Nach Ferienreisen mit vielen Kilometern und zusätzlicher Beladung benötigen Autos und Wohnmobile besondere Aufmerksamkeit. Der ADAC gibt konkrete Tipps, welche Punkte beim Nach-Urlaubs-Check wichtig sind. Neben dem Ausräumen überflüssiger Gegenstände geht es um Reinigung, Reifendruck, Licht und den technischen Zustand von Lack, Scheiben und Flüssigkeiten.
Unnötige Beladung treibt den Kraftstoffverbrauch in die Höhe
Ein oft unterschätzter Kostenfaktor ist Ballast. Zusätzliche 100 Kilogramm Gewicht erhöhen den Verbrauch im Schnitt um 0,3 Liter pro 100 Kilometer. Wird das Fahrzeug weiterhin mit Dachbox genutzt, steigen die Kosten noch deutlicher. Allein durch den erhöhten Luftwiderstand ergibt sich ein Mehrverbrauch von rund 20 Prozent. Deshalb rät der ADAC, nach dem Urlaub Dachboxen, Fahrradträger und nicht benötigte Gepäckstücke konsequent zu entfernen.
Nach dem Entladen steht eine gründliche Reinigung an. Im Innenraum lassen sich Sand, Krümel und Staub mit dem Staubsauger beseitigen. In der Waschanlage wird Schmutz durch salzhaltige Luft und Straßenablagerungen entfernt. Besonders wichtig ist die Säuberung der Scheiben von innen, da sich ein Schmutzfilm durch Klimaanlage und Meeresluft bilden kann. Dieser Film streut Licht, was das Risiko einer Blendung erhöht.
Reifendruck und Licht überprüfen
Während der Urlaubsfahrten wird der Reifendruck oft an die Mehrbeladung angepasst. Nach dem Ausladen sollte er auf das normale Niveau korrigiert werden, um gleichmäßigen Verschleiß und optimalen Fahrkomfort sicherzustellen. Zusätzlich sollte die Leuchtweitenregulierung kontrolliert werden. Schweres Gepäck verändert die Ausrichtung der Scheinwerfer. Eine fehlerhafte Einstellung kann die Sicht einschränken oder andere Verkehrsteilnehmer blenden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sichtprüfung des Lacks. Kleine Steinschläge, die während langer Fahrten entstehen, können die Grundierung beschädigen. Ohne rechtzeitige Ausbesserung droht Rostbildung. Auch die Windschutzscheibe sollte auf Steinschläge geprüft werden. Technische Kontrollen von Ölstand, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit und Wischwasser sind nach längeren Fahrten ebenfalls notwendig. Bei auffällig hohem Flüssigkeitsverlust sollte ein Fachbetrieb die Ursache ermitteln.
Batterie und Elektrik nicht vergessen
Nach vielen Kurz- und Langstreckenfahrten im Urlaub kann die Batterie stärker belastet sein, besonders wenn Kühlboxen, Ladegeräte oder andere Verbraucher lange angeschlossen waren. Ein Spannungscheck gibt Aufschluss über den Zustand der Batterie. Auch die Funktion der gesamten Elektrik wie Licht, Blinker, Bremsleuchten und Scheibenwischer sollte geprüft werden, um Pannen im Alltag vorzubeugen.
Urlaubsfahrten mit voller Beladung und langen Bergabstrecken beanspruchen die Bremsen überdurchschnittlich stark. Ein prüfender Blick auf Bremsbeläge und Bremsscheiben lohnt sich, da überhitzte Bremsen schneller verschleißen. Ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen beim Bremsen sind ein Hinweis, dass ein Werkstattbesuch notwendig ist. Auch die Bremsflüssigkeit sollte im Rahmen des Nach-Urlaubs-Checks kontrolliert werden.
Fahrwerk und Unterboden inspizieren
Besonders nach Reisen in bergige Regionen oder auf schlechten Straßen kann das Fahrwerk gelitten haben. Ein Check der Stoßdämpfer, Federn und Achsaufhängungen sorgt dafür, dass das Fahrzeug weiterhin stabil und komfortabel fährt. Ebenso sollte der Unterboden auf Beschädigungen durch Steinschlag, Schotter oder Bodenkontakt kontrolliert werden. Kleine Schäden können langfristig zu Rostbildung führen, wenn sie nicht rechtzeitig behoben werden.
Lange Fahrten bei hohen Temperaturen setzen der Klimaanlage zu. Eine Überprüfung der Anlage inklusive Funktions- und Dichtigkeitsprüfung ist empfehlenswert. Der Innenraumfilter sollte ebenfalls kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden, da er während des Urlaubs verstärkt mit Pollen, Staub und Feuchtigkeit belastet wurde. Ein sauberer Filter verbessert die Luftqualität und beugt beschlagenen Scheiben vor.
Fazit
Der ADAC empfiehlt, Fahrzeuge nach dem Urlaub nicht sofort in den Alltag zu überführen, sondern mit einem strukturierten Check zu entlasten und zu pflegen. Ballast entfernen, gründlich reinigen, Reifendruck und Licht einstellen, Bremsen und Fahrwerk prüfen sowie technische Flüssigkeiten kontrollieren – diese einfachen Maßnahmen erhöhen Sicherheit, verhindern Schäden und senken langfristig Kosten. Damit bleibt das Fahrzeug zuverlässig und einsatzbereit für die nächste Fahrt. Quelle: ADAC