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Einfluss der Elektrifizierung auf die Markenbindung

Veröffentlicht am 13.12.2023

Die Automobilindustrie steht vor einer beispiellosen Transformation. Die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen bringt neue Herausforderungen und Chancen für Hersteller und Verbraucher mit sich. Besonders im Bereich des Automotive Aftermarket, der sich mit dem Verkauf, der Verteilung und dem Einzelhandel von Ersatzteilen und Zubehör nach dem Verkauf des Fahrzeugs befasst, sind die Veränderungen spürbar. Die Dataforce User Chooser Studie liefert wertvolle Einblicke in dieses sich wandelnde Marktsegment.


Veränderungen im User-Choice-Verhalten bei Dienstwagen

Die Studie beleuchtet ein interessantes Phänomen: Etwa die Hälfte der Entscheidungen über Dienstwagen werden von den Fahrer*innen selbst getroffen. In großen Flotten steigt dieser Anteil sogar auf 75 Prozent. Dies zeigt eine Verschiebung hin zu mehr Autonomie und individuellen Präferenzen im Bereich der Dienstwagen, was wiederum die Markenbindung beeinflusst.

Markentreue ist im Automobilsektor ein wichtiger Indikator für Kundenzufriedenheit und Markenstärke. Die Studie zeigt, dass 61 Prozent der Dienstwagenfahrer*innen ihrer Marke treu bleiben, ein Prozentsatz, der deutlich höher liegt als bei Privatkunden. Diese Treue variiert jedoch stark zwischen den Antriebsarten.

Elektrifizierung als Katalysator für Markenwechsel

Die Elektrifizierung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Markenloyalität. Während Fahrer*innen von Verbrennungsmotoren, insbesondere bei Premiummarken wie BMW, eine hohe Markenloyalität aufweisen, ist dies bei Elektrofahrzeugen nicht der Fall. Nur etwa 40 Prozent der Nutzer*innen von Elektrofahrzeugen bleiben ihrer vorherigen Marke treu. Die Gründe für einen Markenwechsel sind vielfältig, wobei persönliche Vorlieben, berufliche Veränderungen und die Verfügbarkeit der neuen Marke als Hauptgründe genannt werden.

Die Elektrifizierung öffnet den Markt auch für neue Akteure. So erwägen bereits ein Drittel der User Chooser, bei ihrem nächsten Fahrzeugwechsel eine Marke eines chinesischen Herstellers in Betracht zu ziehen. Dies deutet auf eine zunehmende Akzeptanz und Neugier gegenüber neuen Marken hin, die durch die Elektrifizierung des Marktes ermöglicht wird.

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Fahrzeugwahl orientiert sich stärker am Preis

In den letzten Jahren haben sich die Kriterien für die Fahrzeugauswahl deutlich verändert. Während zuvor Größe und Komfort ausschlaggebend waren, steht nun der Preis im Vordergrund. Die User Chooser betrachten den Preis, einschließlich der Leasingrate, als wichtigstes Kriterium bei ihrer Entscheidung. Dieser Trend wird durch wirtschaftliche Faktoren wie Preissteigerungen, Kostendruck und Lieferengpässe beeinflusst.

Ein weiterer Aspekt, der in der Studie hervorgehoben wird, ist das gestiegene Interesse am Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für den Wert und die Kosten von Fahrzeugen wider. Die Verfügbarkeit eines Fahrzeugs ist ebenfalls ein zunehmend wichtiger Faktor, was auf die aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette zurückzuführen ist.

Abnehmende Bedeutung des Händlers vor Ort

Die Art und Weise, wie Dienstwagenfahrer*innen Informationen beschaffen und Fahrzeuge konfigurieren, hat sich ebenfalls verändert. Mehrheitlich wenden sie sich an die Internetseiten der Hersteller und Leasingunternehmen. Nur etwa 23 Prozent der User Chooser konfigurieren ihr Fahrzeug noch beim Händler vor Ort. Dieser Trend zur Online-Bestellung ist ein deutliches Zeichen für den Wandel in der Automobilindustrie.

Über die Studie

Die Dataforce User Chooser Studie bietet einen umfassenden Einblick in die Bedürfnisse und Einstellungen von Dienstwagenfahrer*innen. Sie beleuchtet den Kaufentscheidungsprozess, die CO₂-Vorgaben der Arbeitgeber und charakterisiert verschiedene User Chooser Typen. Die Studie, die auf Daten der Fahrzeugdatenbank IRIS und einer Umfrage unter 700 deutschen Dienstwagenfahrer*innen basiert, ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der aktuellen Marktdynamik.


Fazit

Die Elektrifizierung des Automobilmarktes führt zu signifikanten Veränderungen im Automotive Aftermarket. Die Verschiebung in der Markenbindung, die sich wandelnden Prioritäten bei der Fahrzeugwahl und die zunehmende Bedeutung des Online-Handels sind nur einige der Trends, die diese Dynamik prägen. Für Hersteller, Händler und Konsumenten bietet diese Transformation sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Quelle: Dataforce

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