Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung, auch im freien Werkstattmarkt. Herth+Buss stellt auf der PV LIVE in Essen neue Produkte rund um die Hochvolttechnik vor. Der Zukauf der Firma Büsching sorgt für zusätzlichen Innovationsschub. Neben Diagnosegeräten für HV-Systeme stehen auch Lösungen für den Batteriecheck sowie Werkzeuge für die Wartung elektrifizierter Fahrzeuge im Mittelpunkt.
HV-Kompetenz für freie Werkstätten
Die Zahl an E-Fahrzeugen auf den Straßen wächst kontinuierlich. Freie Werkstätten stehen damit vor neuen Herausforderungen – nicht nur in der Fehlerdiagnose, sondern auch im Bereich der Sicherheit. Herth+Buss reagiert auf diesen Wandel mit einer Vielzahl an Werkzeugen und Geräten, die speziell auf Hochvolt-Fahrzeuge ausgelegt sind.
Ein zentrales Produkt im neuen Sortiment ist der eMobility-Tester. Dieses multifunktionale Prüfgerät ermöglicht nicht nur die allgemeine Fahrzeugdiagnose, sondern bietet auch gezielte Analysefunktionen für HV-Komponenten. So lassen sich z. B. die Zellspannungen und Temperaturen innerhalb eines Hochvolt-Batteriepakets auslesen und bewerten. Grenzwerte werden dabei direkt im Gerät angezeigt – ideal für eine schnelle Einschätzung des Batteriezustands.
Mit der Integration der Firma Büsching stärkt Herth+Buss seine Marktposition im Bereich Spezialwerkzeuge. Die Produktpalette wurde deutlich erweitert: Werkstätten finden nun unter dem Dach von Herth+Buss unter anderem Akku-Balancer, Dichtheitsprüfgeräte für Batteriegehäuse und weiteres Equipment zur Diagnose und Wartung elektrischer Antriebssysteme.
Der Akku-Balancer ist ein Beispiel für praxisorientierte Technik. Dieses Gerät sorgt dafür, dass die einzelnen Zellmodule einer Batterie auf ein gleichmäßiges Spannungsniveau gebracht werden – eine wichtige Voraussetzung für einen langlebigen und zuverlässigen Betrieb. In Kombination mit dem Dichtheitsprüfer ergibt sich ein vollständiges Werkzeug-Set für die professionelle Bearbeitung von HV-Batterien.
Elparts und Jakoparts – Innovation in klassischen Bereichen
Auch abseits der Hochvolttechnik entwickelt Herth+Buss sein Sortiment konsequent weiter. Im Elparts-Segment – traditionell stark bei elektronischen Komponenten – wurden neue Produktgruppen aufgenommen. Dazu zählen unter anderem Sensorlösungen, Schalter und Verbindungstechnik speziell für moderne Fahrzeuge.
Im Jakoparts-Programm für asiatische Fahrzeugmarken wird das Sortiment regelmäßig aktualisiert. Neue Verschleißteile wie Bremsscheiben, Filter und Fahrwerkskomponenten erweitern das Angebot und machen das Programm für Werkstätten noch attraktiver.
Herth+Buss feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen. Das Unternehmen nutzt dieses Jubiläum nicht nur zur Rückschau, sondern vor allem als Antrieb für zukunftsgerichtete Produktentwicklung. Die Ausrichtung auf E-Mobilität und Hochvolttechnik unterstreicht, dass Herth+Buss die Zeichen der Zeit erkannt hat und Werkstätten mit praxisnahen Lösungen unterstützt.
Zusätzliche Sicherheitsaspekte bei Arbeiten an HV-Fahrzeugen
Die Arbeit an Hochvoltsystemen erfordert neben technischem Know-how auch besondere Sicherheitsvorkehrungen. Herth+Buss bietet in Kooperation mit Büsching nicht nur Diagnosegeräte, sondern auch spezielles Schutz- und Schulungsmaterial an. Dazu zählen isolierte Werkzeuge, HV-Schutzhandschuhe und Prüfadapter für Spannungsfreiheit. Diese Ausstattung ist essenziell, um gesetzliche Vorschriften einzuhalten und Risiken im Werkstattalltag zu minimieren. Die Produktauswahl orientiert sich dabei an den Anforderungen der DGUV Vorschrift 3 und anderen relevanten Regelwerken. Durch die Kombination aus praktischer Technik und normgerechter Sicherheit werden freie Werkstätten in die Lage versetzt, HV-Arbeiten fachgerecht und rechtskonform durchzuführen.
Mit dem Umstieg auf elektrische Antriebskonzepte wächst auch der Qualifizierungsbedarf in den Werkstätten. Herth+Buss unterstützt diese Entwicklung durch gezielte Schulungsangebote, die teilweise in Zusammenarbeit mit der Firma Büsching durchgeführt werden. Im Fokus stehen dabei sowohl Grundlagenschulungen zur Elektromobilität als auch weiterführende Trainings zur Fehlerdiagnose, Batterieanalyse und Reparatur elektrischer Systeme. Diese Schulungen richten sich an Werkstattmitarbeiter, die sich zur „Fachkundigen Person Hochvolt“ nach DGUV-I 200-005 qualifizieren wollen. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglichen die Trainings einen direkten Einstieg in die HV-Technik – auch für Betriebe, die bisher keine Berührungspunkte mit E-Mobilität hatten.
Erweiterung der Diagnosemöglichkeiten durch AUTEL-Integration
Ein wesentlicher Bestandteil der eMobility-Offensive bei Herth+Buss ist die Integration des Diagnose-Systems AUTEL. Die Multifunktionstester dieser Produktreihe sind nicht nur für klassische Fehlerauslesung geeignet, sondern unterstützen auch gezielt E-Fahrzeuge. Besonders im Fokus stehen HV-spezifische Funktionen wie Batteriediagnose, Isolationsprüfung, Thermo-Monitoring und Zellspannungsanalyse. In Verbindung mit den erweiterten Softwarelösungen von AUTEL können Werkstätten auf modellbezogene Informationen zugreifen, was die Fehlersuche deutlich beschleunigt. Der modulare Aufbau der AUTEL-Systeme erlaubt zudem eine flexible Erweiterung, etwa durch zusätzliche HV-Adapter oder Schnittstellen für zukünftige Fahrzeugarchitekturen.
Ein wachsendes Thema im Aftermarket ist die Instandsetzung von Hochvoltbatterien. Statt ganze Einheiten auszutauschen, wird immer häufiger auf modulare Reparaturkonzepte gesetzt. Herth+Buss greift diesen Trend auf und bietet gezielt Werkzeuge, Adapter und Prüfgeräte für den Zelltausch sowie die Rekonditionierung von Akkus an. Das ermöglicht freien Werkstätten nicht nur neue Einnahmequellen, sondern fördert auch einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Durch Balancer, Thermo-Sensorik und Dichtheitsprüfer lassen sich defekte Batterieeinheiten analysieren, instand setzen und im Anschluss normgerecht wieder in Betrieb nehmen. Damit rückt die Batterie-Reparatur als neue Kernkompetenz der freien Werkstatt in greifbare Nähe.
Fazit
Mit dem Ausbau des Sortiments im Bereich Hochvolttechnik und der Integration von Büsching bietet Herth+Buss ein umfassendes Portfolio für die Werkstatt der Zukunft. Die präsentierten Produkte ermöglichen nicht nur sichere, sondern auch effiziente Reparaturen und Diagnosen an E-Fahrzeugen. In Kombination mit den kontinuierlichen Erweiterungen in den Elparts- und Jakoparts-Programmen zeigt sich Herth+Buss einmal mehr als verlässlicher Partner des freien Teilehandels – auch im Wandel der Antriebstechnologien. Quelle: Herth+Buss