DAT: Hotel- und Autobranche treffen sich in München

Veröffentlicht am 24.06.2025
Im Rahmen eines innovativen Veranstaltungsformats bringt die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) Vertreter aus der Kfz-Branche mit Fachleuten der Hotellerie zusammen. Ziel ist ein branchenübergreifender Wissenstransfer zu Themen wie Kundenerlebnis, digitale Schnittstellen und Servicequalität. Der Auftakt in der Motorworld München zeigt: Auch scheinbar unterschiedliche Branchen können voneinander profitieren.
 

In der Automobilbranche gelten Digitalisierung, veränderte Kundenansprüche und Fachkräftemangel längst als zentrale Herausforderungen. Um neue Denkanstöße für den Umgang mit diesen Themen zu liefern, hat die DAT ein neues Veranstaltungsformat aufgesetzt. Im Zentrum steht dabei der Blick über den Tellerrand – konkret in Richtung Hotellerie. Rund 20 Führungskräfte aus Autohäusern kamen in der Motorworld München zusammen, um sich mit Experten aus verschiedenen Hotelmarken über vergleichbare Anforderungen im Service, in der Kundenkommunikation und im digitalen Auftritt auszutauschen.


Drei Hotelkonzepte – drei Perspektiven auf Kundenbindung

Den fachlichen Input lieferten Führungskräfte aus drei unterschiedlichen Hotelkategorien innerhalb der Althoff Hotels. Aus dem Bereich der gehobenen Luxushotellerie berichtete Wolfgang Greiner, während Alexander Musy die Positionierung einer jungen, urbanen Marke skizzierte. Ergänzt wurde die Runde durch Jan Zitzmann, der ein Business-Hotel mit Vier-Sterne-Niveau vorstellte.

Die drei Hotelmanager legten dar, mit welchen Mitteln sich Gäste in ihren Häusern nicht nur zufriedenstellen, sondern emotional binden lassen. Dabei ging es unter anderem um digitale Kontaktpunkte entlang der Customer Journey, gezielte Markeninszenierung und den systematischen Umgang mit Kundenfeedback.

Digitale Berührungspunkte im Fokus

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Frage, wie sich digitale Kanäle in beiden Branchen effizient nutzen lassen. Ob bei der Reservierung, im Erstkontakt oder beim Follow-up – sowohl im Hotel als auch im Autohaus spielt der Umgang mit digitalen Schnittstellen eine zunehmend wichtige Rolle.

Besonders diskutiert wurden Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Kundenkommunikation und die Bedeutung strukturierter Feedbacksysteme. Die Hotelbranche zeigte dabei praxisnahe Beispiele, wie sich auch bei hochstandardisierten Abläufen emotionale Anknüpfungspunkte schaffen lassen.

Veranstaltungsreihe mit Perspektive

Die Veranstaltung in München war nicht die erste ihrer Art. Bereits im Vorjahr hatte die DAT ein ähnliches Format ins Leben gerufen, bei dem junge Entscheider der Kfz-Branche mit Vertretern der Hospitality-Industrie ins Gespräch kamen. Damals fand der Austausch auf einem Medienschiff in Berlin statt – ein bewusster Rahmenwechsel, um neue Sichtweisen zu fördern.

In der Konzeption und Umsetzung arbeitet die DAT mit der Agentur **elevatr** zusammen, die auf strategische Projekte in der Hotellerie spezialisiert ist. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, langfristige Impulse für die Transformation klassischer Autohausstrukturen zu liefern.

Fortsetzung im Herbst geplant

Die positive Resonanz der Teilnehmenden bestätigt die Relevanz des Formats. Aus Sicht der DAT zeigt sich deutlich, dass beide Branchen vor vergleichbaren Fragen stehen: Wie gelingt es, ein konsistentes Markenerlebnis zu schaffen? Welche Rolle spielt das emotionale Kundenerlebnis im digitalen Zeitalter? Und wie können Unternehmen trotz wachsender technischer Komplexität nah am Menschen bleiben?

Für den Herbst 2025 ist bereits eine weitere Veranstaltung geplant – diesmal im norddeutschen Raum. Erneut sollen ausgewählte Kunden aus dem DAT-Umfeld zusammengebracht werden, um neue Perspektiven und Denkansätze zu entwickeln.

Parallelen bei Zielgruppen und Erwartungshaltungen

Ein wesentlicher Aspekt der Veranstaltung war die Betrachtung der jeweiligen Zielgruppen. Auch wenn Hotelgäste und Autohauskunden unterschiedliche Produkte erwarten, ähneln sich ihre Ansprüche in vielen Bereichen. Beide Gruppen legen zunehmend Wert auf reibungslose Abläufe, transparente Kommunikation und individuelle Ansprache. In beiden Branchen geht es um mehr als nur den reinen Kauf oder die Dienstleistung – es geht um das gesamte Erlebnis rundherum. Diese Gemeinsamkeiten eröffnen die Möglichkeit, erfolgreiche Konzepte aus der Hotellerie auf Automobilbetriebe zu übertragen – sei es im Empfangsbereich, im digitalen Kundenkontakt oder bei der Nachbetreuung.

Neben Kundenerwartungen stand auch das Thema Personal im Fokus. In der Hotellerie ist es längst üblich, dass Mitarbeitende gezielt auf ihre Rolle als Markenbotschafter geschult werden. Der direkte Kundenkontakt ist hier ein zentrales Qualitätsmerkmal. Für Autohäuser kann dieser Ansatz wichtige Impulse liefern: Wer Kunden nicht nur bedient, sondern betreut, schafft Vertrauen und Loyalität. Die Teilnehmer diskutierten daher auch über interne Schulungskonzepte, Mitarbeiterbindung und die Rolle von Feedbacksystemen für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Serviceteams.

Markenführung zwischen digitaler Präsenz und Vor-Ort-Erlebnis

Ein Spannungsfeld, das beide Branchen betrifft, ist die Balance zwischen digitalem Auftritt und persönlicher Begegnung. Gerade in der Automobilbranche ist der stationäre Handel weiterhin relevant – etwa bei Probefahrten oder Beratungsgesprächen. Dennoch verlagern sich viele erste Kontaktpunkte ins Digitale. Die Hotellerie hat bereits früh gelernt, dass Online-Bewertungen, Buchungsplattformen und Social-Media-Kanäle entscheidenden Einfluss auf das Markenbild nehmen. Für Autohäuser ergibt sich daraus die Aufgabe, eine konsistente Markenidentität über alle Kanäle hinweg zu pflegen – vom ersten Klick bis zur Fahrzeugauslieferung.

Der Austausch mit der Hotellerie zeigt: Die Bereitschaft, sich mit anderen Branchen auseinanderzusetzen, kann langfristig zur unternehmerischen Weiterentwicklung beitragen. Einzelne Ideen – wie etwa personalisierte Kundenansprachen, proaktive Feedback-Auswertungen oder moderne Aufenthaltsbereiche – lassen sich vergleichsweise schnell umsetzen. Entscheidend ist jedoch, diese Impulse in eine übergeordnete Strategie einzubetten. Die Veranstaltung der DAT liefert dazu nicht nur Inspiration, sondern auch konkrete Anstöße für eine systematische Weiterentwicklung bestehender Prozesse im Autohausalltag.


Fazit

Das Beispiel zeigt, dass Innovation nicht immer in der eigenen Branche entstehen muss. Gerade im Dialog mit anderen Wirtschaftszweigen ergeben sich oft neue Ideen, die sich in die eigene Praxis übertragen lassen. Für Autohäuser bieten Formate wie dieses die Möglichkeit, Kundenorientierung und digitale Prozesse aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – und die eigene Positionierung weiterzuentwickeln. Quelle: DAT

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