Dabei werden die Autofahrer am häufigsten per Brief (62 %) und per Mail (60 %) erreicht. Bevorzugt wird allerdings die Kontaktaufnahme per Mail (73 %) und weniger über den analogen Briefkasten (50 %). Die erhaltenen Informationen finden die Pkw-Fahrer keineswegs störend. Wirklich aufdringlich und lästig empfinden dies nur 5 %, ein Großteil erkennt die Kontaktaufnahme als interessant, informativ und abwechslungsreich an. Den Autohäusern wird außerdem eine hohe Kompetenz als gute Informationsquelle bezüglich des eigenen Fahrzeugs (68 %), aber auch allgemein bei automobilen Themen (63 %), attestiert.
Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Auch in der Kommunikation zwischen Werkstätten und Kunden wird von letzteren mehr Information gewünscht. Eine Service-/HU-Erinnerung bekommen 58 %, gewünscht wird diese allerdings von 66 %. Auf Serviceaktionen wie Reifenwechsel und Frühjahrscheck werden aktuell 43 % hingewiesen, 51 % möchten dies. Auch bei konkreten Angeboten für Zubehör oder Werkstattdienstleistungen liegen Wirklichkeit und Wunsch mit 25 % und 36 % auseinander.
Bei der Kommunikation mit der Werkstatt werden 55 % per Brief kontaktiert, gewünscht ist das nur von 46 % der Befragten. Per Mail werden 49 % angesprochen, das wünschen sich allerdings 65 %. Lediglich bei den Anrufen wünschen sich die Kunden mehr Zurückhaltung – 28 % werden per Anruf kontaktiert, es wünschen jedoch nur 23 %. Allgemein finden nur 4 % der Pkw-Fahrer die Informationen der Werkstätten lästig oder aufdringlich.
Die proaktive Kontaktaufnahme durch Autohäuser und Werkstätten finden 69 % gut oder sehr gut, 27 % stören sich nicht dran und lediglich 5 % sind genervt.
Eine Chance neben der vermehrten Ansprache der Kunden liegt auch bei den sozialen Medien. Obwohl lediglich 9 % der Befragten ihrer Werkstatt oder ihrem Autohaus in den sozialen Medien folgen, ist das Potenzial besonders bei Jüngeren hoch. In der Altersklasse der 18- bis 39-Jährigen liegt der Wert bereits bei 19 %. Gewünscht sind auf den Kanälen Informationen zu Angeboten (Fahrzeuge, Service, Zubehör), allgemeine Autofahrer-News, Einblicke in den Alltag in Werkstatt/Autohaus und auch humorvolle oder skurrile Beiträge. Eigene Social-Media-Kanäle zu pflegen kann sich in der Kfz-Branche also lohnen, insbesondere um die junge Zielgruppe zu erreichen.
Der Trend-Tacho wird für die Prüforganisation KÜS und das Fachmagazin kfz-betrieb vom Kölner Institut BBE Automotive GmbH erstellt. Es handelt sich um eine Mixed-Mode-Befragung, telefonisch (CATI) von 300 Personen und online (CAWI) von 700 Personen. Zielpersonen sind Pkw-Fahrer, die im Haushalt für Fragen rund um das Auto mitverantwortlich sind. Die Befragung wurde im Mai 2021 durchgeführt. Die Gewichtung der Befragungsergebnisse erfolgt mit den KBA-Daten (Bestandsanteile Pkw-Marken, Alterssegmente). Quelle: KÜS