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BILSTEIN plädiert für FAS-Kalibrierung

Veröffentlicht am 13.07.2020

Bei modernen Fahrzeugen existiert ein diffiziles Zusammenspiel zwischen den einzelnen Komponenten – fast alles hängt irgendwie zusammen. Gerade die immer häufiger anzutreffenden Fahrerassistenzsysteme (FAS), die mit Kameras, Radartechnik oder Lidar- Sensoren operieren, benötigen eine definierte Umgebung, um störungsfrei zu funktionieren.


„Bei Arbeiten am Fahrwerk sollte deshalb unbedingt geprüft werden, welche FAS-Systeme vorhanden und möglicherweise betroffen sind“, erläutert Rainer Popiol, Leiter der BILSTEIN ACADEMY.

Dies gelte insbesondere bei Veränderungen von Sturz- und Spur beziehungsweise Fahrzeugneigung und Bodenfreiheit.

„Klassische Beispiele sind der Einbau von Tieferlegungsfedern oder Komplettfahrwerken und alles, was eine Achsvermessung nötig macht. Aber auch Abweichungen nach Unfällen oder Bordsteinremplern zählen dazu“, erläutert Popiol.

All das kann sich zum Beispiel auf die Verkehrszeichenerkennung, den Notbremsassistenten, den Abstandsregeltempomaten oder den Spurhalteassistenten auswirken. Besonders tückisch und auch für andere Verkehrsteilnehmer höchst relevant sind Fehlfunktionen von intelligenten Scheinwerfersystemen. Die modernsten von ihnen können permanent mit Fernlicht fahren, da sie den Gegenverkehr einfach aus dem Lichtkegel ausblenden. Stimmt hier die Kalibrierung nicht mehr, werden andere Autofahrer womöglich auf gefährliche Weise geblendet.

Wichtigkeit der FAS-Kalibrierung

Doch was hat das überhaupt alles mit dem Fahrwerk zu tun? Man muss wissen, dass für das Gros der Fahrerassistenzsysteme die geometrische Fahrachse des Autos die entscheidende Größe ist. Diese ergibt sich aus der Winkelhalbierenden der Spurwerte an der Hinterachse und bestimmt, in welche Richtung das Auto exakt fährt – und das ist in der Praxis nie zu 100 % geradeaus. Ändert sich nun die geometrische Fahrachse durch Austausch des Fahrwerks oder durchgeführte Einstellarbeiten, können die Sensoren der FAS nicht mehr den gesamten Bereich vor dem Fahrzeug abdecken. Dasselbe gilt für die Absenkung des Fahrzeugniveaus oder eine andere Neigung.
Gut nachvollziehbar wird das bei einem Vergleich mit der in diesem Kontext schon immer nötigen Überprüfung der Scheinwerfer-Einstellung: Geht der Lichtkegel buchstäblich „in den Himmel“, wird der Gegenverkehr geblendet und auf der Straße kommt kaum noch etwas an; leuchten die Scheinwerfer zu weit nach unten, leidet die Reichweite. Ähnliche und verwandte Effekte sind bei der Ausbreitung von Radarwellen oder Laserstrahlen (Lidar-Sensoren) festzustellen.


„Aus all den dargelegten Fakten ergibt sich, dass nach bestimmten Arbeiten am Fahrwerk überprüft werden muss, ob sich die Sensoren noch im Toleranzbereich befinden oder deren Neukalibrierung erfolgen muss“, schließt Popiol: „Denn leider können sich die Fahrerassistenzsysteme nicht selbst überwachen.“

Quelle: BILSTEIN

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