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Das elektr. Gehirn des Dieselmotors

Veröffentlicht am 04.07.2019

Die Glühkerzen-Steuereinheit – eine unterschätzte Komponente

Die Steuergeräte von Glühkerzen werden beim Service von Dieselfahrzeugen oft vernachlässigt. Ein Experte des Zündungs-Spezialisten Champion erläutert, wie man eine defekte Steuereinheit erkennt und welche Folgen ein Defekt haben kann.


Zündkerzen sind ein „Checkpoint“ bei jeder Inspektion von Fahrzeugen mit Benzinmotor. Die Glühkerzen von Dieselfahrzeugen halten zwar wesentlich länger, gehören aber ebenfalls zu den klassischen Verschleißteilen. Was aber ist mit den Steuergeräten für die Glühkerzen? Nach Ansicht dazu von Champion, dem Zündungsspezialisten des Automobilzulieferers DRiV™, ist dieses elektronische Gehirn, das den Start von Dieselmotoren bei kühlen Temperaturen überhaupt erst ermöglicht, ein oft vergessenes Bauteil, das am besten nach 60.000 km erneuert werden sollte.

Die Steuereinheit der Glühkerzen überwacht die Umgebungsbedingungen, die eine optimale Kompressionstemperatur für den Kaltstart sicherstellen. Wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind, kann es zu erhöhten Abgasemissionen kommen, die gerade in Zeiten immer strengerer Abgasvorschriften unerwünscht sind. Störungen in der Steuereinheit haben ganz ähnliche Folgen wie defekte Glühkerzen – Fehlzündungen, Leistungsabfall und steigender Kraftstoffverbrauch – und können dazu führen, dass der Motor gar nicht mehr startet.

Alexis Goslin, Director Maintenance Products, Power Tech Solutions, EMEA Aftermarket, erläutert die Thematik:

„Wenn das Fahrzeug beim Kaltstart schlecht anspringt und die aus dem Auspuff kommenden Abgase sichtbar sind, ist der erste Gedanke, die Glühkerzen auszutauschen – und der zweite, die Einspritzdüsen zu überprüfen oder auszuwechseln. Dabei wird aber oft nicht berücksichtigt, dass der Fehler auch in der Steuereinheit liegen kann. Sie muss einen wirklich anspruchsvollen Job erfüllen und wenn sie nicht einwandfrei arbeitet, kann das nicht nur zu schlechtem Kaltstartverhalten führen, sondern auch zu vorzeitigem Verschleiß der Glühkerzen.”

Nach Angaben von Goslin sind die neuesten Generationen von Glühkerzen-Steuergeräten mit Mikroprozessoren ausgestattet, die diverse Eingangssignale der Motorsteuerung analysieren und auf dieser Basis die Funktion der Glühkerzen steuern. Aus den Signalen wird ermittelt, wann die Einheit Strom bereitstellt, in welcher Menge und für welche Zeiträume. Das ist in der Praxis komplizierter als es zunächst scheint, denn es müssen unterschiedliche Parameter berücksichtigt werden. Dazu gehören das Vorwärmen des Motors, die Stand-by-Zeit, während der die Maschine gestartet werden soll, und auch die Nachglühzeit bei schon laufendem Motor. Ein nicht ganz perfektes Erkennen und Analysieren der Eingangsdaten kann zu schlechtem Startverhalten und unruhigem Motorlauf führen.

Zu den Anzeichen für defekte Glühkerzen oder eine defekte Steuereinheit gehören weiß gefärbte Abgase, die durch den Eintritt von Dieselkraftstoff in den Auspuff verursacht werden sowie Startschwierigkeiten und verringerte Motorleistung aufgrund von unzureichender Verbrennung.

Die Symptome bei defekten Glühkerzen und Steuereinheiten sind identisch. Laut Alexis Goslin gibt es aber einfache Tests, die Ursache für Unregelmäßigkeiten zu bestimmen:

„Am besten ist es, zunächst die Funktion der Glühkerzen zu testen. Dazu verbindet man eine 12-Volt-Prüflampe mit dem Pluspol der Batterie, trennt den Stecker von jeder Glühkerze und hält den Fühler der Prüfllampe an den Stecker. Für diese Aufgabe gibt es auch professionelle Testsysteme, die noch einfacher funktionieren.”

Wenn man die Kerzen einmal prüft, sollte man – so Goslin – auch die Stärke des Batteriestroms an den Kerzen messen: Wenn sie nur ein halbes Volt unterhalb von 12 Volt liegt, ist es Zeit für einen Austausch. „Wir empfehlen in den meisten Fällen, die Glühkerzen nach 60.000 Kilometern zu wechseln.“

Bei der Auswahl von Austauschkerzen und –steuerungen empfiehlt Goslin unbedingt die Entscheidung für Komponenten in Erstausrüsterqualität:

„Zündungsbauteile in minderer Qualität können sowohl die Motorleistung reduzieren als auch die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs beeinträchtigen. Zum Beispiel gibt es minderwertige Glühkerzen, die sich im Gebrauch ausdehnen, was einen späteren Austausch erheblich erschwert. Im schlimmsten Fall bricht ihre Spitze ab und gelangt in den Verbrennungsraum, was zu schweren Schäden an Kolben oder Zylinderkopf führen kann.”

Champion bietet ein umfassendes Programm an Glühkerzen und Steuereinheiten in OE-Qualität, die in Europa entwickelt und gefertigt werden – auf der Basis der jahrzehntelangen Erfahrung als Erstausrüster führender Autohersteller.


Quelle: Tenneco

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