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So schwer trifft der Fachkräftemangel die KFZ-Branche!

Veröffentlicht am 08.12.2023

Der Begriff Fachkräftemangel wird nicht zwangsläufig mit dem KFZ-Gewerbe in Verbindung gebracht! Die Nachrichten sprechen immer wieder darüber, dass es gerade in sozialen Berufen am geeigneten Personal mangelt. Doch beim Blick vor den Toren der Werkstätten fallen einem direkt die unzähligen reparaturbedürftigen Kraftfahrzeuge ins Auge, die teilweise wochenlang auf einen einfachen Bremsen wechsel warten müssen! Steht jetzt auch noch der TÜV-Termin des Kunden an, wird es schnell zum Problem.


Der Fachkräftemangel setzt also auch unsere Branche unter einen noch nie da gewesenen Druck! Wie tiefgreifend dieser Mangel die KFZ-Welt erschüttert und welche Folgen das langfristig für Werkstattinhaber und Kunden hat, ist eine Fahrt, die wir in diesem Artikel gemeinsam antreten.

Ist der Fachkräftemangel im KFZ-Handwerk ein rein deutsches Problem?

Mit Sicherheit nicht. Auch andere Länder innerhalb der Europäischen Union und darüber hinaus kämpfen mit dem gleichen Problem! Die Problematik reicht vom nördlichsten Skandinavien bis ins tiefste Afrika. Seit Jahren führen die OECD-Länder einen Vergleich durch, wie viele junge Menschen eine Ausbildung beginnen – mit schockierenden Ergebnissen. Während in Deutschland im Jahr 2015 noch 51 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen klassischen Berufsabschluss nachweisen konnten, waren es 2022 lediglich 38 Prozent – Deutschland misst den größten Rückgang in allen OECD-Ländern.

30 Prozent weniger Arbeitskräfte bis 2036!

Kurz und knapp: Immer mehr Jugendliche entscheiden sich gegen den Ausbildungsweg! Vor allem das KFZ-Handwerk leidet unter diesem Aspekt, einzelne Werkstätten und Autohäuser schlossen deshalb bereits ihre Pforten. Es fehlt an allen Ecken und Kanten an Fachkräften! Und damit steht die Branche vor einem neuen Problem. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) überschreiten bis 2036 circa 12,9 Millionen Arbeitskräfte das Renteneintrittsalter – wir sprechen von knapp 30 Prozent der zur Verfügung stehenden Erwerbskräften.

Und dabei haben die Auszubildenden in Deutschland (theoretisch) weniger mit einem Schul- und Ausbildungsdefizit zu kämpfen wie beispielsweise in Afrika. Doch andere Länder greifen die Möglichkeit am Schopfe und erhalten, um das Defizit wettzumachen, Unterstützung von anderen Ländern.

Als Beispiel haben wir Kenia! Kenia sucht händeringend nach Fachkräften im KFZ-Bereich, sodass das Missionswerk DIGUNA sogar Stellen in der Schweiz ausschreibt, um Fachkräfte in den südlichen Teil Afrikas zu ziehen.

Solltest du mit dem Gedanken spielen nach Kenia zu ziehen, um dort zu leben und zu arbeiten, empfehlen wir vorher ein Visum Kenia zu beantragen, Flug & Hotel zu buchen und das Land für ein paar Wochen kennenzulernen. Während dieser Zeit merken Interessenten meistens, ob ein berufliches Abenteuer in Kenia für sie wirklich infrage kommt.

Zu bemerken ist außerdem, dass es für angehende Mechaniker, die bereit sind, in Kenia zu arbeiten, zurzeit sehr gute Möglichkeiten gibt. Das Bundesinstitut für Berufsausbildung (iMove) unterstützt gemeinsam mit den Vereinten Nationen und Toyota Kenia den Fachkräftemangel im Kfz-Bereich im afrikanischen Land. Gemeinsam mit ihren Partnern bilden sie Kfz-Mechaniker in ihrem Ausbildungsprogramm mit internationalem Standard aus.

Die Lockrufe anderer Branchen verschlimmern das Problem

Grundsätzlich ist der Fachkräftemangel im KFZ-Sektor aber nicht nur auf die mangelnde Ausbildungsstatistik zurückzuführen. Auch die Industrie hat ihre Finger mit im Spiel! Die Industrie und ihre namhaften Arbeitgeber locken die Fachkräfte mit einem stattlichen Gehalt, einer 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt und einem Arbeitsvertrag ohne Probezeit – welche Kfz-Werkstatt kann zu diesen Konditionen einen Gesellen einstellen?

Gerade für kleinere Betriebe, die händeringend Fachkräfte benötigen, wird die Suche nach geeignetem Personal zum Spießrutenlauf! Auch großen Werkstätten laufen die Mitarbeiter nicht mehr ohne weiteres zu, sondern sie locken mit hohen Sonderprämien. Das Endergebnis aus dieser Problematik trifft sowohl Betriebe als auch Kunden.

Etliche Betriebe fürchten schon jetzt um ihre Existenz und haben Angst, eines Tages die Werkstatttore endgültig zu schließen. Einige von ihnen versuchen dieser Problematik bereits mit einer Anpassung der Öffnungszeiten entgegenzuwirken. Das führt wiederum zu gravierenden Umsatzeinbußen und zu endlosen Wartezeiten für den Kunden! Routineaufträge wie eine Inspektion oder ein Bremsölwechsel werden so zum Geduldsspiel für den Kunden.

Kann die Digitalisierung die Lösung sein?

Spätestens seit dem Jahr 2020 ist die Digitalisierung in aller Munde – auch im Kfz-Bereich! Digitale Lösungen und Tools greifen den Werkstätten unter die Arme, was gleichzeitig folgende Vorteile mit sich bringt:

  • Kosteneinsparungen
  • attraktiverer Arbeitsplatz
  • Arbeitsprozesse vereinfachen und beschleunigen
  • Kundenzufriedenheit erhöhen

Doch das Problem, die meisten Werkstätten sind entweder mit diesen Technologien nicht vertraut damit oder schlicht vom Angebot überfordert. Es wird also für die Werkstätten dringend Zeit, sich mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Das beugt nicht nur dem Fachkräftemangel vor, sondern wirkt sich positiv auf den gesamten Betriebsablauf aus.

Dies bietet eine gute Chance für Menschen, die entschlossen sind neue Erfahrungen zu machen.


Es bietet die Möglichkeit, eine neue Kultur kennenzulernen und neue Bekanntschaften zu machen. Ein Auslandsaufenthalt ist immer mit Risiken verbunden, es gibt einem aber einen größeren Blick auf die Welt. Bild https://www.pexels.com/de-de/foto/werkzeuge-garage-werkstatt-stillleben-18090279/

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