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Total Cost of Ownership: Elektroautos vs. Verbrennungsmotoren

Veröffentlicht am 22.05.2023

Sollte das nächste Auto ein Elektroauto sein oder doch wieder ein Verbrennungsmotor? Beim Autokauf werden normalerweise nur der Kaufpreis und die laufenden Kosten berücksichtigt: Förderungen und Strompreise auf der einen Seite, Rabatte und Kraftstoffpreise auf der anderen Seite sind in der Regel leicht zu überblicken. Doch nur die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership, einschließlich Wertverlust und Wartungskosten) zeigen, welche Kosten tatsächlich mit einem Fahrzeug verbunden sind. Der ADAC hat die Berechnungen genau durchgeführt und das Ergebnis zeigt, dass Elektrofahrzeuge in der Kategorie der Kleinst- und Kleinwagen nicht immer kostengünstiger sind, während sie in anderen Kategorien teilweise deutlich günstiger sein können als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.


ADAC: Unterschiedliche Preise für Verbrenner und Elektroautos

Der Preisunterschied zwischen den konventionellen Verbrennungsmotor-Varianten und ihren elektrischen Gegenstücken ist beachtlich, selbst nach Abzug der staatlichen Förderung. Ein Beispiel dafür ist der VW eUp! Der derzeit 29.995 Euro kostet, was mehr als doppelt so viel ist wie die Verbrennungsmotor-Variante für 14.555 Euro. Leider bietet VW seit diesem Jahr keine Verbrennungsmotor-Version mehr an.

Ähnlich verhält es sich beim Opel Corsa und dem Fiat 500, bei denen die Elektro-Varianten aktuell fast doppelt so teuer sind wie die entsprechenden Verbrennungsmotor-Versionen: Opel Corsa 36.395 Euro (elektrische Variante) gegenüber 18.280 Euro (Verbrennungsmotor), Fiat 500 30.990 Euro (elektrische Variante) gegenüber 16.990 Euro (Verbrennungsmotor). Selbst bei einem Dieselpreis von zwei Euro pro Liter ergeben sich höhere Gesamtkosten für einen Elektro-Kleinwagen. Hinzu kommt der höhere Wertverlust, den selbst ein niedriger Strompreis (unter 40 ct/kWh) langfristig nicht ausgleichen kann.

Gleichzeitig ist das Angebot in dieser Fahrzeugklasse, die oft als Einstieg in die Elektromobilität oder Mobilität im Allgemeinen gewählt wird, drastisch gesunken: Es stehen mittlerweile 15 Prozent weniger Modelle zur Auswahl als noch vor zehn Jahren.

Elektrofahrzeuge in höheren Fahrzeugklassen

Jedoch kann sich ein Umstieg auf ein Elektrofahrzeug in den höheren Fahrzeugklassen durchaus lohnen, vorausgesetzt, man betrachtet die Details: Wenn man den Golf 1.5 eTSI Life DSG (110 kW) mit seinem elektrischen Gegenstück, dem ID.3 Pro (58 kWh/150 kW), vergleicht, ist der ID.3 mit einem Preis von rund 33.000 Euro (nach Abzug der Förderprämie von 6.750 Euro) knapp 2.000 Euro günstiger in der Anschaffung als der Golf (34.970 Euro).

Auch in der Gesamtkostenrechnung beträgt der Preis pro Kilometer für die elektrische Version nur 56,0 Cent, während der Benziner bei 59,2 Cent liegt. Allerdings sollte beachtet werden: Wenn man einen zehnprozentigen Rabatt auf den Benzin-Golf anwendet, ist dieser bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern am Ende wieder etwas günstiger.

Selbst bei einem erheblichen Anstieg der Strompreise zeigt sich, dass es auf die Gesamtkosten ankommt. In der Mittelklasse (wie dem Tesla Model 3 und dem Toyota bZ4X) hat ein durchschnittliches Elektrofahrzeug immer noch Kostenvorteile, auch wenn der Strompreis bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde beträgt, selbst bei einem Benzinpreis von 1,50 Euro.

Elektrofahrzeuge der Mittelklasse

In der gehobenen Mittelklasse (wie dem Mercedes EQE und dem Tesla Model S) kann ein Elektroauto nur noch einen entsprechenden Benziner übertreffen, wenn der Strompreis unter 70 Cent pro Kilowattstunde liegt und der Benzinpreis bei 1,50 Euro liegt. Im Vergleich zu einem Diesel-Fahrzeug hat ein durchschnittliches Elektrofahrzeug in dieser Kategorie jedoch keine Kostenvorteile.


Der ADAC setzt sich dafür ein, dass Mobilität erschwinglich bleibt, da hohe Preise, selbst für Kleinwagen, diesem Ziel entgegenstehen. Verbraucher sind aufgrund hoher Kostenbelastungen auf günstige Fahrzeuge angewiesen. Insbesondere Elektrofahrzeuge müssen deutlich günstiger werden, um den Erfolg der Elektromobilität voranzutreiben. Dies ist besonders wichtig, da die Bundesregierung auf eine Flottenerneuerung setzt, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Quelle: ADAC

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