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Bosch: Umsatzsteigerung bei Mobilität

Veröffentlicht am 27.09.2018

IAA 2018: Nutzfahrzeuge nutzen dem Geschäft

  • Unternehmensbereich Mobility Solutions steigert Umsatz im laufenden Geschäft voraussichtlich um vier Prozent.
  • Geschäft mit Lösungen für Trucks und Offroad-Fahrzeuge wächst um sieben bis acht Prozent.
  • Boschs Vision: Güterverkehr der Zukunft soll möglichst emissions-, unfall- und stressfrei werden.
  • Bosch-Geschäftsführer Bulander: „Wir wollen einen Lastverkehr, der keine Last ist.“

Bosch ist weiterhin auf Wachstumskurs: Die Mobilitätssparte des Unternehmens wird ihren Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich um vier Prozent steigern und legt damit weiterhin doppelt so stark zu wie die Automobilproduktion. Jeden vierten Euro erwirtschaftet Bosch dabei mit Technik für Nutzfahrzeuge, vom Transporter bis hin zum 40-Tonner. Besonders kräftig wächst das Geschäft mit Lösungen für Trucks und Offroad-Fahrzeuge – mit einem Plus von sieben bis acht Prozent. Bosch agiert in einem wachsenden Markt. Der Absatz mit schweren Trucks wuchs 2017 in China um nahezu acht Prozent, in den USA um 18 Prozent und in Indien sogar um 45 Prozent (Quelle: VDA).


„Bosch bringt gleichermaßen wirtschaftliche wie technologische Stärke mit, um den Güterverkehr der Zukunft aufzurollen“, sagt Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Robert Bosch GmbH.

Wesentlicher Treiber ist das Geschäft mit dem Nutzfahrzeugantrieb: 2017 ist der Absatz von Diesel-Einspritzsystemen weltweit um ein Drittel gestiegen, in China sogar noch kräftiger – in den nächsten Jahren wird er sich auf hohem Niveau stabilisieren. Allein 2 600 Entwickler arbeiten bei Bosch am Antrieb für das Nutzfahrzeug von morgen. Zum Jahresende wird der Unternehmensbereich Mobility Solutions rund 54 500 Forscher und Entwickler beschäftigen, 5 000 mehr als zu Jahresbeginn.

Ob Klimaschutz, Luftverschmutzung, Urbanisierung oder Fahrermangel: Die Logistikbranche sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Erschwerend kommt hinzu, dass der Güterverkehr bis 2040 noch um 50 Prozent ansteigen wird (Quelle: Shell).

„Wie wir trotz der Zunahme des Güterverkehrs Umwelt, Menschen und das Straßennetz schonen können, ist eine der drängendsten Fragen der Verkehrspolitik“, sagt Bulander. Bosch gibt darauf technische Antworten – und das nicht nur unter der Motorhaube, sondern mit vernetzten Services auch über das Fahrzeug hinaus. „Wir wollen einen Lastverkehr, der keine Last ist“, so Bulander.

Boschs Vision: Der Güterverkehr der Zukunft soll möglichst emissions-, unfall- und stressfrei werden. Der Weg dorthin führt über die Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung von Nutzfahrzeugen.

Vom Verbrenner bis zur Brennstoffzelle: Bosch bringt Energie in den Antrieb

Ein wichtiger Meilenstein für Bosch: den Nutzfahrzeugantrieb effizienter zu machen und damit Verbrauch, CO₂- und Stickoxid-Ausstoß zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt Bosch sowohl den Diesel als auch alternative Antriebslösungen weiter.

„Die Entwicklung des Nutzfahrzeugantriebs wird noch lange ein Mehrkampf bleiben. Wir tun gut daran, auch seine Elektrifizierung technologisch offen anzugehen“, sagt Bulander. Im Jahr 2025 werden zwischen 80 und 90 Prozent aller Nutzfahrzeuge als Selbstzünder unterwegs sein. Bereits 2030 wird aber schon jedes vierte neue Nutzfahrzeug elektrisch angetrieben sein, in China nahezu jedes dritte. „Wer die Zukunft des Schwerlastverkehrs sichern will, darf auch die Herstellung alternativer Kraftstoffe aus regenerativem Strom, sogenannter eFuels, nicht außer Acht lassen“, sagt Bulander.

Bosch hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit Marktführer in der Elektromobilität zu werden. Dafür liefert das Unternehmen die passenden Lösungen und stellt sich für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen breit auf – vom 36-Volt-Antrieb für Cargo-Bikes über die eAchse für Transporter bis hin zum Brennstoffzellen-Antrieb für 40-Tonner. Diesen entwickelt Bosch gemeinsam mit dem amerikanischen Start-up Nikola Motor Company. Zudem hat Bosch mit dem chinesischen Nutzfahrzeugmotoren-Hersteller Weichai Power eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Brennstoffzelle auf den Weg zu bringen. Bosch setzt aber nicht nur Neufahrzeuge unter Strom, sondern bietet auch E-Mobilität zum Nachrüsten – mit einer elektrifizierten Achse, die sich in Lkw-Anhänger einbauen lässt. Dadurch lässt sich beim Bremsen Energie gewinnen und es werden Aggregate des Anhängers versorgt. Nach Bosch-Berechnungen lassen sich am Beispiel eines Kühlanhängers so bis zu 10 000 Euro im Jahr sparen.

Bosch bringt dem Lkw das Fahren bei

Neben der Elektrifizierung ist die Automatisierung von Nutzfahrzeugen ein weiteres großes Wachstumsfeld. Hier wie dort zeichnen sich auf dem Markt in der nächsten Dekade zweistellige Steigerungsraten ab. Auf dem Weg zum automatisierten Fahren liegt für Bosch die Fahrerassistenz. Die Gefahr von Verkehrstoten ist doppelt so hoch, wenn ein Truck an einem Unfall beteiligt ist. Für Bosch ist dies Anlass genug, um mit Fahrerassistenzsystemen mehr als bisher Lkw-Fahrer zu unterstützen und damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Abbiegeassistent, Totwinkelerkennung und das vorausschauende Notbremssystem helfen dabei, Lkw-Unfälle zu verhindern – dafür bietet Bosch unter anderem die nötigen Radarsensoren.

Die Automatisierung des Lkw-Fahrens löst zudem weitere Herausforderungen der Transportbranche: Schon jetzt fehlen in den USA 50 000 Trucker, in zehn Jahren voraussichtlich dreimal so viele. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in Europa ab. Bosch sieht großes Potenzial in der „Hub-to-Hub-Automatisierung“ – dem fahrerlosen Pendeln zwischen Logistikhöfen. Diese Technologie hat das Potenzial, gleich mehrere Probleme der Transportbranche zu lösen: Sie erhöht die Wirtschaftlichkeit bei Speditionen, steigert die Transportleistung und sorgt für Sicherheit. Platooning, das automatisierte Windschattenfahren in der Lkw-Kolonne, ist für Bosch ein logischer weiterer Schritt der Automatisierung. Es spart nicht nur Personalkosten, sondern auch Kraftstoff, stellt allerdings höhere Anforderungen an Gesetzgebung, Technik und Infrastruktur. Bosch beteiligt sich dazu an den wesentlichen Forschungsprojekten in der EU.

Vernetzte Logistiklösungen vom Highway bis zur Haustür

Mit der Vernetzung bringt Bosch neue Effizienz ins Transportsystem und damit Entlastung für den Verkehr, aber auch für Speditionen. Für die Logistik der Zukunft bringt Bosch doppelte technische Expertise mit – einerseits breites Domänenwissen im Lkw, andererseits tiefes Know-how im Internet der Dinge.

„Bosch ermöglicht vernetzte Logistiklösungen vom Highway bis zur Haustür“, sagt Dr. Markus Heyn, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, verantwortlich für das Nutzfahrzeug-Geschäft.

Nahezu jeder neue Truck in Europa und den USA ist bereits heute Teil des Internets. Dazu beliefert Bosch die Lkw-Hersteller mit Telematik-Plattformen, die zum Beispiel Software-Updates oder auch vorausschauende Diagnose ermöglichen – und erschließt zudem neues Geschäft mit vernetzten Services. Schon jetzt überwachen Service-Center des Unternehmens mithilfe entsprechender Sensorik den Zustand besonders kritischer oder sogar lebenswichtiger Gütertransporte, etwa von Blutplasma – und das rund um die Uhr. Jährlich übernehmen die Leitstellen das Monitoring für rund 40 000 hochwertige Lkw-Touren. Zudem automatisiert Bosch über das Internet der Dinge die Lieferverfolgung: Sensoren an Material und Behältern übertragen die Ortungs-, Temperatur- und Vibrationsdaten in die Cloud. Mit dieser Echtzeit-Logistik können Disponenten nach ersten Kundenerfahrungen ihren Such- und Inventuraufwand um mehr als die Hälfte reduzieren. Zudem steigt die Verfügbarkeit von Umlaufbehältern um bis zu 30 Prozent. Mit der Vernetzung will Bosch den Gütertransport insgesamt produktiver machen und das Straßennetz entlasten.


„Ob elektrifiziert, automatisiert oder vernetzt: Die Lösungen von Bosch tragen dazu bei, dass der Güterverkehr die Grenzen des Wachstums nicht erreicht“, sagt Heyn.

Quelle: Bosch

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