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Bessere Luftqualität in den Städten

Veröffentlicht am 02.02.2016

Gemeinsam für bessere Luftqualität in den Städten: Round-Table-Gespräch im Hamburger Rathaus

Auf Einladung von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz trafen sich am Montag hochrangige Vertreter des Bundes, der Städte und der Automobilindustrie zu einem Meinungsaustausch im Hamburger Rathaus. Das Treffen, an dem der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt, mehrere Oberbürgermeister deutscher Städte, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann sowie Mitglieder der Vorstände deutscher Automobilhersteller teilnahmen, soll Impulse für die weitere Zusammenarbeit beim Themenkomplex Luftreinhaltung geben. Ziel der Gespräche ist es, geeignete Vorschläge für Maßnahmen zu entwickeln, die Bundesregierung, Automobilhersteller und Städte umsetzen können, um eine Verbesserung der Luftqualität zu erreichen.


Bürgermeister Olaf Scholz erklärte anlässlich des Treffens:

„Innovationen sind der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten. Das gilt auch für den Verkehr. Damit in Zukunft keine Verbots-Szenarien im Zusammenhang mit der Luftreinhaltung entstehen, muss der Anteil der emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeuge drastisch gesteigert werden. Wir können gemeinsam zum Gelingen beitragen, wenn wir auf den technischen Fortschritt setzen und gleichzeitig für optimale politische Rahmenbedingungen sorgen, die für die Umsetzung notwendig sind. Die Bundesregierung, die Automobilhersteller und die Städte sind die richtigen Partner dafür.“

Bundesminister Dobrindt:

„Unser Ziel ist mehr Mobilität mit weniger Emissionen. Das erreichen wir durch saubere Antriebstechnik. Wir fördern die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie und forcieren den Ausbau der Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland. Mit unserem Elektromobilitätsgesetz haben die Kommunen die Möglichkeit bekommen, Elektroautos im Stadtverkehr zu privilegieren – etwa durch Sonderspuren oder kostenfreies Parken. Nun müssen sie diese Möglichkeiten auch nutzen. Wir fördern das automatisierte und vernetzte Fahren – damit wird der Verkehr effizienter. Denn besserer Verkehrsfluss heißt weniger Staus, heißt weniger Abgase!“

Präsident Wissmann (VDA):

„Der Straßenverkehr ist nach Angaben des Umweltbundesamtes für rund ein Drittel der NOx-Emissionen in Deutschland verantwortlich, Diesel-Pkw für etwa ein Zehntel. Der Diesel spielt also eine relevante Rolle, wenn auch nicht die alleinige. Dank leistungsstarker Filter hat der Diesel schon seit etlichen Jahren kein Partikelproblem mehr. Ein moderner Euro-6-Diesel erfüllt zudem auch die anspruchsvollsten Stichoxidwerte. Prognosen zufolge werden künftig mit der normalen Marktdurchdringung von Euro 6 die Luftqualitätsziele in den Städten erreicht werden. Zusätzlich zur Bestandserneuerung sind Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses und der Stauvermeidung nötig. Sie sind kurzfristig umsetzbar und haben große Wirkung: Grüne Welle und ein gleichmäßiger Verkehrsfluss bringen eine NOx-Reduktion um fast ein Drittel. Zudem sollten Busse und Taxis im städtischen Verkehr durch modernste Fahrzeuge ersetzt werden. Für eine wirksame Verbesserung der Luftqualität in Städten kommt es also auf den richtigen Mix von moderner Abgasnachbehandlung, rascher Flottenerneuerung und verkehrlichen Maßnahmen an.“

Als Vertreter der Automobilindustrie nahmen an dem Round-Table-Gespräch Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler Benz AG, Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und Peter Schwarzenbauer, Mitglied des Vorstandes der BMW Group, teil.

Unter den politischen Vertretern waren Hamburgs Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch, Umweltsenator Jens Kerstan, die Oberbürgermeister der Städte München, Dieter Reiter, Mainz, Michael Ebling, Wiesbaden, Sven Gerich, Stuttgart, Fritz Kuhn, Aachen, Marcel Philipp und Dortmund, Ullrich Sierau, außerdem Vertreter der Städte Nürnberg, Münster und Frankfurt am Main.

Als Verbandsvertreter nahmen VDA-Präsident Matthias Wissmann und Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen teil.

Hintergrund:

Viele Städte in Deutschland haben Schwierigkeiten, die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid einzuhalten. Die betroffenen Städte und Regionen unternehmen bereits seit Jahren enorme Anstrengungen und konnten dadurch die Luftqualität deutlich verbessern. Dennoch kommt es weiterhin zu Überschreitungen der EU-Grenzwerte. Hauptursache sind die Emissionen des Straßenverkehrs. Die bereits laufenden umfangreichen Maßnahmen der Städte werden auch bei einer erneuten Ausweitung der Programme nicht ausreichen, die gesetzlichen Vorgaben in absehbarer Zeit einzuhalten. Neben Hamburg sind derzeit 29 Regionen in Deutschland betroffen: Die Ballungsräume Berlin, Freiburg, Mannheim/Heidelberg, Stuttgart, München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Rhein-Main, Kassel und Hamburg; Gebiete in Mittel- und Nordhessen, in Thüringen, in Nordrhein Westfalen und im Westen von Sachsen-Anhalt, Duisburg/Oberhausen/Mühlheim, Koblenz/Neuwied, Worms/Frankenthal/Ludwigshafen; die Regierungsbezirke Karlsruhe, Tübingen und Stuttgart sowie die Städte Wuppertal, Münster, Köln, Hagen, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Aachen, Grevenbroich und Mainz.


Quelle: VDA

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