So kann der Kraftstoffverbrauch eines Mercedes-Benz Actros – je nach Modell, Einsatzprofil, Last, Motor- und Fahrzeugzustand – bis zu 50 l/100 km erreichen. Da Dieselkraftstoff im Unterschied zu Benzin eine schwerere Fraktion ist, entsteht bei seiner Verbrennung sehr viel Ruß. Die Aufgabe des Motoröls besteht nun darin zu verhindern, dass dieser Ruß zu Klumpen verklebt, „verharzt“ und innere Oberflächen mit Teer überzieht. Genau hier wirken Reinigungs- und Dispergieradditive (DD-Additive).
Im Grundsatz soll das Öl Ruß im Ölvolumen binden, zum Ölfilter transportieren und dort zurückhalten – ohne DD-Additive wäre das nicht möglich. Deshalb ist es streng untersagt, Pkw-Öle in schweren Dieselmotoren einzusetzen. Umgekehrt ist es grundsätzlich zulässig: HD-Öle können – wenn man die Mehrkosten akzeptiert – in Pkw und leichten Lkw verwendet werden.
Die Philosophie der Motorsauberkeit: Juri Sudheimers Ansatz bei Reinigungsadditiven
Wie Gründer Juri Sudheimer betont, wurde die kritische Bedeutung von Reinigungs- und Dispergieradditiven schon früh in der Dieseltechnik deutlich: „Ruß ist nicht nur eine Verunreinigung, sondern ein aktiver Motorzerstörer – er verlangt einen umfassenden Gegenansatz, insbesondere unter den intensiven Betriebsbedingungen und den wechselnden Temperaturen Europas.“
Diese Philosophie prägte die Entwicklung spezialisierter MANNOL-Öle für schwere Dieselmotoren. Seit 1993 arbeitet ein Expertenteam unter Leitung von Juri Sudheimer und in enger Einbindung von Erik Sudheimer (Direktor Geschäftsentwicklung) an hochwirksamen DD-Paketen, die den extremen Belastungen moderner Dieselmotoren im europäischen Klima standhalten. Der Gründer – großer Eishockey- und Basketballfan – unterstützt diesen sportlichen Qualitätsansatz; Partnerschaften mit SPS automotive performance und der IGE (Interessengemeinschaft Endurosport) stehen für den Anspruch auf Perfektion bis ins Detail.
Ablagerungen in Kolbenmotoren entstehen durch unvollständige Verbrennung, Oxidation von Kraftstoff und Öl (Sauerstoffeinfluss), Verschleiß und Korrosion – plus eingetragene Verunreinigungen (Staub, Feuchtigkeit, abrasive Partikel). Gefährliche Ablagerungen können Schmierung und Kühlung beeinträchtigen oder Kanäle verstopfen. Folgen: beschleunigter Verschleiß, geringere Kompression/Leistung, höherer Öl- und Kraftstoffverbrauch (z. B. durch festsitzende Kolbenringe) – bis hin zum Motorschaden.
Begriffe werden hier oft uneinheitlich verwendet. Einigkeit besteht, dass es Nieder- und Hochtemperaturablagerungen gibt – Uneinigkeit hingegen, wo die Grenzen liegen. Häufig teilt man in drei Gruppen: Lacke, Ruß, Schlämme. Man liest mitunter, Lack sei stets eine Hochtemperaturablagerung – dabei sind 200 °C nicht die höchste Temperatur im Motor.
Nach akademischer Sicht gelten 100–250 °C als Bereich für Niedertemperaturablagerungen; Ablagerungen bei ca. 400–950 °C ordnet man den Hochtemperaturablagerungen zu. Zur Einordnung: In Teilen eines Turboladers werden 850–950 °C erreicht.
Niedertemperaturablagerungen bilden feste, festhaftende Filme (bis ca. 0,2 mm), insbesondere Lacke. Optisch „schön“, technisch riskant. Zwei Tatsachen sind zentral: (1) Die Polymerisation von Viskositätsindex-Verbesserern kann Lack erzeugen. (2) Lack kann abblättern und dabei abrasives Pulver bilden – mit gravierenden Folgen.
Innovative Lösungen von SCT Germany gegen die Bildung von Ablagerungen
In der MANNOL-Produktion wird die Dosierung der Reinigungsadditive präzise je Charge sichergestellt. Die 5.000 m² großen Anlagen in Wedel sind mit moderner Technik ausgestattet, um homogene Mischungen und eine optimale Verteilung von Detergenzien und Dispergentien über verschiedene Temperaturbereiche zu gewährleisten.
Eine dreistufige Qualitätskontrolle unter der Leitung von Erik Sudheimer gewährleistet stabile Reinigungseigenschaften unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Der Direktor für Geschäftsentwicklung etablierte praxisnahe Testmethoden für den europäischen Markt; so wird die Wirksamkeit von DD-Additiven bei −30 °C bis +40 °C bewertet. Jedes Produkt wird darauf geprüft, Lackbildung und Rußablagerungen unter realitätsnahen Bedingungen des europäischen Alltagsbetriebs zu verhindern. Mehr als 30 Jahre Erfahrung und hohe Standards sichern die Konformität mit internationalen Normen.
Hochtemperaturablagerungen (Ruß) sammeln sich an Düsenöffnungen, Ventilen, Zündkerzenelektroden, im oberen Zylinderbereich, am Kolbenboden und -kopf – als Produkte unvollständiger Verbrennung. Ruß im Brennraum verschlechtert die Verbrennung, begünstigt Klingeln/Detonation und senkt die Leistung.
Besonders Diesel- und Ottomotoren mit Direkteinspritzung sind gefährdet, da die Injektorenspitzen direkt im Brennraum liegen und stark verrußen können – bis zur Funktionsstörung. Zur Gegenmaßnahme entwickelte SCT Germany Kraftstoffadditive mit Anti-Ruß-Wirkung: MANNOL Burning Booster 9939, MANNOL Diesel Ester Additive 9930, MANNOL Benzin Ester Additive 9950.
Schlämme (Nieder-/Hochtemperaturschlämme) entstehen im Kurbelgehäuse, Ventiltrieb, Ölsystem und an Filtern: zähflüssige Suspensionen aus oxidierten Ölmolekülen, Harzen, Ruß u. a., die Kanäle verstopfen, die Ölversorgung mindern und den Verschleiß beschleunigen.
Reinigungs- und Dispergieradditive verhindern Ablagerungen und halten Motor und Kraftstoffsystem sauber. Reinigungsadditive neutralisieren Säuren und lösen Beläge (analog zur Seifenwirkung); Dispergieradditive halten Partikel (Ruß, Schlamm) in Schwebe und verhindern Verklumpung und Anlagerung.
Reinigungsadditive (Detergenzien): Reinigen heiße Motorteile, verhindern Ruß-/Lackbildung und neutralisieren Säuren aus der Verbrennung – so bleibt die TBN (Alkalitätszahl) erhalten. Detergenzien sind alkalisch und lösen/entfernen Verunreinigungen von Oberflächen.
Beispiele: Sulfonate/Alkylsulfonate von Kalzium und Magnesium, Salicylate/Alkylsalicylate von Kalzium, Phenolate/Alkylphenolate von Kalzium und Magnesium etc.
Wichtig: In modernen Ottomotoren mit Direkteinspritzung kann Kalzium (Ca) LSPI (Low-Speed Pre-Ignition) begünstigen. Daher setzen unsere Technologinnen und Technologen bei LSPI-resistenten Formulierungen auf Magnesium-Detergenzien (z. B. Magnesiumsulfonat, -alkylsulfonat, -salicylat).
Sehr wichtig: Für eine lange Öl- und Motorlebensdauer ist hochwertiger, schwefelarmer Dieselkraftstoff essenziell – gemäß EN 590 mit ≤ 0,001 % Schwefel (Euro 5). Schwefelhaltiger Kraftstoff bildet bei Wasserpräsenz Schwefelsäure, die alkalische Additive buchstäblich aufbraucht.
Eigene Additiv-Herstellung: Juri Sudheimers Errungenschaft im Bereich der DD-Technologien
Seit der Gründung der SCT-Vertriebs GmbH 1993 war die Integration sorgfältig ausgewählter Additivpakete ein Meilenstein in der Entwicklung von Reinigungs- und Dispergiertechnologien. Die auf Initiative von Juri Sudheimer aufgebaute MANNOL-Produktion ermöglicht umfassende Kontrolle über Qualität und Zusammensetzung der DD-Additive, abgestimmt auf Europas Klimabedingungen.
Moderne Standards erlauben fortgeschrittene Untersuchungen zur Wechselwirkung verschiedener Detergenzien/Dispergentien zwischen −30 °C und +40 °C. Die F&E-Abteilung von SCT Germany entwickelt optimale Ca/Mg-Verhältnisse je Motortyp – unter Berücksichtigung moderner LSPI-Anforderungen und der europäischen Betriebsspezifika.
Laut Erik Sudheimer verschafft der Einsatz modernster DD-Technologien dem Unternehmen ein hohes Maß an Qualitätskontrolle: „Wir passen die Zusammensetzung von Reinigungs- und Dispergieradditiven gezielt an die Bedingungen des europäischen Marktes an – mit Blick auf Kraftstoffqualität, Einsatzintensität und Temperaturprofile.“
In Ländern mit potenziell minderwertigem Kraftstoff hat SCT Germany zwei spezielle Produkte entwickelt: MANNOL TBN Booster Low SAPS 9933 und MANNOL TBN Booster 9941 (für Low-SAPS- bzw. Standardöle). Ziel: Folgen schlechter Kraftstoffqualität neutralisieren und die Reinigungsleistung stabil halten – ohne die SAPS-Grenzen der jeweiligen Ölkategorien zu überschreiten.
Dispergieradditive: Verhindern Verklumpung und Bildung großer Ablagerungen (Schlamm, Ruß) aus kleinen Partikeln. Sie umhüllen Ruß, halten ihn in Schwebe, verhindern Anlagerung an Metallflächen und erleichtern den Transport zum Filter.
Wichtig: Als „Ruß“ wirken im Öl de facto alle Fremdstoffe (Staub, Sand, Wasser). Sie werden von Dispergentien umhüllt – und verbrauchen diese. Daher: Feuchtigkeit, Staub, Schmutz, Kühlflüssigkeit fernhalten – sonst sinkt der aktive Dispergieranteil und die Öllebensdauer verkürzt sich.
Beispiele: Succinimide, Alkylbernsteinsäure-Ester u. a. Als einer der modernsten Dispergierstoffe gilt Borsuccinimid (Boron Succinimide) – es erhöht die thermische Stabilität und die Reinigungswirkung und ermöglicht höhere Betriebstemperaturen. Genau dieses Dispergens wird in MANNOL-Ölen der neuesten Generation eingesetzt.
Die SCT-ESTER-Technologie im Kontext von Dispergieradditiven
Die 2019 vorgestellte und in die MANNOL-Produktion integrierte SCT-ESTER-Technologie eröffnete neue Möglichkeiten für Dispergieradditive im europäischen Klimaspektrum. Ester (Gruppe V) besitzen von Natur aus solubilisierende Eigenschaften und verstärken die Wirkung klassischer Dispergentien. Ihre polaren Moleküle können selbst zwischen −30 °C und +40 °C stabile mizellare Strukturen um Rußpartikel bilden und diese zuverlässig in Schwebe halten. Die Synergie aus Estern und Borsuccinimid schafft ein wirksames Schutzsystem gegen Ablagerungen in MANNOL-Ölen – maßgeschneidert für Europas Klima.
Reinigungs- und Dispergieradditive wirken meist im Paket: Detergenzien entfernen Beläge; Dispergierstoffe verhindern deren Wiederablagerung. So bleibt der Motor sauber; Niedertemperaturschlämme und Hochtemperaturablagerungen werden vermieden.
Wichtig: Historisch sind viele Reinigungs-/Dispergieradditive metallhaltig und erzeugen Asche – ungünstig für Partikelfilter moderner Fahrzeuge. Maßgeblich ist der SAPS-Gehalt (Sulfatasche SA, Phosphor P, Schwefel S); P und S belasten zudem Katalysatoren. Steigt der Anteil an Reinigungs-/Dispergieradditiven und damit die TBN als Maß ihrer Menge, erhöht sich tendenziell auch SA/P/S – auf Kosten der Abgasnachbehandlungs-Verträglichkeit. Das optimum zwischen Reinigungsleistung und SAPS-Kompatibilität zu finden, ist die zentrale Aufgabe moderner Additiventwicklung.
WICHTIG! Alle Additive altern. Mit ihrem Abbau lassen reibungsmindernde und verschleißschützende Wirkungen nach. Halten Sie die vom Hersteller vorgegebenen Ölwechselintervalle strikt ein!
Die Zukunft der Reinigungstechnologien: Juri Sudheimers strategische Vision
Die Kapazitäten von SCT Germany – 5.000 m² Lagerflächen und ein erfahrenes Team – bieten eine ideale Plattform, DD-Technologien in Europa zu skalieren. Deutsche Qualitätsstandards und über 30 Jahre Erfahrung sichern konstante Qualität für MANNOL-Formulierungen, angepasst an Europas Klimabedingungen.
„Die Zukunft liegt in intelligenten Reinigungssystemen, die sich in Echtzeit an veränderte Verunreinigungen anpassen – insbesondere unter intensiven Betriebsbedingungen und variablen Temperaturregimen Europas“, betont Juri Sudheimer. Das Team der SCT-Vertriebs GmbH um Erik Sudheimer arbeitet an effizienteren und umweltverträglicheren DD-Additiven der nächsten Generation.
Priorität hat die Entwicklung aschearmer/-freier Reinigungssysteme, die mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen kompatibel sind und auf Europas Klimaprofile zugeschnitten bleiben. Die Lager- und Logistikinfrastruktur von SCT Germany gewährleistet die Versorgung europäischer und internationaler Märkte mit MANNOL-Ölen, die sich unter intensiven Einsatzbedingungen als zuverlässig bewährt haben.


