Circular Economy: Second-Life-Batterien von SUSTAINera

Veröffentlicht am 23.10.2025
Die Wiederverwendung von Hochvolt-Batterien ist ein zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaftsstrategie von Stellantis. Mit SUSTAINera zeigt das Unternehmen, wie ausgediente Batterien aus Elektrofahrzeugen ein zweites Leben erhalten – diesmal außerhalb des Automobilsektors. Ein Beispiel dafür ist AVATHOR ONE, ein elektrisch angetriebenes Medizingerät, das Menschen mit eingeschränkter Mobilität neue Möglichkeiten der Fortbewegung bietet. Technologie, Design und Nachhaltigkeit greifen hier zu einer zukunftsweisenden Lösung ineinander.
 

Die Initiative SUSTAINera steht bei Stellantis für einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich Circular Economy. Durch die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Second-Life-Batterien aus Elektrofahrzeugen und deren Einsatz in neuen Anwendungen wird der Lebenszyklus wertvoller Komponenten deutlich verlängert. Das Projekt AVATHOR ONE zeigt, wie sich technische Innovation und gesellschaftlicher Mehrwert zu einem nachhaltigen Gesamtkonzept verbinden lassen.


Ein zweites Leben für Batterien – ein neues Kapitel der Mobilität

Mit AVATHOR ONE entsteht ein Produkt, das Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung auf besondere Weise verbindet. Das elektrische Medizingerät, entwickelt für Menschen im Rollstuhl oder mit eingeschränkter Beweglichkeit, nutzt ausschließlich Second-Life-Batterien aus Stellantis-Fahrzeugen. Diese Batterien werden im Rahmen der Kooperation mit INTENT S.r.l. demontiert, geprüft und neu konfiguriert. Das Ergebnis sind kompakte 1,4- oder 2,8-kWh-Module, die perfekt auf die Anforderungen der Anwendung abgestimmt sind.
Durch die Integration des Batteriemanagementsystems entsteht ein verlässliches, sicheres und zugleich ressourcenschonendes Energiesystem.

Ein lokales Ökosystem mit globaler Wirkung

Die Entstehung von AVATHOR ONE zeigt exemplarisch, wie lokale Industriepartner in einer Region gemeinsame Werte schaffen können. In Turin vereinen sich vier Unternehmen zu einem funktionierenden Kreislaufsystem:
SUSTAINera stellt die ausgedienten Batterien bereit, INTENT übernimmt die technische Aufbereitung, das Startup AVATHOR entwickelt die Anwendung, und Italdesign verantwortet Design und industrielle Umsetzung. Diese Kooperation vereint Know-how aus Automobiltechnik, Design und Medizintechnologie – mit dem Ziel, Mobilität nachhaltiger, inklusiver und effizienter zu gestalten.
Das Resultat ist mehr als ein Produkt: Es ist ein funktionierendes Beispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft gesellschaftlichen Fortschritt ermöglicht.

Die SUSTAINera-Geschäftseinheit bündelt alle Aktivitäten von Stellantis im Bereich Wiederverwendung, Wiederaufbereitung und Recycling von Batterien. Ziel ist es, den kompletten Lebenszyklus zu optimieren – von der ersten Nutzung im Fahrzeug bis zur Wiederverwertung in stationären oder mobilen Anwendungen.
Neben AVATHOR ONE werden Second-Life-Batterien zunehmend auch in Energiespeichersystemen eingesetzt. Ein Beispiel ist das Projekt PIONEER von ENEL X am Flughafen Rom-Fiumicino, wo gebrauchte Batterien aus Stellantis-Fahrzeugen zur Speicherung erneuerbarer Energie dienen. Über zehn Jahre hinweg soll das System rund 16.000 Tonnen CO₂ einsparen und so die Dekarbonisierung des Standorts unterstützen.

Technologische Basis für Kreislaufwirtschaft

Die Wiederverwendung von Hochvolt-Batterien erfordert präzise Prüf- und Diagnosesysteme, um Restkapazität, Zellbalance und Sicherheitsparameter zu bewerten. Stellantis nutzt hierfür standardisierte Verfahren, die den Zustand jeder Batterie detailliert analysieren. Nur geprüfte Module mit stabilen Leistungswerten gelangen in den Second-Life-Prozess.
Durch modulare Architektur und ein anpassbares Batteriemanagementsystem lassen sich diese Einheiten flexibel in neue Anwendungen integrieren. So entsteht ein skalierbares System, das sowohl für mobile als auch stationäre Energiebedarfe eingesetzt werden kann.

Die Verlängerung der Nutzungsdauer von Batterien leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und Materialverbrauch. Jede wiederverwendete Batterie spart Rohstoffe wie Nickel, Lithium und Kobalt ein, die ansonsten für neue Zellen abgebaut werden müssten.
Zudem verringert sich der Energiebedarf, der bei der Produktion neuer Batterien entsteht. Durch den Second-Life-Einsatz in Anwendungen wie AVATHOR ONE wird der ökologische Fußabdruck des gesamten Lebenszyklus erheblich reduziert – ein zentraler Baustein im Nachhaltigkeitsziel von Stellantis, bis 2038 klimaneutral zu wirtschaften.


Fazit

Mit SUSTAINera und Projekten wie AVATHOR ONE zeigt Stellantis, dass Kreislaufwirtschaft weit über technische Effizienz hinausgeht. Durch intelligente Wiederverwendung werden Ressourcen geschont, Umweltbelastungen reduziert und gleichzeitig neue gesellschaftliche Werte geschaffen.
Das Konzept vereint Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und industrielle Innovation – und macht deutlich, dass Circular Economy nicht nur eine Strategie für Produkte, sondern für eine neue Art des Wirtschaftens ist. Quelle: Stellantis

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