobility in München zeigte, dass die Kfz-Branche aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft arbeitet. Durch gezielte Maß. Quelle: ZDK

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