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Bosch und Veniam sind V2X-Versteher

Veröffentlicht am 07.12.2018

Mit Bosch und Veniam sind Fahrzeuge in Zukunft immer nahtlos vernetzt

Wie bei der Menschheit gilt auch bei  Fahrzeugen: Ohne eine gemeinsame Sprache wie auch eine gute Verbindung gibt es keine Kommunikation. Für die Zukunft des vernetzten und automatisierten Fahrens bzw. dem connected cars werden Autos aber miteinander wie auch mit ihrem Umfeld kommunizieren können. Eine globale, einheitliche bzw. technische Basis für diesen Datenaustausch zur Kommunikation – auch Vehicle-to-Everything (V2X) genannt – fehlt jedoch noch. Fahrzeuge sprechen zukünftig in einem internationales Kauderwelsch, weil Länder und Autohersteller unterschiedliche Standards nutzen.


„Bosch setzt bei V2X also Vehicle-to-Everything auf technische Mehrsprachigkeitslösungen. Wir haben eine Vernetzungseinheit entwickelt, die alle Übertragungssprachen vernetzter Fahrzeuge spricht“, sagt Dr. Dirk Hoheisel, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.

Der Trick dabei: Der Fahrzeugzulieferer Bosch hat aus getrennten Vernetzungs- und Telematikboxen, die jeweils nur eine Übertragungstechnologie beherrschen, eine zentrale Steuereinheit für den V2X-Datenaustausch gemacht. Damit nutzt das Fahrzeug in der Stadt verfügbare WLAN-Netze und verbindet sich sonst beispielsweise per Mobilfunk. Das komplexe Management der neuen Vielfalt übernimmt eine Software des Start-ups Unternehmen Veniam, das im Silicon Valley, USA zuhause ist. Das Unternehmen Veniam sucht für jeden Anwendungszweck nach der besten Übertragungslösung und wechselt autonom zwischen den verfügbaren Technologien. Somit sorgt es für die dauernde Verbindung der Autos – sei es, damit sich Fahrzeug zuverlässig vor Unfällen warnen oder das Streaming von Musik nicht unterbricht.

Fahrzeugzulieferer Bosch entwickelt eine Vernetzungseinheit für sämtliche Standards

Zum Jahr 2025 kann der Anteil vernetzter Fahrzeuge in Europa, den Vereinigte Staaten von Amerika und China auf über 470 Millionen wachsen (Beleg: PwC). Erst einmal wird ein Großteil der Kraftfahrzeuge direkt mit einer Cloud gekoppelt sein; verstärkt verständigen sich Fahrzeuge dank V2X in Zukunft allerdings auch unmittelbar mit ihren anderen Fahrzeuge, genauso wie mit Ampeln, Grossbaustellen, Fußgängerüberwegen sowie Gebäuden.

Als Folge können sie sich wechselseitig vor einem nahenden Stauende, Unfällen und Winterglätte alarmieren. Zur gleichen Zeit schwimmen Fahrzeuge auf der grünen Welle, da sie wissen, zu welchem Zeitpunkt welche Ampel auf Grün umspringt. Auf diese Weise kann die Fahrgeschwindigkeit rechtzeitig anpassen und der Straßenverkehr wird gerade in Städten flüssiger. Eine weltweit einheitliche Kommunikation für die V2X-Verständigung ist zurzeit jedoch nicht in Sicht. Während China primär auf die auf Mobilfunk basierende Cellular-V2X-Technologie (C-V2X) setzt, planen Europa sowie die Vereinigte Staaten von Amerika abgesehen von C-V2X ebenfalls die Implementierung von Übertragungsstandards, die auf WLAN fußen (DSRC und ITS-G5). Dadurch entsteht ein globales Sprachengewirr. Und dazu, dass sich Fahrzeuge womöglich nicht präzise austauschen können, da sie verschiedene Sprachen sprechen. Haben Fahrzeuge in Zukunft die universelle Vernetzungseinheit von Bosch an Bord, können sie ebenso wie Länder- als auch herstellerübergreifend miteinander und ihrem Umfeld austauschen. Dies macht die V2X-Verständigung noch sicherer und zuverlässiger. „Dank dem All-in-one Prinzip für vernetzte Kraftfahrzeuge von Bosch profitieren global möglichst viele Fahrzeugführer vom Plus an Sicherheit und Komfort durch V2X“, sagt Hoheisel.

João Barros, Gründer und CEO von Veniam: Die neuartige Kombination von Veniams intelligenter Netzwerksoftware mit der Vernetzungseinheit von Bosch erhöht die Datenkapazität dramatisch und ebnet somit den Weg für innovative Clouddienste und eine viel sichere Mobilität der Zukunft.

Software garantiert für die optimale Verbindung

Die Software vom Unternehmen Veniam ist der Verbindungs-Booster für die Vernetzungseinheit von Bosch. Sie hat nicht nur die Verfügbarkeit von Übertragungstechnologien im Blick, stattdessen auch die Ausgaben und die Zeitverzögerung bei der Datenübertragung mit jeder einzelnen Möglichkeit. Denn nicht jede Technik ist für jede Begebenheit geeignet: Um Autofahrer vor dem plötzlich aus einer Nebenstraße hervorpreschendem Kraftfahrzeug zu alarmieren, entscheiden Millisekunden.

So zeitkritische Informationen sollen in Echtzeit ausgetauscht werden und durch einer jederzeit verfügbaren und dadurch zuverlässigen Technologie – ebenfalls wenn dafür höhere Kosten für den Datenaustausch fällig werden. Applikation-Updates aus der Datencloud beziehungsweise ein Kartenupdate im Navi können hingegen in einer solchen Situation warten, bis ein preiswertes stationäres WLAN verfügbar ist. Dadurch können in kurzer Zeit etliche Information ausgetauscht werden.

Der Haken: WLAN-Hotspots beziehungsweise das eigene WLAN-Netz sind nicht immer verfügbar. Veniam’s Anwendung kennt das Für und Gegen der Übertragungssprachen und stellt immer die ideale Verknüpfung her. „Die besondere Verknüpfung von Veniams intelligenter Netzwerksoftware mit der Vernetzungseinheit von Bosch erhöht die Datenkapazität dramatisch und ebnet dadurch den Pfad für innovative Clouddienste und eine viel sichere Mobilität der Zukunft“, sagt João Barros, Gründer und CEO von Veniam.

Bosch testet V2X in Europa, Vereinigte Staaten von Amerika und China

In dem bisher größten europäischen Feldversuch zur V2X-Kommunikation, simTD (Sichere Intelligente Mobilität – Testfeld Deutschland), hat V2X auf der Fahrbahn und im Simulationslabor ihre Fähigkeit bewiesen. Bosch war an diesem Gemeinschaftsprojekt maßgeblich engagiert. Als erstes Unternehmen in Europa testet Bosch gemeinsam mit Vodafone und Huawei seit Februar 2017 die unmittelbare Kfz-zu-Kfz-Kommunikation mit ersten 5G-Testmodulen. Für die Erprobungen auf der A9 nördlich von München sein Echtzeit-Warnsysteme beim Spurwechsel sowie bei unvorhersehbaren Bremsmanövern des vorausfahrenden Autos im Fokus.

Zudem vermögen dank V2X auch Fahrerassistenzfunktionen ebenso wie die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung ACC für Autofahrer noch komfortabler werden. Im Sommer 2018 hat Bosch in Detroit, USA die direkte und sichere Verständigung zwischen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur getestet. Hierfür stattete Bosch Fahrzeuge mit der WLAN-basierten DSRC-Technologie aus.

Fahrzeugführer sind damit zum Beispiel frühzeitig vor querenden Fußgängern gewarnt, das die Sicherheit im Verkehr erhöht. Darüber hinaus bekamen die Fahrer Hinweise über die Ampelschaltung, damit Fahrzeuge flüssig im Straßenverkehr mitschwimmen. Für die sichere Datenaustausch sorgte eine Sicherheitslösung für vernetzte Fahrzeuge der Bosch-Tochter ESCRYPT. In China erprobt Bosch die Ad-hoc-Kommunikation sowohl auf Grundlage von WLAN als auch Mobilfunk. Im Fokus der Tests stehen Warnungen vor unübersichtlichen Kreuzungssituationen und beim Überholen.


Quelle: Bosch

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