[Video] LinkedIn Personal Branding im B2B: Echt gewinnt

Veröffentlicht am 04.11.2025
LinkedIn hat sich im B2B-Umfeld zur Schlüsselplattform für Personal Branding, Recruiting und Markenbildung entwickelt. Besonders Unternehmen aus der Automotive-Branche können hier durch gezielte Positionierung und authentische Inhalte profitieren. Der Beitrag zeigt, wie Personal Branding auf LinkedIn funktioniert, warum Authentizität wichtiger ist als Perfektion und wie gezielte Maßnahmen langfristig Sichtbarkeit, Vertrauen und Geschäftschancen schaffen.
 

LinkedIn ist im B2B-Bereich zur Schlüsselplattform für Markenaufbau, Recruiting und Geschäftsentwicklung geworden. Im Rahmen des 10. Automotive Talk Köln zeigte Michelle Walter, wie Personal Branding über LinkedIn funktioniert – mit einem klaren Fokus auf Authentizität statt Inszenierung. Ihr Appell: Wer nicht selbst entscheidet, wie er gesehen wird, überlässt seine Außenwirkung anderen.


Personal Branding: Menschen folgen Menschen

Der Begriff „Personal Branding“ klingt nach Buzzword, ist aber im Kern eine einfache Erkenntnis: Menschen kaufen von Menschen. Besonders im B2B ist der direkte Kontakt entscheidend. Wer online als greifbare, kompetente und vertrauenswürdige Persönlichkeit wahrgenommen wird, schafft es leichter, Kunden, Mitarbeiter oder Kooperationspartner zu gewinnen.

Ein bekanntes Zitat von Jeff Bezos bringt es auf den Punkt:

„Personal Branding ist das, was andere über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“

Das Ziel ist es also, aktiv Einfluss auf die Außenwahrnehmung zu nehmen – und genau dafür bietet LinkedIn ideale Voraussetzungen.

Warum LinkedIn? B2B-Plattform mit riesigem Potenzial

Mit über 25 Millionen monatlich aktiven Nutzern im DACH-Raum (Stand: November 2024) ist LinkedIn die mit Abstand wichtigste Plattform für berufliches Netzwerken. Weltweit sind es über 1,2 Milliarden Nutzer.

Das eigentlich Überraschende: Nur 1,4 % der User posten regelmäßig Inhalte – was bedeutet, dass die Chance auf Sichtbarkeit immer noch sehr hoch ist. Gerade Unternehmen aus der Automotive-Branche oder verwandten B2B-Sektoren können durch aktive Präsenz enorm profitieren.

 

Vorteile von LinkedIn für Unternehmen und Einzelpersonen:

Zielgruppe Vorteile
Arbeitnehmer Karriereaufbau, Netzwerkerweiterung, Sichtbarkeit
Arbeitgeber Mitarbeitergewinnung, Kundenbindung, Markenaufbau
Gründer & Teams Vertrauensaufbau, Leadgenerierung, Employer Branding

Authentizität statt Algorithmus: So funktioniert gutes Personal Branding

Michelle Walter betont: Der Alltag muss nicht spektakulär sein, um sichtbar zu sein. Gerade die kleinen Dinge – der Blick hinter die Kulissen, eine ehrliche Meinung, ein persönlicher Aha-Moment – erzeugen echte Verbindung.

Der wichtigste Satz:

„Das, von dem man glaubt, es sei uninteressant, ist oft genau das, womit sich andere identifizieren können.“

Wer regelmäßig kleine Einblicke gibt – ob aus dem Büroalltag, von der Werkbank oder von einem Projektmeeting – baut Nähe auf. Und Nähe schafft Vertrauen.

Die strategische Grundlage: Positionierung klären

Bevor Beiträge geschrieben oder Profile überarbeitet werden, braucht es Klarheit. Michelle Walter empfiehlt eine drei-stufige Positionierungsstrategie:

1. Ziel definieren

  • Möchte ich Kunden gewinnen?
  • Geht es um Recruiting oder Markenbekanntheit?
  • Soll das Unternehmen jünger wirken oder nahbarer?

2. Werte & Themen festlegen

  • Welche Werte prägen mich oder mein Unternehmen?
  • Welche Themen liegen mir wirklich am Herzen?
  • Was unterscheidet mich von anderen?

3. Wirkung nach außen planen

  • Soll das Profil traditionell oder modern wirken?
  • Eher professionell-distanziert oder locker-persönlich?
  • Will ich eine klare Meinung zeigen oder neutral bleiben?

Nur wer diese Fragen beantwortet, kann konsistent auftreten – und Profile sowie Inhalte darauf abstimmen.

Das LinkedIn-Profil als digitale Visitenkarte

Viele LinkedIn-Profile sind veraltet, leer oder nichts sagend. Das Resultat: Nutzer springen nach wenigen Sekunden wieder ab.

Michelle zeigt, wie ein gutes Profil aufgebaut sein sollte:

  • Banner mit klarem Mehrwertversprechen
  • Profilbild aktuell und authentisch
  • Slogan mit Position + Nutzen (nicht nur „CEO @ XYZ“)
  • Infobereich nicht als Lebenslauf, sondern als Story: Wer bin ich, was treibt mich an?

Auch Unternehmensprofile können entsprechend angepasst werden – abgestimmt auf Markenbotschaft und Zielgruppe.

Was soll ich posten? Persönlich vs. fachlich

Persönliche Inhalte:

  • Alltagssituationen im Unternehmen
  • Einblicke in Werte, Kultur und Team
  • Reaktionen auf persönliche Erfahrungen
  • Warum man Dinge tut, nicht nur was

Beispiel: Ein Geschäftsführer zeigt, wie sein Team gemeinsam frühstückt – keine große Sache, aber sie vermittelt ein Gefühl von Zusammenhalt.

Fachliche Inhalte:

  • Expertise demonstrieren (z. B. technische Trends, Marktanalysen)
  • Probleme erklären und Lösungen anbieten
  • Fragen aus der Praxis beantworten
  • Branchenmeinungen einholen (z. B. per Umfrage)
  • Beispiel: Ein Aftermarket-Händler erklärt, warum ein neuer DPF nicht regeneriert und wie man es in der Werkstatt diagnostiziert.

Tipp: Nicht zu viele Themen gleichzeitig behandeln. Zwei bis drei Kernfelder reichen, um als Experte wahrgenommen zu werden.

Performance richtig verstehen: Was ist Erfolg?

Viele fragen: Was bringt ein Beitrag, wenn nur drei Leute liken?

Antwort: Es kommt auf das Ziel an.

  • Reichweite ist nicht gleich Relevanz
  • Wen man erreicht ist wichtiger als wie viele
  • Anfragen, Kontakte, Gespräche sind oft wertvoller als Likes

Deshalb: Ein Beitrag, der zu einer Kundenanfrage oder Bewerbung führt, ist erfolgreicher als einer mit 100 Likes ohne Ergebnis.

Praxis-Beispiele: So geht Personal Branding in der Automotive-Branche

Daniel Abt (Abt Gruppe)

  • Teilt authentisch Inhalte zu Person & Unternehmen
  • Zeigt Einblicke in Events, Produktentwicklungen, Partnerschaften
  • Positioniert sich klar als sympathische Führungskraft

Johannes Klitsch (Unternehmer)

  • Postet regelmäßig über Teamkultur, Benefits und Haltung
  • Zeigt Werte wie Gleichberechtigung, Gesundheitsförderung
  • Vermittelt ein modernes, progressives Unternehmensbild

Beide nutzen LinkedIn, um nicht nur Reichweite, sondern Vertrauen aufzubauen – und das ohne Hochglanz-PR.

Umsetzung: Inhalte erstellen und regelmäßig posten

Michelle empfiehlt für Einsteiger:

  • Start mit 1 Beitrag/Woche (besser konstant als hektisch)
  • Text + Bild performen am besten
  • Spezifische Fragen statt generischer Phrasen („Wie seht ihr das?“)
  • Mehrwert immer im Fokus: Warum sollte jemand den Beitrag lesen?
Beitragstyp Inhalt
Persönlich Warum ich tue, was ich tue; Fehler, Learnings
Fachlich Probleme aus der Praxis + Lösungskompetenz
Behind the Scenes Team, Kultur, Einblicke aus dem Alltag
Brancheneinschätzung Was passiert gerade im Markt?
Kundenstory So haben wir Problem XY gelöst

Fazit

LinkedIn bietet enorme Chancen – vor allem für Unternehmen, die im B2B-Bereich sichtbar werden wollen. Personal Branding ist dabei der Schlüssel: Menschen folgen Menschen, nicht Produkten. Sichtbarkeit beginnt mit strategischer Positionierung, einem gepflegten Profil und ehrlichen Einblicken – nicht mit Klicktricks oder viralen Trends.

Ob Geschäftsführer, Außendienst oder HR – jeder kann auf LinkedIn zur Markenstimme werden. Und wer nicht selbst steuert, wie er wahrgenommen wird, überlässt das Bild anderen. Q: AMtalk / Michelle Walter

FAQ

Was ist Personal Branding auf LinkedIn?

Personal Branding auf LinkedIn bedeutet, sich selbst oder Mitarbeiter als glaubwürdige, sichtbare Markenpersönlichkeiten zu positionieren – mit klarer Kommunikation von Werten, Themen und Persönlichkeit.

Warum ist LinkedIn besonders für B2B-Unternehmen relevant?

LinkedIn ist die führende Plattform für Business-Netzwerke im DACH-Raum. Besonders im B2B-Bereich lassen sich darüber Entscheider, Fachkräfte und potenzielle Kunden direkt erreichen – mit organischer Reichweite.

Wie oft sollte ich auf LinkedIn posten?

Für Einsteiger empfiehlt sich ein Beitrag pro Woche. Wer mehr Erfahrung hat, kann auf zwei bis drei Beiträge pro Woche steigern. Wichtig ist: Regelmäßigkeit vor Frequenz.


Welche Inhalte funktionieren auf LinkedIn am besten?

Persönliche Einblicke, fachliche Beiträge mit Mehrwert und Inhalte, die Haltung zeigen. Authentizität schlägt Perfektion. Entscheidend ist, dass Beiträge zur Zielgruppe und Positionierung passen.

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