Die i-Kfz-App digitalisiert den Fahrzeugschein und stellt ihn jederzeit abrufbar auf dem Smartphone bereit. Entwickelt wurde die Anwendung vom Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums (BMV). Die Lösung vereinfacht Prozesse, verbessert den Informationsfluss und ermöglicht eine effizientere Dokumentenverwaltung.
Digitalisierung der Fahrzeugpapiere als zentraler Schritt für moderne Mobilitätsprozesse
Mit der Einführung der i-Kfz-App wird ein weiterer Meilenstein der Verwaltungsdigitalisierung umgesetzt. Der digitale Fahrzeugschein bildet die elektronische Version der Zulassungsbescheinigung Teil I ab und erfüllt vollständig die rechtliche Mitführungspflicht. Damit entfällt die Suche nach Papierdokumenten, was im Werkstattalltag oder bei Fahrzeugbewegungen häufig Zeit kostet.
Für Werkstätten und Teilegroßhändler bedeutet die digitale Abrufbarkeit eine schnellere Zuordnung der relevanten Fahrzeugdaten. Die strukturierte Einsicht in Modellinformationen, Typklassen und wichtige Fristen kann Abläufe wie Ersatzteilbestellungen, HU-Erinnerungen oder Terminvergaben optimieren. Gleichzeitig verbessert die eindeutige Datenlage die Fehlerquote bei Teileauswahlen.
Ein zentraler Funktionsbereich der i-Kfz-App ist die digitale Weitergabe des Fahrzeugscheins. Halter können Fahrzeugdaten mit wenigen Klicks an Dritte übermitteln. Werkstätten erhalten dadurch schnellere Einblicke in relevante Angaben, ohne physische Dokumente anfordern zu müssen. Besonders bei kurzfristigen Reparaturannahmen oder Hol- und Bringdiensten entstehen spürbare Erleichterungen.
Zudem ergänzt die App automatische Hinweise zu anstehenden Hauptuntersuchungen. Diese Funktion erweitert die planbare Werkstattauslastung, da Halter frühzeitig erinnert werden und Termine gezielt vereinbart werden können. Für Großhändler bietet die verbesserte Datenqualität mehr Sicherheit bei der Zuordnung fahrzeuggebundener Ersatzteile, was Retouren reduziert und Logistikprozesse entlastet.
Perspektive: Digitaler Führerschein und zentrales Zulassungsportal
Für 2026 ist der digitale Führerschein angekündigt, der ebenfalls app-basiert zur Verfügung stehen soll. Langfristig sollen beide Dokumente in einer gemeinsamen Anwendung zusammengeführt werden. Damit entsteht eine zentrale digitale Identität für Fahrzeug und Fahrer, die weitere Prozessschritte erleichtert.
Parallel arbeitet das Bundesverkehrsministerium an der Zentralisierung sämtlicher Zulassungsprozesse. Ein geplantes Portal beim Kraftfahrt-Bundesamt soll die heute über mehr als 400 Zulassungsstellen verteilten Abläufe bündeln. Mit rund 20 Millionen Vorgängen jährlich entsteht hier ein signifikanter Hebel für Effizienzsteigerungen in Verwaltung und Mobilitätsindustrie. Für Betriebe aus Werkstatt und Großhandel ergeben sich hierdurch perspektivisch klarere Abläufe, weniger Medienbrüche und beschleunigte Vorgangsabwicklungen.
Der digitale Fahrzeugschein in der i-Kfz-App basiert auf hohen Sicherheitsstandards, die von Bundesdruckerei und Kraftfahrt-Bundesamt umgesetzt wurden. Die Daten werden verschlüsselt gespeichert und übertragen, wodurch ein unbefugter Zugriff verhindert wird. Für Werkstätten entsteht dadurch eine verlässlichere Datengrundlage, da die Angaben aus einer behördlich abgesicherten Quelle stammen. Die Integrität der Informationen stärkt zudem die Rechtssicherheit bei Prüfberichten, Kostenvoranschlägen und Ersatzteilbestellungen.
Ab 2026 sollen auch juristische Personen Zugriff auf die i-Kfz-App erhalten. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für Flottenbetreiber, Leasingunternehmen und größere Werkstattbetriebe mit eigener Fahrzeugflotte. Digitale Fahrzeugscheine erleichtern die Dokumentenverwaltung und schaffen Transparenz über die Zustände der einzelnen Fahrzeuge. Durch die zentrale Verfügbarkeit von Fahrzeugdaten lassen sich Wartungsintervalle, HU-Termine und Mobilitätseinsätze effizienter planen.
Fazit
Die i-Kfz-App stellt einen wichtigen Baustein der digitalen Fahrzeugverwaltung dar und bringt spürbare Vorteile für Halter, Werkstätten und Teilegroßhandel. Die vereinfachte Datenweitergabe, die rechtsgültige digitale Mitführung und die automatischen Erinnerungsfunktionen sorgen für effizientere Prozesse und weniger administrative Aufwände. Mit dem geplanten digitalen Führerschein und der Zentralisierung der Zulassungsprozesse wird die Entwicklung weiter vorangetrieben und schafft eine Grundlage für moderne, vernetzte Mobilität. Quelle: BMV

