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Vom NFZ-Teileshop zum Webshop-Provider

Veröffentlicht am 27.02.2024

Das Unternehmen EUROPART Holding GmbH gilt als führender Ersatzteilhändler für Nutzfahrzeuge in Europa. Das 1948 gegründete Unternehmen ist mittlerweile in 28 Ländern mit über 300 POS (Point of Sales) vertreten und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 520 Mio. Euro. Bereits heute liegt die Online-Quote im Teileverkauf bei rund 30 Prozent. Allerdings stellte die Experten von EUROPART fest, dass es im Bereich e-Commerce nicht immer rund lief. Häufiger Grund waren die nicht konsequente Pflege der Stammdaten und ineffiziente Prozesse. So wurde zum 1. Januar 2021 die neue Abteilung e-Commerce and Data Development gegründet. Der Leiter der neuen Abteilung David Wuttke schilderte in einem spannenden Beitrag im Rahmen des letzten Automotive Talk Köln, welche Schritte notwendig sind, um das für 2026 avisierte Ziel, den „Single Point of Truth“, zu erreichen.


Fokus auf einheitliche Stammdaten

Um zu erklären, was dahintersteckt, erläuterte Wuttke zunächst die bisherige Situation. „Wie unser Group CEO Olaf Giesen immer wieder betont, steht in unserem Unternehmen die Kundenorientierung immer an erster Stelle. Dabei spielt im Nutzfahrzeugbereich die schnelle Verfügbarkeit die wichtigste Rolle“, so Wuttke.

„Wir stellen fest, dass unsere Kunden ihre Fahrzeuge immer länger halten und durchreparieren lassen, statt abzugeben. Auch wiederaufbereitete Teile aus dem Remanufacturing werden häufiger nachgefragt“

fährt Wuttke fort. Um den Kundenanforderungen nach hoher Verfügbarkeit zu marktgerechten Preisen gerecht zu werden, kann ein gut organisierter Online-Shop hier einen wichtigen Beitrag leisten. Doch oftmals hakte es bei den Stammdaten, die nicht weiterentwickelt wurden. Mit der neu gegründeten Abteilung wird nun bei EUROPART besonderes Augenmerk auf die Unterstützung des Online-Geschäfts durch die Entwicklung einheitlicher Stammdaten gerichtet.

Data Development als Serviceabteilung

Im ersten Schritt hat man in der neu gegründeten Abteilung die Ausgangslage und das Handling der Stammdaten analysiert. „Wir haben festgestellt, dass der Fokus falsch gesetzt und die Prozesse ineffizient waren. Ein Artikel wurde, verteilt über die Bereiche Category Management, Accounting, IT und Marketing zu häufig „angefasst“. Jeder Bereich betrachtete und pflegte die Stammdaten individuell aus seinem Blickwinkel. Dabei wurden unterschiedliche Systeme genutzt, um ähnliche Ziele zu erreichen. Gleichzeitig gab es über die verschiedenen Abteilungen hinweg sehr lange Kommunikations- und Entscheidungsprozesse“, fasste Wuttke zusammen. Als neues Ziel wurde nun festgelegt, das Data Development so zu organisieren, dass es als Serviceabteilung über alle internen Unternehmungen hinweg die Stammdaten vereinheitlicht und zusammenfasst und diese als Provider für den Online-Shop EWOS zur Verfügung stellt. Die Verantwortung für die Vereinheitlichung von Kunden-, Artikel- und Lieferantendaten liegt fortan einzig in der Abteilung eCommerce & Data Development.

Mehr Nutzen für alle

David Wuttke erläuterte anschließend die definierten Ziele. So wird das Produktinformationssystem PIM zu einem Multi Domain Management (MDM) weiterentwickelt, worin neben Artikel- künftig auch Standort-, Kunden- und Lieferantendaten eingepflegt und in einem zentralen System der gesamten Organisation zur Verfügung gestellt werden.

„Jeder Bereich soll künftig aus PIM seinen Nutzen ziehen“,

so Wuttke. Im Rahmen der Internationalisierung muss das Category Management dafür sorgen, dass die Artikel in jedem Land entsprechend abgebildet und verkaufsfähig sind. Dazu nutzt man automatisierte Übersetzungsprozesse, die nach der Artikelanlage die Informationen schnell in die jeweilige Landessprache übersetzt. Idealerweise liegen die Artikeldaten schon vor der Veröffentlichung im PIM vor.

„Wir müssen die Lieferanten dazu bringen, und die Daten vorab zur Verfügung zu stellen. Dazu entwickeln wir ein lizensiertes Lieferantentool, mit dem sie die Artikeldaten nach definierten Regeln selbst einstellen können“,

so Wuttke weiter. Darüber hinaus werden Daten von TecDoc und Topmotive in das System integriert. Schneller mit Teamwork: Der „Single Point of Truth” soll schließlich eindeutige Daten bereitstellen.

„Wir brauchen tatsächlich diese eine Stelle, wo ich nachschauen und mich auf die relevanten Artikeldaten verlassen kann“,

erklärte Wuttke. Bei der Umsetzung wird er von mehreren Teams unterstützt. Das Team eCommerce ist für die Umsetzung kundenoptimierter und vertriebsunterstützender Anwendungen verantwortlich. Die Erfassung der Kundendaten, die bislang vollständig analog ablief, wird vom Team Business Partner Data in einen vollständig digitalisierten Gesamtprozess umgesetzt, der Adressdaten, Bonitäten und Dubletten automatisch abprüft. Team Data Science ist vorrangig für die Weiterentwicklung des PIM-Systems zuständig, während das Team Product Content sich um Inhalte wie die automatisierte Anreicherung der Stammdaten, den Aufbau weiterer Kontexte, die richtige Bebilderung der Artikel sowie die automatisierte Aufnahme neuer Artikel kümmert. Hier wird auch geprüft, inwieweit Machine Learning oder künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann. Lesen Sie mehr zum Thema: E-Commerce im Aftermarket


„Wir beobachten den Markt, welche Produkte es gibt, die uns das Leben erleichtern und uns helfen, deutlich schneller mit hochwertigen Stammdaten am Start zu sein“,

so David Wuttke abschließend. Seien Sie auch beim nächsten Automotive Talk Köln dabei und lernen Sie neue Projekte und Visionen für den Aftermarket kennen. Der Automotive Talk Köln ist eine halbjährliche Event Reihe. Der nächste Termin steht sicherlich auch schon bald an. Mehr Information finden Sie hier: www.AMtalk.de

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