Die Automobilindustrie ist fest entschlossen, die Luftqualität in Städten durch kontinuierliche Verbesserungen zu schützen. Die Euro-Normen sind dafür ein wirksames Instrument. In den letzten Jahren wurde bereits durch die ständige Weiterentwicklung eine erhebliche Verbesserung der Luftqualität erreicht.
Euro 7: Vorschläge des VDA ermöglichen signifikante Schadstoffreduzierung und positive Kosten-Nutzen-Relation für Hersteller und Kunden
„Jetzt ist es entscheidend, dass die Weiterentwicklung der Abgasnorm auf machbar und umsetzbar ist und gleichzeitig eine hohe Effizienz erreicht“, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission setzt jedoch unrealistische Zeithorizonte für Hersteller von Pkw fest. Bis zum geplanten Einsatzdatum im Juli 2025 haben die Hersteller nicht genug Zeit für die Entwicklung neuer Motoren und Abgassysteme vor der Typengenehmigung für alle Fahrzeuge. Leichte Nutzfahrzeuge werden durch verschärfte Grenzwerte, Testbedingungen und Messverfahren belastet. Dies gilt insbesondere für leichte Transporter, die von einer starken Verschärfung der Grenzwerte betroffen sind.
Der Euro-7-Entwurf ist für schwere Nutzfahrzeuge und große Busse technologisch kaum umsetzbar. Dies gilt insbesondere für den PN-Grenzwert (Partikelanzahl) in Verbindung mit den sehr niedrigen NOx (Stickoxid) und N2O (Lachgas) Grenzwerten. Der Entwurf geht deutlich über die anderen internationalen Gesetzgebungen (z.B. USA oder China) hinaus.
„Deshalb hat der VDA alternative Vorschläge entwickelt, die eine signifikante Schadstoffreduzierung und gleichzeitig eine positive Kosten-Nutzen-Relation im Sinne der Luftqualität und der Verbraucher ermöglichen“, so Müller.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat eine Stellungnahme zu den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die neue Euro-7-Abgasnorm für Pkw, leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Busse veröffentlicht. Der VDA betont darin die Bedeutung von Realisierbarkeit, Transparenz und Augenmaß bei der Regulierung, um sicherzustellen, dass die Emissionsvorschriften umsetzbar und wirksam sind.
Der VDA setzt sich auch für die Sicherung der Antriebsentwicklung und -produktion in Europa ein, indem er eine internationale Harmonisierung der Emissionsgesetzgebung fordert. Ein europäischer Alleingang kann laut VDA dazu führen, dass Entwicklung und Produktion in andere Teile der Welt abwandern, was zu Verlusten von Beschäftigung und Wohlstand führen würde.
Die hohen Investitionen, die notwendig sind, um den aktuellen Vorschlägen für die Euro-7-Norm zu entsprechen, werden zu erheblichen Preiserhöhungen führen. Dies kann zu einem zurückhaltenderen Kaufverhalten führen und somit die Erneuerung der Fahrzeugflotten verlangsamen. Ältere Fahrzeuge mit höheren Schadstoffemissionen bleiben dann länger auf den Straßen.
Der VDA fordert zudem repräsentative Testrandbedingungen, die es ermöglichen, die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung zu verbessern. Extremsituationen, die im Alltag selten auftreten, aber starke Auswirkungen auf die verbaute Technik der Abgasnachbehandlung haben, sollten nicht den Fokus der Regulierung sein.
Des Weiteren plädiert der VDA für eine Staffelung der Einführungstermine, um eine durchgängige Produktion und eine breite Fahrzeugpalette für die Verbraucher zu garantieren. Hierdurch können die Hersteller ihre Ausgaben auf die wichtigen, nachhaltigen Transformationsprojekte, wie die Elektrifizierung der Antriebe und die klimaneutrale Mobilität, konzentrieren und die notwendigen staatlichen Genehmigungsverfahren durchführen.
Insgesamt betont der VDA, dass notwendige Investitionen für die Transformation zur Elektrifizierung der Antriebe und zur klimaneutralen Mobilität berücksichtigt werden müssen. Quelle: VDA