Regen und immer wieder Regen – gerade in diesem Sommer sorgen feuchtwarme Luftmassen für häufige Niederschläge bis hin zu lokalem Starkregen. Wie sich dadurch entstehende Gefahren für Autofahrer minimieren lassen und was Halter von E-Fahrzeugen beachten müssen, erklärt Franz Eiber, Kfz-Fachmann bei A.T.U.
Vorsorge – das Auto regenfest machen
„Um beim Fahren im Regen stets klare Sicht zu haben, sind funktionstüchtige Scheibenwischer das A und O“, sagt Franz Eiber, Kfz-Experte bei A.T.U.
Denn eine klare Windschutzscheibe ist Voraussetzung, um Straßenverhältnisse und andere Verkehrsteilnehmer optimal im Blick zu haben.
„Sind die Wischerblätter verschmutzt oder porös, verlieren sie den Kontakt zur Scheibe und können diese nicht mehr ausreichend vom Wasser befreien.“
Daher sollten die Scheibenwischer ausgetauscht werden, sobald sie kein sauberes Wischergebnis mehr bringen oder auf der Windschutzscheibe Schlieren hinterlassen. Ein weiterer Punkt, der regelmäßig überprüft werden sollte, ist die Reifenprofiltiefe:
„Wir empfehlen, Reifen sicherheitshalber ab einer Profiltiefe unter 3 mm auszutauschen“, betont Franz Eiber. Denn je geringer die Profiltiefe der Reifen ist, desto weniger Wasser können sie auf nasser Fahrbahn verdrängen – dann droht Aquaplaning.
Ein weiteres Sicherheitsrisiko sind beschlagene Fensterscheiben, die auch im Sommer bei einem plötzlichen Regenschauer auftreten können. Grund dafür sind die Temperaturunterschiede. Zur Vorsorge gehört daher immer auch die regelmäßige Wartung der Klimaanlage und des Innenraumfilters – denn diese helfen dabei, die Luft im Fahrzeuginneren zu trocknen, sodass beschlagene Scheiben schnell wieder klar werden.
Vorsicht – die richtige Fahrweise ist entscheidend
Gerade bei Regen sollten Autofahrer stets mit eingeschaltetem Abblendlicht unterwegs sein, um ihre eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Außerdem gilt es die Geschwindigkeit zu reduzieren und einen besonders großen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten, da sich der Bremsweg bei Nässe deutlich verlängert. Kommen Fahrer in die Situation, dass ihr Auto aufschwimmt, sollten sie unbedingt Ruhe bewahren:
„Im Falle von Aquaplaning sollten Autofahrer den Fuß vom Gas nehmen, jedoch nicht bremsen, und jede Lenkbewegung vermeiden. So kann das Auto ausrollen, bis die Reifen wieder Grip aufbauen“, so Eiber.
Steht das Wasser bis zu 15 cm hoch, kann die Straße zwar noch befahren werden, aber nur äußerst langsam – damit sich keine Bugwelle bildet.
Vorurteile und Fakten zum Elektroantrieb
Strom und Wasser vertragen sich bekanntlich nicht besonders gut. Was aber ist dran an den Mythen rund um Elektroautos? Franz Eiber steht Rede und Antwort.
Kann das Elektroauto bei Regen gefahrlos geladen werden?
„Ja, das Laden bei Regen und Nässe ist völlig unbedenklich, weil der Strom erst fließt, wenn der Kontakt durch den Stecker vollständig hergestellt ist.“
Besteht in Elektroautos bei Starkregen das Risiko eines Stromschlags?
„Nein, Batterien und Elektroautomotoren sind vollständig abgeschirmt und dazu durch ein Gehäuse wasserdicht.“
Gibt es für Elektrofahrzeuge Einschränkungen bei ungünstigen Witterungsverhältnissen?
„Nein, Elektroautos stehen in der Nutzung bei widrigen Witterungsverhältnissen (Regen, Schnee, Nebel) Verbrennern in nichts nach, außer das sich durch den etwas höheren Strombedarf die Reichweite verkürzt.“