MAHLE erweitert seine Kompetenz im Thermomanagement

Veröffentlicht am 16.12.2025
MAHLE erschließt mit einem neuen Kühlmodul für stationäre Batteriespeicher ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld außerhalb der Automobilbranche. Die Lösung adressiert die steigende Wärmeentwicklung moderner Energiespeicher, die in Containern zur Netzstabilisierung oder zur temporären Speicherung erneuerbarer Energien eingesetzt werden. Mit bis zu 42 kW Kühlleistung und kompakter Bauweise zeigt sich eine klare Übertragung der Fahrzeugtechnik auf industrielle Anwendungen. Der Serienstart 2026 unterstreicht die wachsende Bedeutung effizienter Thermomanagementsysteme für Batteriespeicher, Rechenzentren und Energieinfrastrukturen.
 

Die Entwicklung eines speziell für stationäre Batteriespeicher ausgelegten Kühlmoduls markiert für MAHLE einen wichtigen Schritt in Richtung industrieller Thermomanagementlösungen. Das System nutzt Erfahrungen aus der Elektromobilität und elektrifizierten Nutzfahrzeugen und überträgt diese auf Containerlösungen zur Netzstabilisierung und Energiespeicherung.


Kompakte Flüssigkühlung für steigende Energiedichten

Stationäre Batteriespeicher gelangen zunehmend in Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen, wodurch klassische Luftkühlungen an Grenzen stoßen. Die steigende Energiedichte moderner Lithium-Ionen-Batterien erzeugt deutlich mehr Abwärme, sodass eine präzise Temperaturführung unverzichtbar wird. Das Kühlmodul von MAHLE liefert hierfür eine Flüssigkühlung mit bis zu 42 kW Leistung. Die kompakte Bauweise ermöglicht den optimalen Einsatz des begrenzten Containerraums, der vorrangig für Batterie-Stacks vorgesehen ist. Diese Auslegung trägt dazu bei, eine stabile thermische Umgebung für langlebige und belastbare Energiespeichersysteme sicherzustellen.

Das System hält Batteriespeicher in einem Temperaturfenster zwischen 20 und 30 °C. Dieser Bereich gilt als ideal, um die Degradation der Zellen zu minimieren und die Leistungsfähigkeit unter hohen Lastwechseln zu sichern. Durch Know-how in der Komponentenentwicklung entsteht ein Modul mit hoher Kompaktheit, Skalierbarkeit und Effizienz. Diese Eigenschaften sind besonders relevant, da Speicherlösungen zunehmend in industriellen Anlagen, Energieparks und Infrastrukturprojekten eingesetzt werden.

Der Serienauftrag eines international tätigen Herstellers von Batterie- und Antriebslösungen bestätigt die Marktrelevanz von MAHLEs thermischen Technologien. Die Erfahrungen aus elektrifizierten Bussen und anderen Fahrzeuganwendungen bilden die Grundlage für die modulare Gestaltung der neuen Kühlplattform. Die industrielle Thermomanagement-Strategie umfasst bereits heute Lösungen für flüssiggekühlte Hochleistungskabel in Schnellladesäulen. Damit entsteht ein Portfolio, das ebenso für Rechenzentren, Wärmepumpen oder PVT-Anlagen geeignet ist.

Anforderungen an die Wärmeabfuhr moderner Energiespeichersysteme

Die thermischen Lasten stationärer Speicher variieren je nach Betriebsprofil, Ladezyklen und Umgebungstemperaturen. Besonders bei Anwendungen zur Netzstabilisierung entstehen kurzfristig hohe Leistungsabrufe, die zu deutlichen Temperaturspitzen führen können. Eine schnelle und gleichmäßige Wärmeabfuhr verhindert lokale Überhitzungen innerhalb der Batterie-Stacks. Das MAHLE Kühlmodul adressiert diese Anforderungen durch eine optimierte Strömungsführung, die eine homogene Temperaturverteilung über alle Module sicherstellt. Dadurch steigt die Zuverlässigkeit der Systeme im Dauerbetrieb.

Containerbasierte Energiespeicherprojekte stehen vor dem Ziel, möglichst viele Batteriemodule auf begrenzter Fläche unterzubringen. Jedes technische Bauteil, das zusätzlichen Raum beansprucht, reduziert die Energiedichte des Gesamtsystems. Daher gewinnt die minimale Einbauraumhöhe der Kühlmodule zunehmend an Bedeutung. Das MAHLE System basiert auf einem modularem Aufbau, der sich in unterschiedliche Containerdesigns integrieren lässt. Die kompakte Umsetzung eröffnet Freiheitsgrade bei der Positionierung der Batterie-Stacks und führt zu effizienteren Layouts für 10-, 20- oder 40-Fuß-Container.

Beitrag zur Netzdienstleistung und Energieinfrastruktur

Stationäre Speicher gelten als Schlüsseltechnologie für die Stabilisierung moderner Stromnetze. Sie kompensieren Spannungsschwankungen, bieten Primärregelenergie und gleichen Lastspitzen aus. Die thermische Zuverlässigkeit dieser Speicher ist ein entscheidender Faktor für die Verfügbarkeit solcher Dienstleistungen. Mit präzise geregelten Kühlmodulen wird ein kontinuierlicher Betrieb auch unter hohen Lastsituationen ermöglicht. Dadurch steigt die Wirksamkeit der Speicher bei der Integration erneuerbarer Energien sowie im Zusammenspiel mit dezentralen Energieerzeugern.

Die von MAHLE entwickelte Technologie lässt sich auch in Märkten einsetzen, in denen eine hohe thermische Stabilität bei begrenztem Bauraum gefordert ist. Dazu zählen modulare Rechenzentren, industrielle Produktionsanlagen oder Energiesysteme für Gebäudetechnik. Der Trend zu flüssigkeitsgekühlten Systemen nimmt in vielen Branchen zu, da steigende Leistungsdichten konventionelle Luftkühlungen überfordern. Die Skalierbarkeit des Moduls ermöglicht Anpassungen an unterschiedliche Leistungsanforderungen, wodurch ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten entsteht.


Fazit

Mit dem Einstieg in den Markt für stationäre Batteriespeicher erweitert MAHLE sein Thermomanagement-Portfolio konsequent über die Automobilindustrie hinaus. Das neue Kühlmodul zeigt, wie erprobte Fahrzeugtechnik auf industrielle Energiespeicher übertragen werden kann und dabei den steigenden Anforderungen an Kühlleistung, Kompaktheit und Skalierbarkeit gerecht wird. Die Flüssigkühlung schafft stabile thermische Bedingungen, erhöht die Lebensdauer der Batteriesysteme und unterstützt den zuverlässigen Betrieb moderner Energieinfrastrukturen. Der geplante Serienstart 2026 unterstreicht das langfristige Engagement von MAHLE in einem wachsenden und technologisch anspruchsvollen Marktsegment. Quelle: MAHLE

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