In Herbst und Winter ist Sichtbarkeit entscheidend. Der ADAC Berlin-Brandenburg hat mit dem Warnwestentest 2025 festgestellt, dass viele Westen im Handel nicht die erforderliche Reflektionsleistung bieten. Im Rahmen einer Sicherheitsaktion können Autofahrende, Radfahrende und Familien ihre Warnwesten beim ADAC-Prüf- und Servicemobil kostenlos prüfen und bei Bedarf direkt ersetzen lassen.
Mangelhafte Sichtbarkeit: Testergebnisse zeigen Handlungsbedarf
Der ADAC-Warnwestentest 2025 ergab, dass rund jedes zweite Modell nicht ausreichend reflektiert. Etwa 60 Prozent der geprüften Westen entsprachen nicht der europäischen Norm EN ISO 20471. Das Problem liegt nicht nur in der Fertigungsqualität, sondern auch in der Materialalterung. UV-Strahlung, Feuchtigkeit und falsche Lagerung führen dazu, dass Signalfarben verblassen und Reflektoren spröde werden. Dadurch nimmt die Leuchtkraft ab – im Ernstfall kann das fatale Folgen haben.
Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen werden Personen ohne funktionierende Warnkleidung deutlich später erkannt. In Verbindung mit nasser Fahrbahn und längeren Bremswegen steigt die Unfallgefahr erheblich.
ADAC-Aktion im Herbst: Kostenlose Prüfung und Austausch von Warnwesten
Um diesem Risiko vorzubeugen, organisiert der ADAC Berlin-Brandenburg im Oktober und November eine Sicherheitsaktion. Das Prüf- und Servicemobil macht an verschiedenen Standorten Halt und bietet eine kostenfreie Überprüfung mitgebrachter Warnwesten an.
Wird eine unzureichende Reflektionsleistung festgestellt, können die Westen vor Ort ersetzt werden. Diese Aktion steht allen Interessierten offen, unabhängig von einer ADAC-Mitgliedschaft.
Neben der Warnwestenprüfung umfasst das Angebot den bekannten Winter-Fahrzeugcheck, bei dem Beleuchtung, Batterie und Reifendruck kontrolliert werden. So wird sichergestellt, dass Fahrzeuge und Fahrer gleichermaßen sicher durch die dunkle Jahreszeit kommen.
Nicht nur im Auto, auch zu Fuß oder auf dem Fahrrad spielt Sichtbarkeit eine entscheidende Rolle. Leuchtende Kleidung, reflektierende Armbänder oder Blinklichter an Rucksäcken erhöhen die Erkennbarkeit erheblich.
Auch einfache Hilfsmittel wie Taschenlampen oder die Taschenlampenfunktion des Smartphones können die persönliche Sicherheit verbessern. Besonders Kinder profitieren von reflektierenden Westen oder Überwürfen auf dem Schulweg, da sie aufgrund ihrer Größe leichter übersehen werden.
Lebensdauer und Pflege von Warnwesten
Warnwesten sind Gebrauchsgegenstände, die mit der Zeit an Wirksamkeit verlieren. Nach Angaben des ADAC sollte eine Weste spätestens nach fünf Jahren ersetzt werden, auch wenn sie optisch noch intakt wirkt. Wer die Weste regelmäßig im Fahrzeug aufbewahrt, sollte auf Temperaturunterschiede achten. Hitze im Sommer und Kälte im Winter können das Material schädigen.
Empfohlen wird, Warnwesten in einer Schutzhülle im Innenraum zu lagern und regelmäßig einer Sichtprüfung zu unterziehen. Poröse Reflektorstreifen oder matte Leuchtfarben sind deutliche Anzeichen für einen nötigen Austausch.
Qualitativ hochwertige Warnwesten sind nach der Norm EN ISO 20471 zertifiziert. Diese schreibt vor, wie viel fluoreszierendes Material und reflektierende Fläche eine Weste besitzen muss. Auf dem Etikett finden sich Herstellerangaben, Piktogramme und die jeweilige Schutzklasse.
Modelle ohne CE-Kennzeichnung oder unleserliche Etiketten sollten nicht verwendet werden. Besonders günstige Westen aus Online-Marktplätzen oder No-Name-Angebote fallen häufig durch mangelhafte Reflektionswerte auf.
Warnwestenpflicht in Europa: Unterschiede und Anforderungen
Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) muss in jedem Fahrzeug in Deutschland mindestens eine Warnweste vorhanden sein. Diese sollte griffbereit im Innenraum liegen und nicht im Kofferraum verstaut werden. In anderen europäischen Ländern gelten teilweise strengere Vorschriften. So ist das Tragen einer Warnweste bei einer Panne außerhalb geschlossener Ortschaften in Frankreich und Italien Pflicht. In Spanien drohen Bußgelder, wenn keine Weste mitgeführt wird. Wer regelmäßig ins Ausland fährt, sollte sich daher über die jeweiligen Landesvorschriften informieren.
Auch im gewerblichen Bereich spielt das Thema Warnkleidung eine zentrale Rolle. Werkstätten, Abschleppdienste und Flottenbetreiber sollten regelmäßig prüfen, ob ihre Mitarbeitenden mit normgerechten Westen ausgestattet sind.
Eine einheitliche Kennzeichnung mit Firmenlogo kann zusätzlich für klare Zuordnung und ein professionelles Erscheinungsbild sorgen. Darüber hinaus lassen sich durch Sammelbestellungen über Großhändler geprüfte Westen zu günstigen Konditionen beschaffen. So wird nicht nur die Sicherheit, sondern auch die betriebliche Organisation verbessert.
Fazit
Eine funktionierende Warnweste ist ein einfaches, aber wirksames Sicherheitsmittel im Straßenverkehr. Der ADAC-Warnwestentest 2025 verdeutlicht, dass regelmäßige Kontrolle und rechtzeitiger Ersatz unverzichtbar sind. Mit der kostenlosen Prüfaktion im Herbst leistet der ADAC Berlin-Brandenburg einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention.
Wer sich über Standorte und Termine des Prüf- und Servicemobils informieren möchte, findet aktuelle Informationen auf der Website des ADAC Berlin-Brandenburg. Quelle: ADAC

