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Eine schnelle Transformation hin zur Elektromobilität führt zu mehr Gewinn

Veröffentlicht am 20.02.2023

Eine schnellere Umstellung des Marktes und der Unternehmen auf Elektromobilität ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für das Geschäft von Autoherstellern.


Eine Studie von Agora Verkehrswende und Boston Consulting Group (BCG) zeigt, dass europäische Premiumhersteller ihren Gewinn bis 2040 um bis zu 30 Prozent steigern können, wenn der Marktanteil von Elektrofahrzeugen schneller wächst als bisher geplant.

Wer ist Agora Verkehrswenden?

Agora Verkehrswende ist ein gemeinnütziger, überparteilicher Thinktank, der sich für eine klimaneutrale Mobilität einsetzt. Zusammen mit Politikern, Wirtschaftsführern, Wissenschaftlern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft entwickelt das Team von Agora Verkehrswende wissenschaftlich fundierte Analysen, Strategien und Lösungsvorschläge, um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor auf Null zu senken. Die Organisation wurde im Jahr 2016 von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation ins Leben gerufen und wird von diesen beiden Stiftungen unterstützt.

Welche Methode wurde eingesetzt?

In dieser Studie haben Agora Verkehrswende und Boston Consulting Group (BCG) mithilfe eines umfangreichen Marktmodells untersucht, welche Marktanteile und Gewinne sich Hersteller durch verschiedene Strategien zur Elektrifizierung ihrer Fahrzeuge sichern können. Dabei wurden drei Szenarien für den Hochlauf der Elektromobilität betrachtet: ein Basis-Szenario, das den Prognosen der Hersteller entspricht, sowie je ein Szenario für eine verlangsamte und eine beschleunigte Entwicklung.

Die Studie betrachtet sechs verschiedene Herstellertypen als Fallbeispiele: vom europäischen Premiumhersteller bis zum angestammten chinesischen Hersteller, und dazwischen Volumenhersteller aus Europa, den USA und Asien (mit oder ohne Fokus auf Elektromobilität). Angaben zu Gewinnsteigerungen und -verlusten in der Studie beziehen sich auf den abgezinsten kumulierten Gewinn bis 2040 im Vergleich zu einem Szenario, in dem sich der Hochlauf der Elektromobilität wie aktuell prognostiziert entwickelt und der Hersteller weder Vorreiter noch Nachzügler bei der Elektromobilität ist.

Was besagt die Studie von Agora Verkehrswende und Boston Consulting Group?

Eine neue Studie des Thinktanks Agora Verkehrswende und der Boston Consulting Group (BCG) hat gezeigt, dass eine schnellere Umstellung auf Elektrofahrzeuge (EVs) von Seiten von Verbrauchern und Autoherstellern für letztere von Vorteil wäre. Wenn der Marktanteil von EVs schneller wächst als bisher erwartet, könnten europäische Premium-Autobauer ihren kumulierten Gewinn bis zum Jahr 2040 um bis zu 30% steigern, während europäische Volumenhersteller einen Anstieg um bis zu 10% verzeichnen könnten. Die Studie zeigte auch, dass das Festhalten an Verbrennungsmotoren zu Verlusten führen würde.

Die Analyse zeigt, dass deutsche Autohersteller wie Audi, BMW und Mercedes-Benz bis hin zu VW einen Spitzenplatz im weltweiten Wettbewerb am besten erreichen, wenn sie schnell ihre Marktanteile mit Elektrofahrzeugen sichern. Deshalb ist das Ziel der Bundesregierung, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen, eine Voraussetzung für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg der Branche. Auf nationaler Ebene muss die Bundesregierung im Klimaschutz-Sofortprogramm deutlich nachlegen, um die angestrebten 15 Millionen reinen E-Pkw bis 2030 auf die Straße zu bringen.

Tatsächlich zahlen sich Investitionen in die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren selbst dann nicht aus, wenn es zu Verzögerungen beim Hochlauf der Elektromobilität kommen sollte, etwa durch Engpässe in den Lieferketten oder beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. Nur Volumenhersteller aus Europa und den USA könnten ihre Gewinne dann gerade noch halten. Nachzügler im Elektrifizierungswettbewerb – egal ob aus Europa, USA oder Asien, egal ob im Premium- oder Volumensegment – riskieren hingegen bis 2040 Gewinneinbußen um bis zu 25 Prozent. Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende, sagte:

„Die Analyse zeigt, dass deutsche Autohersteller einen Spitzenplatz im weltweiten Wettbewerb am besten erreichen, wenn sie schnell ihre Marktanteile mit Elektroautos ausbauen“

Um die Einführung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen, müssen jedoch auf nationaler Ebene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören beispielsweise die Schaffung einer guten Ladeinfrastruktur und günstigen Standortbedingungen für Unternehmen, die Batterien produzieren. Auf internationaler Ebene sollte die Bundesregierung andere Länder bei der Elektromobilität unterstützen, z.B. durch die Förderung von multilateralen Initiativen.


Insgesamt zeigt die Studie, dass eine schnelle Umstellung des Marktes auf Elektromobilität sowohl für den Klimaschutz als auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Autoindustrie von Vorteil ist. Die komplette Studie finden Sie bei Agora: Geschäftsmodell Verbrennungsmotor in Zeiten der Elektromobilität Quelle: Agora / Bild: Pixabay

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