AUMOVIO und Mutares: Übernahme des Trommelbremsenwerks

Veröffentlicht am 06.11.2025
AUMOVIO und Mutares haben den Verkauf und die Übernahme des Trommelbremsenwerks in Cairo Montenotte abgeschlossen. Das Werk, ein etablierter Produktions- und Entwicklungsstandort für hydraulische Trommelbremsen, wird künftig Teil des Automotive-&-Mobility-Segments von Mutares. Mit rund 400 Beschäftigten und einem erwarteten Umsatz von 100 Millionen Euro im Jahr 2025 stärkt die Transaktion die industrielle Basis beider Unternehmen. AUMOVIO setzt seinen strategischen Fokus auf Zukunftstechnologien und die Konsolidierung der europäischen Fertigungslandschaft fort.
 

Das Technologieunternehmen AUMOVIO, ehemals der Unternehmensbereich Automotive von Continental, und die Mutares SE & Co. KGaA haben die Übernahme des Produktions- und Entwicklungsstandorts im italienischen Cairo Montenotte erfolgreich abgeschlossen. Der Standort für hydraulische Trommelbremsen bleibt mit allen Beschäftigten bestehen und wird künftig unter dem Dach von Mutares weitergeführt.


Standort für Trommelbremsen mit F&E-Kompetenz

Das Werk in Cairo Montenotte verfügt über Produktionslinien und Forschungs- sowie Entwicklungsbereiche für hydraulische Trommelbremsen. Gefertigt werden dort unter anderem die elektromechanische Parkbremse für Simplex-Bremsen (EPB-Si) und die klassische Trommelbremse (Si). Die technische Kompetenz des Werks gilt als wichtiger Bestandteil der europäischen Lieferkette im Bereich der Bremsentechnologie. Rund 400 Beschäftigte sind an dem italienischen Standort tätig. Für das Jahr 2025 wird ein Umsatz von etwa 100 Millionen Euro erwartet.

Mit der Übernahme erweitert Mutares ihr Segment Automotive & Mobility um ein weiteres Plattform-Investment. Das Unternehmen verfolgt die Strategie, etablierte Industrie- und Automobilstandorte zu übernehmen und langfristig zu stärken. Der Standort in Cairo Montenotte ergänzt das bestehende Portfolio um ein Fertigungszentrum mit hoher technischer Expertise im Bereich der Trommelbremsen. Dadurch entstehen zusätzliche Synergien im europäischen Produktionsnetzwerk von Mutares.

AUMOVIO fokussiert sich auf Kerngeschäft und Zukunftstechnologien

Für AUMOVIO markiert der Verkauf einen weiteren Schritt in der strategischen Neuausrichtung. Das Unternehmen konzentriert sich künftig stärker auf Kernkompetenzen und Zukunftstechnologien, insbesondere in den Bereichen Sensorik, Elektronik und Software. Der Abschluss der Transaktion steht im Zusammenhang mit der Konsolidierung der europäischen Fertigungslandschaft und soll Ressourcen für Forschung und Entwicklung freisetzen. AUMOVIO sieht darin eine Voraussetzung, um Innovationsprojekte effizienter voranzutreiben und Investitionen gezielt auf wachstumsstarke Technologiefelder zu lenken.

Der Übergang an Mutares sichert die Arbeitsplätze und gewährleistet eine stabile Weiterführung der Geschäftsaktivitäten. Die neue Eigentümerstruktur ermöglicht Kontinuität für Beschäftigte, Partner und Kunden. Beide Unternehmen betonen, dass der Standort in Italien weiterhin eine wichtige Rolle in der europäischen Bremsentechnologie spielen wird.

Bedeutung für den europäischen Bremsenmarkt

Die Übernahme stärkt die Wettbewerbsposition beider Unternehmen im Markt für Trommel- und Parkbremsen. Auch wenn Scheibenbremsen in modernen Fahrzeugplattformen dominieren, bleibt die Trommelbremse aufgrund ihrer Robustheit und Wirtschaftlichkeit besonders im Klein- und Kompaktwagensegment sowie bei leichten Nutzfahrzeugen relevant. Die kontinuierliche Nachfrage nach hydraulischen und elektromechanischen Lösungen sorgt dafür, dass der Standort Cairo Montenotte eine stabile Produktionsauslastung beibehält. Zudem gewinnen kompakte Bremssysteme im Kontext elektrifizierter Antriebsstränge weiter an Bedeutung.

Die Forschung und Entwicklung in Cairo Montenotte spielt eine zentrale Rolle für die Weiterentwicklung der Trommelbremse. Im Fokus stehen leichtere Materialien, optimierte Reibpaarungen und energieeffiziente Fertigungsprozesse. Die Kombination aus mechanischer Präzision und mechatronischer Integration bildet die Basis für zukünftige Anwendungen, etwa in Kombination mit elektronischen Parkbremsmodulen oder integrierten Fahrzeugsteuerungssystemen. Durch die enge Verzahnung von Produktion und Entwicklung bleibt die Innovationsgeschwindigkeit am Standort hoch.

Synergien im Produktionsverbund von Mutares

Mit dem neuen Werk in Italien erweitert Mutares sein industrielles Netzwerk um eine spezialisierte Kompetenz für Bremsentechnologie. Innerhalb des Automotive-&-Mobility-Segments eröffnen sich dadurch Synergien in den Bereichen Einkauf, Logistik und Qualitätssicherung. Die zentrale Lage des Werks zwischen Norditalien und Südfrankreich ermöglicht zudem kurze Lieferwege zu OEMs und Tier-1-Zulieferern. In Verbindung mit bestehenden Standorten in Deutschland und Osteuropa entsteht eine breitere Produktionsbasis, die Flexibilität und Skalierbarkeit im europäischen Markt gewährleistet.

Sowohl AUMOVIO als auch Mutares verfolgen in ihren Produktionsstätten klare Nachhaltigkeitsziele. Am Standort Cairo Montenotte sollen bestehende Fertigungsprozesse sukzessive auf energieeffiziente und ressourcenschonende Verfahren umgestellt werden. Dazu gehören optimierte Wärmebehandlungen, verbesserte Materialnutzung und der Einsatz digitaler Prozessüberwachungssysteme. Ziel ist es, den CO₂-Fußabdruck der Bremsenfertigung zu reduzieren und gleichzeitig die Produktqualität weiter zu steigern. Die Integration nachhaltiger Standards wird zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der europäischen Automobilzulieferindustrie.


Fazit

Der erfolgreiche Abschluss der Übernahme des Trommelbremsenwerks in Cairo Montenotte zeigt die Dynamik im europäischen Automobilzulieferermarkt. Während AUMOVIO den Fokus auf Zukunftstechnologien legt, stärkt Mutares gezielt ihr Automotive-&-Mobility-Segment. Mit dem Standort in Italien entsteht ein weiterer Baustein in einem wachsenden Fertigungsnetzwerk, das auf industrielle Stabilität und technologische Weiterentwicklung ausgerichtet ist. Die Kombination aus Fertigungskompetenz, F&E-Know-how und Nachhaltigkeitsstrategie bietet langfristige Perspektiven für die gesamte Wertschöpfungskette. Quelle: AUMOVIO

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