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TÜV SÜD: Wartung zahlt sich aus

Veröffentlicht am 16.10.2017

TÜV SÜD Nutzfahrzeug-Report

Das ohnehin hohe Sicherheitsniveau von Nutzfahrzeugen in Deutschland verbessert sich leicht. Das zeigen die Ergebnisse des fünften TÜV Reports Nutzfahrzeuge, den der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) vorgestellt hat. Insgesamt absolvieren mehr Fahrzeuge die Hauptuntersuchung (HU) ohne Mängel, leicht gestiegen ist zugleich die Zahl der Lkw mit geringen Mängeln. Die Schwergewichte mit mehr als 18 Tonnen haben in punkto Sicherheit weiterhin die Nase vorn. Die erste Hauptuntersuchung (HU) nach einem Jahr schaffen knapp 88 Prozent auf Anhieb. Allerdings fallen insgesamt 20 Prozent der Lkw wegen erheblicher Mängel durch. Erstmals im Bericht: Anhänger und Sattelauflieger. Hier schneiden wiederum die leichteren Modelle besser ab.


„Sicherheit wird bei den Nutzfahrzeugen in Deutschland groß geschrieben, das zeigt der neue TÜV Report Nutzfahrzeuge ganz klar“, sagt Dieter Roth, Senior Manager Truck Services bei TÜV SÜD. Und das bei kontinuierlich steigenden Laufleistungen – durchschnittlich aktuell: 124.000 Kilometer pro Jahr. Ausgerechnet die schwersten Fahrzeuge mit den höchsten Belastungen schneiden dabei Jahr für Jahr am besten ab. „Das liegt vor allem daran, dass Betreiber hier auf lückenlose Wartung setzen“, unterstreicht Roth.

Auf Wartungsverträge setzen immer mehr auch die Fuhrparkmanager mit Fahrzeugen in den anderen Gewichtsklassen. Dies führt durchweg zu Verbesserungen. Insgesamt schaffen mehr Fahrzeuge die HU ganz ohne Mängel: Nach einem Jahr 86,4 Prozent. Ähnliches Bild auch nach fünf Jahren: 65,7 Prozent.

Bei den Fünfjährigen gibt es dieses Mal allerdings einen leichten Anstieg von 0,1 Prozentpunkten bei den geringen Mängeln. Gleichzeitig erhalten insgesamt 20 Prozent der Lkw wegen erheblicher Mängel nicht auf Anhieb. Positiv dagegen ein Rückgang der durchschnittlichen Quote der erheblichen Mängel bei mehr als 60 Monate alten Fahrzeugen, die die HU nicht auf Anhieb schaffen: 18,8 Prozent.

Dieter Roth: „Das Sicherheitsniveau hat sich weiter verbessert – ein klares Signal, dass die kurzen Intervalle zwischen Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfung absolut notwendig sind.“

Erstmals gesondert betrachtet wurden die Ergebnisse der HU bei Anhängern und Sattelaufliegern ab 3,5 Tonnen. Hier zeigen sich die Leichteren bis 10 Tonnen allgemein in besserem Zustand. Knapp 86 Prozent schaffen die Prüfungen im Rahmen der Hauptuntersuchung nach einem Jahr auf Anhieb ohne Mängel. Die Schwergewichte sind im ersten Jahr mit 87,5 Prozent sogar noch leicht besser, fallen danach jedoch deutlich gegenüber den leichteren Trailern ab. Die durchschnittlichen Quoten der erheblichen Mängeln nach fünf Jahren: 19,8 Prozent versus 22,2 Prozent bei den Trailern mit mehr als 10 Tonnen Gesamtgewicht.

Mehr Wartung und höhere Qualität sorgen insgesamt für mehr Sicherheit

Der Blick auf die Gewichtsklassen im TÜV Report Nutzfahrzeuge zeigt ein differenziertes Bild: Hohe Laufleistungen sorgen bei den Leicht-Lkw zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen nach wie vor für Probleme vor allem an den Antriebswellen, mangelnde Aufmerksamkeit der Halter oder Fahrer weiterhin für hohe Ausfallquoten beim Licht. Vor allem auf die Beleuchtung wird nicht geachtet, die Mängelquote beim Abblendlicht liegt bereits bei den Einjährigen bei knapp 3 Prozent. Aber auch hier gibt es Verbesserungen: 84,6 Prozent schaffen die TÜV-Hürde nach einem Jahr ohne Mängel, nach fünf Jahren sind es noch 60,8 Prozent. Grund dafür ist laut VdTÜV, Qualitätsverbesserungen seitens der Hersteller.

Verbesserungen auch in der Klasse von 7,5 bis 18 Tonnen. Knapp 83,5 Prozent der Fahrzeuge schaffen aktuell auf Anhieb die Hauptuntersuchung nach dem ersten Jahr. Nach 5 Jahren und durchschnittlich 175.000 Kilometern sind es immerhin 64,6 Prozent. Trotzdem sorgen auch hier wie bei den leichteren Modellen extrem hohe Laufleistungen, nachlässige Halter, ungeübte oder sorglose Fahrer für beispielsweise mehr kaputte Lampen als beim Durchschnitt. In dieser Klasse erhalten erstmals auch weniger Fahrzeuge mit geringen Mängeln die Plakette.

Besonders auffällig ist die Quote der Ölundichtigkeiten. Bereits nach einem Jahr sind 1,7 Prozent der Fahrzeuge feucht. Ärger auch bei den Auspuffanlagen – Quote nach fünf Jahren hier: 1,0 Prozent. Leichte Verbersserungen dagegen bei den Bremstrommeln und -scheiben. Sie werden trotz enorm hoher Laufleistung weiter nur durchschnittlich oft beanstandet – Quote nach fünf Jahren: 2,1 Prozent. Trommeln und Scheiben sind also selbst nach fünf Jahren noch in beinahe 98 Prozent der Fälle in Ordnung. Knapp 88 Prozent schaffen die HU nach einem Jahr und durchschnittlich 98.000 Kilometern beim ersten Anlauf, nach fünf Jahren und 364.000 Kilometern auf der Uhr noch gut 66 Prozent: Die Schwersten nehmen die TÜV-Hürde von allen am leichtesten. Selbst die Beanstandungen an den Lenkgelenken an den meist zwei Lenkachsen nehmen ab. Lediglich Mängeln an der Blinkanlage bei den Drei-bis Vierjährigen machen Probleme. Ansonsten zeigen sich die Schwergewichte im Vergleich in bestem Licht: vor allem das Abblendlich wird mit einer Mängelquote von 1,3 Prozent wesentlich seltener beanstandet als in den anderen Klassen. Wenig Beanstandungen auch bei den Bremsen. Lediglich Ölverlust bereitet bei den älteren Modellen nach fünf Jahren Sorgen.

Mit knapp 1,2 Millionen analysierten Hauptuntersuchungen (HU) von Januar 2015 bis Dezember 2016 ist der jährlich erscheinende TÜV Report Nutzfahrzeuge der größte unabhängige Ratgeber für den Kauf eines gebrauchten Nutzfahrzeugs. Die Mängelquoten zeigen, welche Fahrzeuge sich über die Jahre am besten halten. Die Zahlen machen deutlich, dass vor allem Lkw in Sachen Sicherheit die Nase vorn haben, deren Halter auf feste Wartungsverträge setzen. Insgesamt sind die Nutzungsvarianten von Lkw derart vielfältig, dass der Kauf eines Gebrauchten eine komplizierte Angelegenheit ist. Vor diesem Hintergrund bietet der Blick auf die Wartungsintervalle eine gute Orientierung für den Kauf. Wer ganz sicher gehen will, lässt sich fachkundig unterstützen – mit einem Check am TÜV SÜD Service-Center. Die Fachleute untersuchen das Fahrzeug und fertigen einen umfassenden Prüfbericht an.


Quelle: TÜV SÜD

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