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Continental-Bereich neu ausgerichtet

Veröffentlicht am 10.03.2021

Das Technologieunternehmen Continental hat sich im Bereich der Leitungen und Schläuche strategisch neu aufgestellt und fokussiert sich künftig auf zwei Kernschwerpunkte.


„Zum einen rücken wir den wichtigen Wachstumsmarkt der Elektromobilität stärker in unseren Fokus. Zum anderen unterstützen wir Automobilhersteller dabei, Emissionen weiter zu reduzieren und die strengeren Abgasnormen zu erfüllen“, sagt Philip Nelles, Leiter des Geschäftsbereiches Mobile Fluid Systems und zusammen mit seinem Team verantwortlich für automobile Leitungen und Schläuche bei Continental. Er ergänzt: „Emissionsfreie und emissionsarme Mobilität ist ohne Schläuche und Leitungen nicht möglich. Und genau damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität. Die Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg finden wir bereits jetzt in unseren Büchern: Wir verzeichneten allein im vergangenen Jahr Auftragseingänge im Wert von rund 275 Millionen Euro für Schlauchleitungen, die in Fahrzeugen mit Batterie- und Hybridantrieben deutscher, asiatischer und nordamerikanischer Hersteller zum Einsatz kommen.“

Grund dafür sei vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach emissionsfreien Elektro- und Hybridfahrzeugen.

Ausgefeiltes Thermomanagement verlängert Reichweiten von Elektro- und Hybridfahrzeugen

Continental fokussiert sich bei Leitungen und Schläuchen vor allem auf ein verbessertes und ausgefeiltes Thermomanagement. Hintergrund: Batterien in Elektrofahrzeugen arbeiten am effizientesten bei Temperaturen zwischen 20 Grad Celsius und 40 Grad Celsius. Dieses Temperaturspektrum steigert die Batterielebensdauer. Deshalb müssen die Batterien abhängig von der Außentemperatur gekühlt oder beheizt werden. So entstehen komplexe Kreisläufe, die die Anforderungen an die Einzelkomponenten und somit an die Verbindungen und Leitungen deutlich erhöhen. Schläuche und Leitungen kühlen beispielsweise Batterien oder die hochsensible Leistungselektronik von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Damit helfen sie vor allem, die Reichweiten von batteriegetriebenen Fahrzeugen zu verlängern.

„Außerdem sparen wir mit einer optimalen Zusammenstellung verschiedener Materialien wichtiges Gewicht ein. Denn je weniger ein Fahrzeug wiegt, umso weniger Energie geht beim Beschleunigen und Bremsen verloren und desto weiter kann es fahren“, erläutert Nelles.

Kleinere Leitungsquerschnitte, beispielsweise auf der Hochdruckseite und beim Batteriekühlstrang, tragen dazu bei, dass im Vergleich zu früheren Systemen weniger Kühlmittel eingesetzt werden muss. Die richtige Mischung aus Kautschuk-, Polyamid- und Aluminiummaterialien und einer effizienten Leitungsgeometrie stellt eine ausreichende Eigenstabilität des Systems sicher. Dafür werden spezielle Leitungen und Verbindungselemente aus Hochleistungskunststoffen entwickelt.

Für die zukunftsfähigen Leitungen und Schläuche hat Continental seine Kunststoffkompetenz weltweit ausgebaut. Nelles:

„Wir wollen für diese Zukunftsbranche bestmöglich aufgestellt sein. Genau dafür brauchen wir moderne Entwicklungsstandorte mit Ingenieuren, die an der Zukunft arbeiten – und die haben wir.“

Zusätzliches Geschäftspotenzial ergibt sich für das Technologieunternehmen zudem mit Leitungen für Klimaanlagen zur Kühlung mit dem derzeit klimafreundlichsten Kältemittel R744. Die neuen Leitungsgenerationen tragen neben der Gewichtsreduzierung dazu bei, die Temperatur der Fahrgastzelle hocheffizient und klimafreundlich zu regulieren und, als Teil des integrierten Temperaturmanagements des Fahrzeugs, dessen Effizienz und Reichweite zu steigern.

Emissionsarme Mobilität: Schläuche und Leitungen unterstützen Erfüllung strengerer Abgasnormen

Continental unterstützt Automobilhersteller zudem dabei, die strengeren Abgas- und Emissionsnormen zu erfüllen.

„Wir helfen unseren Kunden mit effizienten Schlauch- und Leitungssystemen, Kohlenwasserstoffe, Kohlendi- oder Stickoxide oder Partikelemissionen konsequent und nachhaltig zu reduzieren – beispielsweise für Abgasreinigungs-Technologien wie Partikelfilter oder die selektive katalytische Reduktion (SCR)“, erklärt Nelles.

Darüber hinaus führt ein verringertes Gewicht zu verringerten Emissionen.

Den Entwicklern gelingt es, das Gewicht weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Leistung zu verbessern: Kunststoffbauteile reduzieren das Fahrzeuggewicht und tragen so zu weniger Kraftstoffverbrauch sowie zu reduzierten CO2-Emissionen bei. Zugleich verringern sich bei den aktuell stark nachgefragten Plug-in-Hybridantrieben die verfügbaren Bauräume für Verbrennungsmotoren samt deren Nebenaggregate unter der Motorhaube.

Dadurch nehmen die Anforderungen an Verbinder und Leitungen zu, denn in den leichteren und hochaufgeladenen Antrieben (Downsizing) steigen die Druck- und Wärmebelastungen. So müssen Komponenten der Nebenaggregate in neu entwickelten Verbrennern bei dauerhaftem Gebrauch Temperaturen von 160 Grad Celsius über 3.000 Stunden sowie Temperaturspitzen bis 210 Grad Celsius standhalten. Hochleistungskunststoffe wie wärmestabilisiertes Polyamid werden diesen Anforderungen in vollem Maße gerecht. Oft stellen sehr dünnwandige formbare Edelstahlrohre bei Anwendungen um den Turbolader den besten Kompromiss aus Haltbarkeit und Gewichtsreduzierung dar.

Steigende Nachfrage nach sauberer, emissionsfreier Mobilität

Wie dynamisch der Wachstumsmarkt ist, zeigen beispielsweise die Verkäufe in Deutschland: Im Kalenderjahr 2020 wurden laut Kraftfahrtbundesamt 194.163 Elektroautos und 200.469 Plug-in-Hybride neu zugelassen. Im Vorjahresvergleich haben sich die Zahlen für die Stromer damit verdoppelt und für Hybrid-Modelle mehr als verdreifacht. Die steigende Nachfrage dokumentiert auch die aktuelle Continental-Mobilitätsstudie. Demnach hat sich die Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos in Deutschland seit 2013 mehr als verdoppelt – von einst 17 auf jetzt 35 Prozent. Weit größer ist laut Studie die Offenheit gegenüber Elektrofahrzeugen im Reich der Mitte: 86 Prozent der Befragten in China gaben an, sich den Kauf eines Elektroautos vorstellen zu können.

„Dies könnte ebenfalls zu einem Schub für die Elektromobilität führen“, beschreibt Nelles das Zukunftspotenzial in Asien. „Um diesen schnell wachsenden Markt optimal bedienen zu können, haben wir uns intern strategisch neu aufgestellt, unser Know-how gebündelt und stärken gleichzeitig die Zusammenarbeit mit externen Partnern“, ergänzt Nelles.

Das im vergangenen Jahr mit dem Unternehmen aft automotive geschlossene Joint Venture JoinPlas fokussiert sich beispielsweise auf die Produktion von Kupplungen mit neuem Design mit gezielt für die Anwendung angepassten Kunststoffen. Die Produktion dafür soll bereits Ende 2021 in Deutschland anlaufen.


Mit dem Anfang Dezember 2020 verkündeten Programm „Carbon Neutral for Emission Free Vehicles“ verbindet Continental als weltweit erster Automobilzulieferer überhaupt die beiden Themen emissionsfreie Mobilität und Klimaneutralität – und schafft auf diese Weise einen neuen, ambitionierten Industriemaßstab. Mit „Carbon Neutral for Emission Free Vehicles“ wird mit Jahresbeginn 2022 sämtliches Geschäft, das Continental mit Produkten für emissionsfreie Autos, Busse oder Straßenbahnen – den „Zero Tailpipe Emission Vehicles“ (ZTEV) – erzielt, auf klimaneutraler Basis produziert. Quelle: Continental

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