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Elektrofahrzeuge gewinnen bis zu 40 Prozent Energie zurück

Veröffentlicht am 28.03.2024

Elektrofahrzeuge haben längst ihren Platz auf den Straßen gefunden, nicht zuletzt aufgrund ihrer bemerkenswerten Effizienz. Ein entscheidender Faktor hierbei ist die Rekuperation, die es ermöglicht, bis zu 40 Prozent der Energie beim Bremsen zurückzugewinnen. In einer umfangreichen Untersuchung hat der ADAC die Vorteile und die Effizienzsteigerung durch dieses System beleuchtet.


Die Funktionsweise der Rekuperation

Bei konventionellen Verbrennungsmotoren geht die Bewegungsenergie beim Bremsen größtenteils als ungenutzte Wärme verloren. Elektroautos hingegen können diese Energie zurückgewinnen, indem der Elektromotor während des Bremsvorgangs als Generator fungiert und die kinetische Energie in elektrische Energie umwandelt, die dann wieder in den Akku eingespeist wird. Dieser Prozess bremst das Fahrzeug ab und ermöglicht es, in einigen Fällen sogar bis zum Stillstand zu kommen.

Die Effektivität der Rekuperation hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Gewicht des Fahrzeugs, die Leistung des Elektromotors und die Kapazität des Akkus. Schwere Fahrzeuge haben hierbei sogar einen Vorteil, da mehr Masse in Bewegung ist und somit mehr Energie zurückgewonnen werden kann. Zudem spielen die Leistungsstärke des Elektromotors und die Kapazität des Akkus eine entscheidende Rolle.

Praxisbeispiele und Messergebnisse

Der ADAC hat verschiedene Fahrzeuge auf ihre Rekuperationsleistung hin untersucht. Dabei wurden Fahrten sowohl bergauf als auch bergab durchgeführt, um die Effizienz des Systems zu überprüfen. Ein leichtes Fahrzeug wie der Dacia Spring konnte bis zu 26,4 kWh/100 km bergauf verbrauchen, während bergab -7,1 kWh/100 km rekuperiert wurden. Insgesamt ergab sich ein Gesamtverbrauch von 9,7 kWh/100 km. Im Gegensatz dazu konnte ein schwereres Fahrzeug wie der BMW i7 bergab sogar mehr Energie rekuperieren, was zu einem Gesamtverbrauch von 16,5 kWh/100 km führte.

Die Bedeutung der Rekuperation im Stadtverkehr

Besonders im Stadtverkehr zeigt die Rekuperation ihr volles Potenzial, da hier häufig gebremst wird. Fahrzeuge wie der Nio ET7 und der Hyundai Ioniq 6 können über 40 Prozent der eingesetzten Energie zurückgewinnen, während im Durchschnitt rund 30 Prozent rekuperiert werden. Auf der Autobahn hingegen ist die Rekuperationsquote mit etwa 10 Prozent deutlich geringer.

Neben der Energieeinsparung hat die Rekuperation auch positive Auswirkungen auf die Umwelt. Da die mechanische Bremse seltener genutzt wird, verringert sich die Feinstaub-Belastung durch Bremsenabrieb signifikant. Zudem führt der geringere Verschleiß der Bremsen dazu, dass diese länger halten als bei Verbrennungsfahrzeugen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Rekuperation liegt in ihrer Rolle bei der Optimierung der Reichweite von Elektrofahrzeugen. Durch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen und Verlangsamen des Fahrzeugs kann die Gesamtreichweite erhöht werden. Dies ist besonders relevant für Fahrer, die längere Strecken zurücklegen müssen oder die sich in Gebieten mit begrenzter Ladeinfrastruktur befinden. Indem die Rekuperation effektiv genutzt wird, können Elektroautofahrer ihre Fahrzeuge länger nutzen, bevor sie zum Aufladen an eine Ladestation müssen. Dies trägt nicht nur zur Bequemlichkeit des Fahrers bei, sondern kann auch dazu beitragen, die Gesamteffizienz des Elektrofahrzeugs zu maximieren.

Empfehlungen für Elektroautofahrer

Um die Rekuperation optimal zu nutzen, sollten Fahrer vorausschauend fahren und die Rekuperationsstärke entsprechend einstellen. Auch das sogenannte One-Pedal-Driving, bei dem das Fahrzeug beim Loslassen des Gaspedals automatisch bremst, kann zur Effizienzsteigerung beitragen. Zudem ist es wichtig, Rostbildung an den Bremsen vorzubeugen, indem sie gelegentlich stärker beansprucht werden.

Die Rekuperationstechnologie entwickelt sich ständig weiter, und viele Hersteller investieren in Forschung und Entwicklung, um sie noch effizienter zu machen. Neue Innovationen könnten dazu beitragen, die Effizienz der Rekuperation weiter zu steigern und ihre Anwendbarkeit auf verschiedene Fahrsituationen zu verbessern. Darüber hinaus könnten zukünftige Entwicklungen in der Batterietechnologie die Kapazität und Leistungsfähigkeit von Akkus erhöhen, was es Elektrofahrzeugen ermöglichen würde, noch mehr Energie während des Bremsens zurückzugewinnen. Mit diesen Fortschritten könnten Elektrofahrzeuge noch attraktiver und wettbewerbsfähiger werden, und die Rekuperation könnte eine noch größere Rolle bei der Reduzierung der Umweltauswirkungen des Straßenverkehrs spielen.


Fazit und Ausblick

Die Rekuperation ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz von Elektrofahrzeugen und ermöglicht es, einen Großteil der beim Bremsen freigesetzten Energie zurückzugewinnen. Durch eine intelligente Auslegung dieses Systems können Hersteller nicht nur die Effizienz ihrer Fahrzeuge steigern, sondern auch die Umweltbelastung durch Bremsenabrieb reduzieren. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich dazu beitragen werden, die Rekuperation noch effektiver und weitreichender einzusetzen. Quelle: ADAC

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