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Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor als Herausforderung

Veröffentlicht am 30.01.2024

Die Automobilindustrie steht an der Schwelle zu einer neuen Ära: der Elektrifizierung des Antriebsstrangs und der Integration in die Kreislaufwirtschaft. Dieser Wandel stellt nicht nur eine technologische Herausforderung dar, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten im Bereich des Automotive Aftermarket. Unternehmen wie Schaeffler nehmen hierbei eine führende Rolle ein, indem sie innovative Lösungen für die Wiederverwendung und Aufbereitung von Elektromotoren entwickeln. Diese Neuausrichtung ist entscheidend, um die Umweltauswirkungen des Automobilsektors zu reduzieren und gleichzeitig den wachsenden Bedarf an nachhaltigen Mobilitätslösungen zu befriedigen.


Hintergrund: Elektromotoren im Zentrum der Aufmerksamkeit

Elektromotoren, die in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, enthalten wertvolle Rohstoffe wie Elektrostahl, Kupfer und Seltene Erden. Diese Materialien sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit der Motoren und spielen eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der CO₂-Ziele im Automobilsektor. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und dem wachsenden Umweltbewusstsein rückt die effiziente Nutzung und Wiederverwertung dieser Ressourcen zunehmend in den Fokus. Der Automotive Aftermarket steht somit vor der Aufgabe, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die Wiederverwendung dieser Materialien ermöglichen, sondern auch die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der Elektromotoren optimieren.

Innovation durch Kollaboration: Das REASSERT-Projekt

Das Projekt REASSERT, angeführt von Schaeffler und unterstützt durch ein Konsortium aus renommierten Instituten und Unternehmen, widmet sich der Entwicklung von Strategien für die Reparatur, Aufbereitung und Wiederverwendung von Elektromotoren. Das Vorhaben, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, zielt darauf ab, einen Prototyp eines Elektromotors zu entwickeln, der den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft entspricht und somit ein „zweites Leben“ erhält. Dieser Ansatz ist revolutionär, da er nicht nur die Umweltauswirkungen reduziert, sondern auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Motoren steigert.

Das REASSERT-Projekt basiert auf den drei Säulen „Repair“, „Reuse“ und „Remanufacture“. „Repair“ bezieht sich auf den Austausch von defekten Komponenten, „Reuse“ auf die Wiederverwendung des gesamten Motors und „Remanufacture“ auf die umfassende Aufbereitung der Motoren bis zur Qualität eines Neuteils. Diese Strategien tragen zur Reduzierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen und der Abfallmengen bei und bieten gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für die Fahrzeugbesitzer. Durch diese Ansätze wird ein nachhaltigeres und kosteneffizienteres Modell für den Automotive Aftermarket geschaffen, welches die Lebensdauer der Elektromotoren verlängert und ihre Leistungsfähigkeit sicherstellt.

Prozessketten für die Kreislauffähigkeit

Um die Strategien umzusetzen, wird im Rahmen des REASSERT-Projekts eine komplette Prozesskette entwickelt, die alle Schritte von der Eingangsprüfung über die Demontage und Aufbereitung bis hin zur Endkontrolle umfasst. Diese Prozesskette ermöglicht es, jeden Schritt der Wiederaufbereitung zu optimieren und damit die Grundlage für einen kreislauffähigen Elektromotor zu schaffen. Die Entwicklung dieser Prozesskette ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Automobilindustrie, da sie die Wiederverwertung von Ressourcen maximiert und gleichzeitig die Qualität und Zuverlässigkeit der aufbereiteten Motoren gewährleistet.

Für freie Werkstätten bietet das REASSERT-Projekt neue Möglichkeiten im Umgang mit Elektromotoren. Die Komplexität und technischen Anforderungen der E-Motoren stellen aktuell eine große Herausforderung dar. Durch die im Rahmen des Projekts entwickelten Strategien und Prozesse können Werkstätten nun Elektromotoren effizienter reparieren und aufbereiten, was neue Geschäftsmodelle im Bereich des Ersatzteilmarkts ermöglicht. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da sie den Werkstätten ermöglicht, sich an die sich verändernden Anforderungen des Marktes anzupassen und somit wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zukunftsperspektiven: Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand

Das REASSERT-Projekt bietet nicht nur Lösungen für aktuelle Herausforderungen, sondern weist auch den Weg in eine nachhaltigere Zukunft der Mobilität. Die Integration von Reparatur-, Wiederverwendungs- und Aufbereitungsstrategien für Elektromotoren im Automotive Aftermarket ist ein wesentlicher Schritt, um die Umweltauswirkungen des Automobilsektors zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Dieser Ansatz ist von entscheidender Bedeutung, da er nicht nur zu einer Reduzierung der Umweltauswirkungen beiträgt, sondern auch die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der Elektromotoren verbessert. Zudem fördert er die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze im Bereich des Automotive Aftermarket und trägt somit zur Stärkung der gesamten Automobilindustrie bei.

Die Implementierung der Strategien „Repair“, „Reuse“ und „Remanufacture“ im Rahmen des REASSERT-Projekts erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch innovative Lösungen, um den unterschiedlichen Herausforderungen gerecht zu werden. Dazu gehören die Entwicklung effizienter Demontage- und Remontageprozesse, die Optimierung von Reinigungs- und Entmagnetisierungsverfahren sowie die präzise Diagnose und Befundung der Elektromotoren. Diese technologischen Innovationen sind entscheidend, um die Qualität und Leistungsfähigkeit der aufbereiteten Elektromotoren zu gewährleisten und gleichzeitig den Prozess effizient und kostengünstig zu gestalten.

Fazit und Ausblick

Das REASSERT-Projekt markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Automobilindustrie. Durch die Entwicklung und Implementierung von Strategien für die Reparatur, Wiederverwendung und Aufbereitung von Elektromotoren setzt es neue Maßstäbe im Automotive Aftermarket. Diese Innovationen sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern bieten auch ökonomische Vorteile und tragen maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele bei. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technologische Innovationen und nachhaltige Ansätze zusammenwirken können, um die Zukunft der Mobilität zu gestalten.


Die Entwicklungen und Erkenntnisse des REASSERT-Projekts haben weitreichende Implikationen für die Zukunft des Automotive Aftermarkets. Sie zeigen, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze sein müssen, sondern Hand in Hand gehen können. Die Fähigkeit, Elektromotoren effizient zu reparieren, wiederverwenden und aufzubereiten, wird den Automotive Aftermarket grundlegend verändern und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Dies wird nicht nur die Automobilindustrie nachhaltiger machen, sondern auch zu einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Quelle: Schaeffler

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