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Die Reparaturkosten von Elektroautos

Veröffentlicht am 20.04.2023

Die Elektrifizierung ist ein weiterer technologischer Fortschritt, der laut der McKinsey Studie Ready for inspection – „einen großen und dauerhaften Einfluss auf den Kfz-Ersatzteilmarkt“ haben wird.


Elektroautos sind nicht unbedingt eine neue Technologie, aber da immer mehr Autofahrer von Fahrzeugen mit Verbrennermotoren auf Elektroautos umsteigen, ist die Akzeptanz von Elektroautos ein wachsender Trend, der sich in den kommenden Jahren sich auch auf den Aftermarket auswirkt. Lesen Sie mehr:

Das ist die Entwicklung von Wartung, Reparatur und deren Kosten

repair-costs-of-a-vehicle-by-powertrain-us-department-of-energyWartungskosten batteriebetriebener Elektrofahrzeuge (BEVs) haben Antriebsstränge mit weniger beweglichen Komponenten als Verbrennungsmotoren oder Hybrid-Fahrzeuge. Das bedeutet, dass dort, wo Komponenten weniger abgenutzt werden oder einfach nicht vorhanden sind, wie Kupplungen, Antriebsriemen und Abgassysteme. Somit haben wir weniger bzw. gar keine Wartung oder Reparaturen bei bestimmten Produkten. Infolgedessen wird geschätzt, dass die gesamten Wartungskosten für Elektroautos um 40 % niedriger sind als für ein Verbrenner (siehe Bild).

„Bei E-Fahrzeugen werden die Bremsen nicht so stark beansprucht, so dass der Wartungsaufwand bei E-Fahrzeugen abnehmen wird. Es ist so, dass wir in einem Schlamassel stecken. Wir wissen nicht, wie es weitergeht“ – 36-jähriger Techniker

Eine Analyse des französischen Ersatzteilmarktes durch EY zeigt, dass eine gesamte Elektroauto-Flotte im Vergleich zu Verbrennern einen um 35 % niedrigeren Gesamtverbrauch an Ersatzteilen aufweisen könnte. Die Studie dazu: Why EVs don’t spell doom for the aftermarket. McKinsey schätzt außerdem, dass in den vier wichtigsten europäischen Märkten (Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien) die Auswirkungen der automobilen Trends wie E-Fahrzeuge, vernetzte Fahrzeuge und E-Commerce dazu führen könnten, dass im Jahr 2030 30-40 % der Gewinne im Aftermarket umverteilt werden können. Sprich die Verteilung zwischen OEM und IAM aber auch die Verteilung verschiedener Dienstleister, neuer Player (McKinsey Studie Ready for inspection)

Auswirkung auf den Arbeitsmarkt

Die Interessenvertreter der Branche und Teilnehmer einer Fokusgruppe des britischen Verbandes IGA für freie Werkstätten erkannten auch die Ungewissheit in Bezug auf die künftige Wartungsnachfrage und die Arbeitsplatzsicherheit:

„Nicht nur die unabhängigen Werksätten, auch die Autohändler werden davon betroffen sein. Wenn Sie 50 % weniger Arbeit an jedem (Elektro-)Fahrzeug erledigen müssen, werden Sie 50 % weniger Personal benötigen. […] Man weiß nicht, was die Zukunft wirklich bringt. Aber im Grunde werden wir in achteinhalb Jahren nicht mehr alle den gleichen Job haben“ – 47-jähriger Techniker

Es wird teilweise auch geschätzt, dass diese Auswirkungen teilweise durch steigende Wartungskosten derjenigen kompensiert werden könnten, die nicht auf ein E-Fahrzeug umsteigen und weiterhin ihre alternden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor fahren.


Es ist wahrscheinlich noch zu früh, um zu sagen, wie sich dieser spezielle Markttrend auswirken wird, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie sich Veränderungen in der Nachfrage nach Wartung, Reparaturen und Instandhaltung auf Unternehmen unterschiedlicher Größe und Modelle auswirken werden. Quelle: McKinsey, IGA, SMF, ErnstYoung, US Department of Energy Bild: ZF Aftermarket

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