Im Rahmen der internationalen Fachmesse Rematec in Amsterdam präsentieren SEG Automotive und Fersa einen neuen überholten Elektromotor für den Renault Zoe. Der Antrieb wird unter dem Markennamen redrive vorgestellt und ergänzt das bestehende Programm, das mit einer überarbeiteten Antriebseinheit für das Tesla Model S bereits einen erfolgreichen Start hingelegt hat.
Zunehmende Bedeutung des Aftermarket für Elektroantriebe
Seit dem Marktstart im Jahr 2012 gehört der Renault Zoe zu den etablierten E-Fahrzeugen in Europa. Viele dieser Fahrzeuge erreichen nun das Ende ihrer Herstellergarantie und werden vermehrt in freien Werkstätten gewartet. Eine der zentralen Herausforderungen bei der Instandsetzung vollelektrischer Fahrzeuge ist die Beschaffung komplexer Komponenten wie der HV-Antriebseinheit. Die Ersatzteilversorgung über Herstellerkanäle ist oft teuer und logistischer Aufwand nicht unerheblich.
Vor diesem Hintergrund bietet redrive eine praxisorientierte Lösung: Hochvolt-Antriebe in OE-Niveau, generalüberholt und damit deutlich günstiger als Neuteile. Der jetzt vorgestellte Austauschmotor für den Zoe basiert auf originalen Komponenten und wird am spanischen Standort Treto nach industriellen Standards überarbeitet – dort, wo SEG Automotive auch Neuteile für Fahrzeughersteller produziert.
Technisch überarbeitet mit Fersa-Komponenten
Zentrale Merkmale der Wiederaufbereitung sind die sorgfältige Prüfung aller Bauteile sowie der Austausch verschlissener Elemente durch hochwertige Neuteile. Fersa bringt seine Expertise bei Lagertechnologie in das Projekt ein. Zum Einsatz kommen spezielle Lagerlösungen, die auf elektrische Antriebe abgestimmt sind und für hohe thermische Belastungen sowie minimale Reibungsverluste ausgelegt wurden.
Durch diese Kombination aus OE-Erfahrung und angepasster Technik entsteht ein Produkt, das in Haltbarkeit und Leistung neuen Komponenten entspricht, gleichzeitig jedoch Ressourcen spart und die Wirtschaftlichkeit im Werkstattbetrieb verbessert.
Aftermarket-Lösungen als Marktsegment mit Potenzial
Bereits mit dem Launch der redrive Drive Unit für das Tesla Model S im Vorjahr konnten SEG Automotive und Fersa deutliche Impulse im Aftermarket setzen. Die Kombination aus technischer Qualität und attraktiver Preisgestaltung traf auf hohes Interesse bei Großhändlern und Werkstätten. Der Neuzugang für den Renault Zoe dürfte diesen Erfolg fortsetzen, insbesondere da dieses Modell im europäischen Bestand weit verbreitet ist.
Der Austauschmotor ist zunächst für Fahrzeuge mit der Renault-Referenznummer 290103231R vorgesehen. Die Markteinführung ist für das zweite Quartal 2025 geplant. Werkstätten können mit Einsparungen von rund 30 Prozent im Vergleich zu Neuteilen rechnen – bei gleichbleibender Funktionssicherheit und Herstellerniveau.
redrive wächst – Ausblick auf weitere Modelle
Die Vorstellung des überholten Zoe-Motors markiert einen weiteren Meilenstein in der redrive-Strategie. Ziel ist es, systematisch weitere elektrische Antriebseinheiten für gängige E-Fahrzeuge zu erschließen und dem Ersatzteilmarkt in wachsendem Umfang zugänglich zu machen. Damit reagieren SEG Automotive und Fersa auf den steigenden Bedarf nach nachhaltigen, verfügbaren und bezahlbaren Lösungen im Bereich Elektromobilität.
Der Fokus liegt dabei auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Qualität, Verfügbarkeit und Servicefreundlichkeit. Die nächsten Wiederaufbereitungsprojekte sind bereits in Planung und sollen sukzessive in das redrive-Portfolio aufgenommen werden.
Integration in bestehende Werkstattprozesse
Ein entscheidender Vorteil der redrive-Einheiten ist ihre vollständige Kompatibilität mit dem Originalfahrzeug – mechanisch, elektrisch und softwareseitig. Werkstätten können die Austauschmotoren mit dem bestehenden Diagnose- und Kalibrierungsequipment installieren. Die redrive-Komponenten sind plug-and-play-fähig und erfordern keine Anpassung der Fahrzeugelektronik oder zusätzliche Freischaltungen. Damit lassen sich Standzeiten reduzieren und Reparaturkosten transparent kalkulieren. Für freie Betriebe bedeutet das eine größere Unabhängigkeit von markengebundenen Strukturen und eine bessere Planbarkeit im Tagesgeschäft.
Mit der sukzessiven Erweiterung der redrive-Produktlinie auf weitere BEV-Modelle schaffen SEG Automotive und Fersa eine belastbare Perspektive für den freien Kfz-Markt. Während sich Hersteller verstärkt auf den Vertrieb neuer Fahrzeuge konzentrieren, deckt redrive gezielt die Bedarfe des Bestandsgeschäfts ab – insbesondere bei Fahrzeugen mit auslaufender Garantie oder außerhalb der Herstellerservices. Für Teilegroßhändler eröffnet sich dadurch ein wachsender Markt mit klar definierten Produktstandards und verlässlicher Lieferkette. Werkstätten können ihr E-Mobilitätsangebot damit ausbauen, ohne in teure Speziallösungen investieren zu müssen.
Fazit
Mit dem überarbeiteten HV-Motor für den Renault Zoe erweitert redrive sein Angebot um eine praxisnahe Lösung für eines der meistverbreiteten E-Fahrzeuge Europas. Die Kombination aus industrieller Wiederaufbereitung, OE-orientierter Qualität und klarer Kostenstruktur macht das Produkt besonders interessant für freie Werkstätten und den Teilegroßhandel. Die technische Auslegung, das nachhaltige Fertigungskonzept und die vollständige Kompatibilität mit Serienfahrzeugen schaffen verlässliche Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz im Reparaturalltag.
Gleichzeitig zeigt redrive, dass Wiederaufbereitung im Hochvoltbereich nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich sinnvoll und marktfähig ist. Mit dem geplanten Ausbau auf weitere BEV-Modelle setzt SEG Automotive gemeinsam mit Fersa ein deutliches Signal für die Zukunftsfähigkeit des freien Kfz-Ersatzteilmarkts im Zeitalter der Elektromobilität. Quelle: SEG Automotive