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Brandursache ermitteln bei E-Fahrzeugen

Veröffentlicht am 05.05.2022

Wenn ein Elektrofahrzeug in Brand gerät, will nicht nur die Versicherung wissen, warum der Schaden entstanden ist. Auf den ersten Blick kann der Laie dem brennenden Fahrzeug nicht mehr oder weniger entnehmen, woher das Feuer kam. Dafür gibt es speziell ausgebildete Spezialisten. Einer von ihnen ist Karl-Heinz Semmelroth aus Edermünde, der sich seit vielen Jahren mit Brandschäden an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor beschäftigt. Inzwischen haben Hybrid- und Elektrofahrzeuge sein Betätigungsfeld erweitert und seinen vollen Fokus gefordert. Semmelroth ist Mitglied der Sachverständigenorganisation FSP, die zum TÜV Rheinland gehört.


„Das Wichtigste beim Umgang mit Brandschäden an E-Fahrzeugen ist absolute Vorsicht.“, stellt der Brandschaden-Gutachter fest. „Denn egal wie schwer der Schaden ist: ich weiß zunächst gar nicht, ob das Auto stromlos ist oder nicht.“ Semmelroth weist darauf hin, zuallererst niemals den Respekt vor der Spannung zu verlieren. Schließlich könne man die Spannung weder sehen noch riechen. „Nach dem Feuer ist das ganze Fahrzeug schwarz verkohlt. Da sieht man zum Beispiel überhaupt nicht, ob irgendwelche Isolierungen beschädigt sind.“, so der Experte weiter.

Feuchtigkeit ist ein Problem

Meistens schleppt der Abschleppdienst das abgebrannte Fahrzeug auf einen Abschlepphof oder in eine Werkstatt. Oft genug ist es dann so nass, dass das sichere Arbeiten noch weiter erschwert wird. Denn um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, wird manchmal das ganze Fahrzeug in einen Container voll Wasser gestellt. Ein so geflutetes Fahrzeug stellt sehr hohe Anforderungen an die Eigensicherung des Gutachters. Karl-Heinz Semmelroth sagt, es sei besonders wichtig, die eigene Sicherheit nie zu vergessen.

„Sonst ist das laufende Gutachten das letzte, das man macht.“

Bei der Brandursachenermittlung an E-Fahrzeugen ist es laut Semmelroth besonders wichtig, nach festen Routinen zu arbeiten, um ja nichts im so organisierten Ablauf zu vergessen. Zunächst verschafft er sich einen Überblick über die gesamte Situation und versucht zu ergründen, wo genau im Auto das Feuer ausgebrochen ist. Den Status quo hält er von Anfang an in Foto und Video fest. Wenn nicht sofort offensichtlich ist, wo der Brand seinen Anfang nahm, befragt er dazu Zeugen. Auch sie haben manchmal geistesgegenwärtig Fotos und Videos vom Feuer gemacht, die später für ihn sehr hilfreich sein können. Erst danach geht er an die Detailarbeit am Auto.

Bei der Ermittlung der Ursache eines Elektrofahrzeuges sei es laut Semmelroth besonders wichtig, an festen Routinen zu arbeiten, damit in einem geordneten Ablauf nichts vergessen wird. Zuerst nimmt er die Gesamtsituation in den Blick und versucht herauszufinden, wo genau das Feuer im Auto begonnen hat. Es hält von Anfang an den Status quo in Fotos und Videos fest. Auch wenn nicht sofort klar ist, wo das Feuer ausbrach, befragt er Zeugen. Sie machen auch manchmal Fotos und ein kurzes Video des Feuers, was ihm später sehr nützlich sein kann. Erst dann beginne er, an den Details des Autos zu arbeiten.

Spezielle Ausrüstung und Ausbildung unerlässlich

Besonders wichtig ist dabei die spezielle Ausrüstung, für die Semmelroth inzwischen einen kompletten Anhänger im Einsatz hat.

„Früher hat mir ein Kombi gereicht, aber gerade für die E-Autos benötige ich so viel Equipment, dass der Anhänger für mich eine große Hilfe ist“, erzählt er.

Neben Hochvolt-Spezialgeräten gibt es zum Beispiel einen Pavillon, mit dem er auch mal einem Platzregen trotzen kann. Feuchtigkeit ist schließlich ein großes Problem für Strom. Dazu kommen spezielle Schutzkleidung und Diagnosegeräte. Allein für diese Ausrüstung hat er gut 10.000 Euro investiert.


„Solche aufwändigen Gutachten an E-Fahrzeugen werden immer mehr“, weiß Semmelroth. „Wenn ich hier investiere und mich spezialisiere, dann ist das eine sehr gute Basis für meine zukünftigen Tätigkeit. Denn dass Elektro- und Hybridautos immer mehr werden, ist ja kein Geheimnis.“ Bisher gibt es nur wenige Experten, die den Brandursachen an Hochvolt-Fahrzeugen auf den Grund gehen. Für die passenden Schulungen wurde Semmelroth auch von der FSP unterstützt. Genau solche Angebote schätzt er an seiner Partnerschaft mit dieser Organisation. „Ich kann mich nach meinen Wünschen und Fähigkeiten spezialisieren und weiterbilden. Das macht meinen Beruf abwechslungsreich und spannend.“

Kfz-Gutachter: eine interessante Perspektive für Werkstatt-Profis

Wer in der Autobranche selbstständig sein will, muss keine Werkstatt eröffnen. Auch als unabhängiger Fahrzeuggutachter kann er oder sie sich eine sichere Existenz aufbauen. FSP-Spezialisten der TÜV Rheinland Group bilden für diese vielseitige Tätigkeit qualifiziert aus. Es ist eine gute Basis für Mechaniker und Techniker, um mit dem starken Partner TÜV Rheinland an seiner Seite in eine vielfältige und selbstbestimmte Zukunft zu starten. Quelle: TÜV Rheinland

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