fbpx

Dataforce-Berechnung zum Thema Diesel

Veröffentlicht am 16.10.2017

Deutschland ohne Diesel Pkw – 11,8 Mio Tonnen CO2 mehr pro Jahr

Dataforce hat an Hand des Fahrzeugbestands und der Neuzulassungen in Deutschland den Beitrag von Dieselmotoren zur Einsparung von CO2 berechnet. Würden alle Selbstzünder durch Ottomotoren ersetzt, stiege der CO2-Ausstoß der Pkw in Deutschland um 9,3 Prozent oder 11,8 Millionen Tonnen pro Jahr.

Seit dem Bekanntwerden des VW-Skandals reißt die Debatte um den Dieselantrieb nicht ab. Neben berechtigter Kritik an dem zu hohen Stickoxidausstoß vieler Fahrzeuge kursieren zahlreiche Falschinformationen. Angesichts der aktuell kursierenden Meldung, Benziner würden nicht mehr CO2 als Diesel emittieren, hat Dataforce in einer Modellrechnung ermittelt, wie sich die CO2-Emissionen der Pkw in Deutschland ändern würden, wenn alle Dieselmotoren durch Benziner ersetzt würden.


Ergebnisse der Modellrechnung

Das Ergebnis: Gegenüber einer Benzinerflotte gleicher Zusammensetzung in Hinblick auf Fahrzeug- und Marktsegmente sparen die 12,9 Millionen Dieselfahrzeuge im deutschen Pkw-Bestand jedes Jahr 11,8 Millionen Tonnen CO2 ein. Prozentual reicht die CO2-Ersparnis durch Dieselmotoren von 18,6 Prozent bei Firmenwagen bis 7,5 Prozent bei Privatfahrzeugen. Im Mittel sind es 9,3 Prozent weniger Klimagase.

Die im Jahr 2016 zugelassenen Autos stoßen pro Jahr rund 8,5 Millionen Tonnen CO2 aus. Hier ermöglichen die Dieselmotoren eine Ersparnis von 10,2 Prozent respektive 973.000 Tonnen CO2. Angesichts der sinkenden Dieselanteile 2017 überrascht es daher nicht, dass die CO2 Werte von Neuwagen wieder zunehmen.

Daher ist es im Sinne des Klimaschutzes, so lange am Diesel festzuhalten, bis bezahlbare Elektroautos mit hoher Reichweite und eine gut nutzbare Ladeinfrastruktur verfügbar sind. Nichtsdestotrotz sind die Autohersteller gefordert, schnellstmöglich die verfügbaren Technologien umzusetzen, um das Stickoxidproblem des Diesels auch in der Praxis zu lösen.

Methodik

Die Gesamt-CO2-Emissionen haben wir als Produkt von Fahrleistung, Fahrzeuganzahl und durchschnittlichen CO2 berechnet. Dabei haben wir nach Marktsegmenten (M), Fahrzeugsegmenten (F) und Kraftstoffart (K) unterschieden.

CO2 = ∑_(H,F,K)(Fahrleistung H,K * Fahrzeuganzahl H,F,K * durchschn. CO2 H,F,K * durchschn. Korrekturfaktor K)

Die Anzahl der Pkw in Bestand und Neuzulassungen 2016 nach Art des Halters (H), Kraftstoffarten (K) und Fahrzeugsegmenten (F) wurde von Dataforce auf Basis der Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ermittelt. Gleiches gilt für den durchschnittlichen CO2 Ausstoß. Transportermodelle mit Pkw-Zulassung wie einen Mercedes Sprinter haben wir von der Berechnung ausgenommen.

Die Fahrzeughalter haben wir in Privatkunden, Firmenkunden und Sondereinflüsse (Fahrzeughandel, -bau, Autovermieter) gegliedert. Bei Kraftstoffen haben wir Benzin, Diesel und alternative Antriebe berücksichtigt. Außerdem haben wir 11 unterschiedliche Fahrzeugsegmente, angefangen von Mini und Kleinwagen bis hin zur Oberklasse sowie SUV, Mini- und Großraumvans, Sportwagen und Utilities unterschieden.

Die durchschnittlichen Jahresfahrleistungen haben wir auf Basis der Angaben vom KBA und eigenen Umfragen unter Fuhrparkleitern ermittelt und dabei Unterschiede zwischen den Halterarten und die höher Laufleistung von Dieselfahrzeugen berücksichtigt.

Die Unterschiede zwischen NEFZ-Werten und Realverbrauch haben wir nach einer Analyse auf Modellebene über Korrekturfaktoren berücksichtigt. Auch ohne Berücksichtigung dieses Mehrverbrauchs würde sich am Ergebnis, dass Diesel zu beträchtlichen CO2 Einsparungen führen, nichts ändern.


Quelle: Dataforce

Rate this post
Teile diesen Beitrag

Teile diesen Beitrag

scroll to top