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Bewältigung von Herausforderungen im Automobil-Mittelstand

Veröffentlicht am 15.11.2023

Der Automobil-Mittelstand sieht sich weiterhin mit einer stetig wachsenden Bürokratielast konfrontiert, die für Unternehmen in diesem Bereich erhebliche Herausforderungen darstellt. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) unter Automobilzulieferern (Herstellergruppe III) und mittelständischen Herstellern von Anhängern, Aufbauten und Bussen (Herstellergruppe II) gaben überwältigende 85 Prozent der befragten Unternehmen an, stark von der Bürokratie betroffen zu sein. Dies markiert einen signifikanten Anstieg gegenüber früheren Umfragen, wobei der aktuelle Wert den vorherigen Höchstwert von 72 Prozent im Mai und 62 Prozent im Februar übertrifft.


Ist die Bürokratie die größte Herausforderung?

Eine drängende Frage, die sich aus diesen Ergebnissen ergibt, ist, ob die Bürokratie nun zu einem unüberwindlichen Hindernis für den Automobil-Mittelstand geworden ist. Die Umfrageergebnisse deuten stark darauf hin, dass dies tatsächlich der Fall ist, da eine signifikante Mehrheit der Unternehmen, genauer gesagt 85 Prozent, die Last bürokratischer Prozesse spürt. Diese Situation erfordert dringende Maßnahmen zur Vereinfachung von Verwaltungsverfahren und zur Implementierung digitaler Lösungen, um diese Belastung zu reduzieren.

Das hartnäckige Problem hoher Energiekosten

Ein weiteres kritisches Anliegen, das die Automobilzulieferindustrie und den Automobil-Mittelstand in Deutschland belastet, ist die anhaltende Herausforderung hoher Energiekosten, insbesondere in Bezug auf die Strompreise. Die Umfrage zeigt, dass satte 71 Prozent der Unternehmen erheblich unter den steigenden Stromkosten leiden. Obwohl es im Vergleich zu früheren Umfragen eine leichte Verbesserung gibt (Mai: 74 Prozent; Februar: 82 Prozent), kämpfen immer noch eine signifikante Mehrheit der Unternehmen mit den finanziellen Auswirkungen der Energiekosten. Gaspreise stellen weiterhin eine Herausforderung für unveränderte 59 Prozent der Unternehmen dar (Mai: 59 Prozent, Februar: 73 Prozent).

Hat sich das Bild der Energiekosten verbessert?

Angesichts der anhaltenden Herausforderungen durch hohe Energiekosten ist es entscheidend zu prüfen, ob es signifikante Verbesserungen gegeben hat. Während es eine leichte Reduzierung des Anteils von Unternehmen gibt, die von Strompreisen betroffen sind, bleibt das Thema kritisch. Die fortlaufenden Auswirkungen der Energiekosten auf den Automobil-Mittelstand unterstreichen die Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen zur Bewältigung dieses Problems.

Fokus auf Auftragsrückstände

Die Umfrage verdeutlicht eine Verschiebung des Fokus auf Auftragsrückstände im Automobil-Mittelstand. Im Mai betrachteten 42 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Aufträgen als eine geringfügige oder nicht vorhandene Herausforderung. In der aktuellen Umfrage teilen nur noch 22 Prozent diese Ansicht. Im Gegensatz dazu betrachten nun 41 Prozent einen Mangel an Aufträgen als eine bedeutende Herausforderung (Mai 2023: 31 Prozent; Februar 2023: 21 Prozent). Diese Verschiebung spiegelt das anspruchsvolle makroökonomische Umfeld wider.

Wie reagieren Unternehmen?

Angesichts der sich ändernden Situation im Hinblick auf Auftragsrückstände ist es entscheidend zu untersuchen, wie Unternehmen reagieren. Die Umfrage zeigt, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen (35 Prozent) planen, Investitionen ins Ausland zu verlagern (Mai 2023: 27 Prozent; Februar 2023: 27 Prozent; September 2022: 22 Prozent). Weitere 14 Prozent erwägen Kürzungen bei den Investitionen. Nur 1 Prozent der Unternehmen beabsichtigt, ihre Investitionen in Deutschland angesichts der aktuellen Situation zu erhöhen. Die Hauptziele für die Verlagerung sind andere EU-Länder, gefolgt von Asien und Nordamerika.

Die Notwendigkeit, Deutschland als Industriestandort zu erhalten

Trotz der vielschichtigen Herausforderungen ist es nach wie vor von entscheidender Bedeutung, dass Deutschland seinen Status als Industriestandort aufrechterhält. Die Hindernisse für Investitionen in Deutschland werden hauptsächlich von der Absatzentwicklung und den Absatzerwartungen angetrieben, die von 27 Prozent der Befragten genannt werden. Für 16 Prozent der Unternehmen stellen Energiepreise eine erhebliche Abschreckung dar, während 15 Prozent die Belastung durch Bürokratie und Regulierung hervorheben.

Die VDA-Präsidentin betont die Dringlichkeit, die Herausforderungen anzugehen. Eine Umfrage zeigt die starken Belastungen des Automobil-Mittelstands in Deutschland durch Bürokratie und hohe Energiekosten. Der zunehmende Trend von Unternehmen, Investitionen ins Ausland zu verlagern, sollte als Warnsignal für Berlin dienen. Es ist entscheidend, Maßnahmen zu ergreifen und langfristige Strategien zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit anstelle von regulatorischer Bürokratie zu entwickeln.

Bewältigung der Transformation der Branche

Die Umfrageergebnisse stimmen mit der industriellen Strategie des Bundesministers für Wirtschaft überein, die die Notwendigkeit betont, die Transformation der Branche zu unterstützen und deren strategische Souveränität und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Müller betont die Bedeutung der Umsetzung dieser Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen und Gesetzgebung, insbesondere im Hinblick auf wettbewerbsfähige Energiepreise. Sie betont, dass Berlin

Maßnahmen ergreifen muss, um die Industriestrompreise zu senken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken, und betont, dass Deutschland ein attraktiver Industriestandort bleiben muss.

Mangel an Arbeitskräften und Fachkräften

Im Gegensatz zu früheren Umfragen scheint die Herausforderung des Mangels an Arbeitskräften und Fachkräften abgenommen zu haben. Im Vergleich zur Umfrage im Mai dieses Jahres hat sich der Anteil der Unternehmen, die einen Mangel an Fachkräften haben, auf 71 Prozent reduziert (Mai: 85 Prozent, Februar: 78 Prozent). Während im Mai 57 Prozent der Unternehmen aktiv Mitarbeiter für ihre Standorte in Deutschland suchten, ist diese Zahl nun auf 43 Prozent gesunken. Diese Veränderung fällt zusammen mit einer Zunahme der Unternehmen, die planen, die Beschäftigung in Deutschland zu reduzieren, von 19 Prozent im Mai auf 40 Prozent in der aktuellen Umfrage.

Fazit: Bewältigung von Herausforderungen für eine widerstandsfähige Branche

Da der Automobil-Mittelstand mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert ist, ist es entscheidend, die Probleme der Bürokratie, der hohen Energiekosten und der Auftragsrückstände anzugehen. Diese Herausforderungen bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors und veranlassen Unternehmen, über Investitionsverlagerungen nachzudenken. Deutschlands Status als Industriegroßmacht hängt von der Fähigkeit ab, diese Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Konkrete Maßnahmen wie die Senkung der Energiekosten, die Vereinfachung der Bürokratie und die Sicherstellung einer qualifizierten Arbeitskraft sind entscheidend, um Deutschlands Position als Top-Industriestandort zu erhalten.


Ausblick: Auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen Zukunft

Die Fähigkeit des Automobil-Mittelstands, diese Herausforderungen zu bewältigen, wird seine Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt bestimmen. Die Transformation der Branche und die strategische Souveränität stehen auf dem Spiel. Politiker, Unternehmen und Branchenakteure müssen zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die eine wettbewerbsfähige Zukunft für den Automobil-Mittelstand in Deutschland unterstützen. Quelle: VDA

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