Tipps für klare Sicht in der dunklen Jahreszeit

Veröffentlicht am 11.12.2025
Mit sinkenden Temperaturen steigt im Herbst das Risiko durch Nebel im Straßenverkehr. Sichtbehinderungen, Feuchtigkeit und blendende Lichter erschweren das Fahren erheblich. Der ADAC Nordbaden gibt praktische Empfehlungen, wie Autofahrende bei Nebel sicher ans Ziel kommen. Entscheidend sind neben der richtigen Beleuchtung auch ein angepasster Sicherheitsabstand und eine reduzierte Geschwindigkeit. Wer die gesetzlichen Vorgaben kennt und das Lichtsystem seines Fahrzeugs korrekt nutzt, minimiert das Unfallrisiko in der nebligen Jahreszeit deutlich.
 

Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, treten Nebelfelder häufig und plötzlich auf. Für Verkehrsteilnehmer bedeutet das: eingeschränkte Sicht, längere Bremswege und erhöhte Unfallgefahr. Der ADAC Nordbaden gibt Tipps, worauf bei Licht, Abstand und Geschwindigkeit besonders zu achten ist, um sicher durch den Herbst zu kommen.


Nebel: plötzlich und gefährlich

Nebel kann sich innerhalb weniger Sekunden bilden und die Sicht dramatisch verschlechtern. Laut ADAC Nordbaden gilt bei Sichtweiten unter 150 Metern auf Autobahnen, unter 100 Metern auf Landstraßen und unter 60 Metern innerorts: Abblendlicht einschalten und Geschwindigkeit reduzieren. Sinkt die Sichtweite unter 50 Meter, erlaubt der Gesetzgeber maximal 50 km/h. Leitpfosten am Straßenrand dienen als Orientierung – sie stehen in der Regel im Abstand von 50 Metern. Wer sich daran hält, bleibt auf der sicheren Seite.

Nebelscheinwerfer bieten bei starker Sichtbehinderung durch Nebel, Regen oder Schneefall eine deutlich bessere Ausleuchtung der Fahrbahn. Sie strahlen flach und breit, was die Wahrnehmung der Fahrbahnränder erleichtert. Sobald sich die Sichtverhältnisse bessern, sollten sie jedoch wieder ausgeschaltet werden, um entgegenkommende Fahrzeuge nicht zu blenden. Das reguläre Abblendlicht reicht bei normaler Sicht vollkommen aus. Ein übermäßiger Einsatz der Nebelscheinwerfer kann andere Verkehrsteilnehmer irritieren und die Blendgefahr erhöhen.

Die Nebelschlussleuchte darf ausschließlich bei Sichtweiten unter 50 Metern verwendet werden. Sie macht das Fahrzeug für nachfolgende Fahrer besser sichtbar, blendet bei klarerem Wetter jedoch stark. Wer die Nebelschlussleuchte zu früh oder zu lange eingeschaltet lässt, riskiert ein Verwarngeld. Die ADAC-Fachleute betonen: Eine generelle Pflicht zum Einschalten besteht nicht. Wird die Nebelschlussleuchte eingeschaltet, darf das Fahrzeug höchstens 50 km/h fahren – unabhängig davon, ob innerorts, außerorts oder auf der Autobahn.

Tagfahrlicht ist bei Nebel nicht ausreichend

Viele moderne Fahrzeuge verfügen über Tagfahrlicht, das jedoch nur an der Front aktiv ist. Bei Nebel oder Regen bleibt das Heck dunkel, was die Erkennbarkeit von hinten stark reduziert. Daher sollte bei eingeschränkter Sicht immer das Abblendlicht manuell eingeschaltet werden. Nur so sind auch die Rückleuchten aktiv. Vom Einsatz des Fernlichts rät der ADAC ab, da der Lichtstrahl vom Nebel reflektiert wird und die Sicht zusätzlich verschlechtert.

Neben der richtigen Beleuchtung ist der Sicherheitsabstand entscheidend. Eine einfache Faustregel hilft: Der Abstand in Metern sollte mindestens der gefahrenen Geschwindigkeit in km/h entsprechen. Bei Tempo 50 also mindestens 50 Meter. Grundsätzlich gilt: Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der einsehbaren Strecke angehalten werden kann. Wer diese Regel beachtet, kann auf plötzliche Hindernisse rechtzeitig reagieren. Bei Sichtweiten unter 50 Metern schreibt die Straßenverkehrsordnung nicht nur eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vor, sondern erlaubt auch erst dann das Einschalten der Nebelschlussleuchte.

Reifendruck und Profil: entscheidend für Traktion und Sicherheit

Bei Nebel kommt es häufig zu feuchter Fahrbahn und Nässe auf dem Asphalt. Dadurch verlängert sich der Bremsweg deutlich. Eine regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks und des Profils ist daher besonders wichtig. Der ADAC empfiehlt eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern für Sommer- und Winterreifen, um bei Nässe ausreichend Haftung zu gewährleisten. Ein leicht erhöhter Luftdruck kann die Stabilität verbessern, vor allem bei längeren Fahrten auf Landstraßen oder Autobahnen. Eine korrekte Reifenwahl trägt maßgeblich zur Fahrsicherheit bei.

Schmutzige Scheiben und verschlissene Wischerblätter verschlechtern die Sicht zusätzlich. Gerade bei Nebel beschlagen die Scheiben von innen schnell. Eine funktionierende Klimaanlage oder Lüftung mit Umluftabschaltung hilft, die Feuchtigkeit im Innenraum zu reduzieren. Außerdem sollten regelmäßig die Scheibenwaschanlage und das Wischwasser geprüft werden. Winterfeste Zusätze verhindern das Einfrieren bei niedrigen Temperaturen. Saubere Scheiben sind eine Grundvoraussetzung für klare Sicht und schnelle Reaktion auf Gefahrensituationen.


Fazit

Der richtige Umgang mit Licht und Geschwindigkeit ist im Herbst entscheidend für die Verkehrssicherheit. Eine angepasste Fahrweise, vorausschauendes Verhalten und das Beachten der gesetzlichen Regelungen tragen dazu bei, gefährliche Situationen zu vermeiden. Wer Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte korrekt einsetzt, auf saubere Scheiben achtet und den Abstand vergrößert, sorgt für mehr Sicherheit auf den Straßen. So lässt sich auch bei dichter Nebelsuppe die Kontrolle behalten – und die Fahrt verläuft stressfrei und sicher. Quelle: ADAC

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