Sicher unterwegs im Sommer: Worauf Autofahrer achten sollten

Veröffentlicht am 05.08.2025
Im Sommer steigt nicht nur die Temperatur, sondern auch das Risiko von Fahrfehlern durch unpassendes Schuhwerk, ungesicherte Ladung oder ungeeignete Sonnenbrillen. Der ADAC gibt wichtige Hinweise für die sichere Fahrt bei Hitze, Tagesausflügen oder Urlaubsfahrten. Welche Schuhe beim Autofahren erlaubt sind, worauf bei Sonnenbrillen zu achten ist und warum eine falsch befestigte Luftmatratze teuer werden kann, zeigt dieser Überblick.
 

Mit Flip-Flops zum See oder barfuß durch den Stadtverkehr? Was verlockend klingt, birgt rechtliche und versicherungstechnische Risiken. Auch das schnell aufs Autodach geschnallte SUP-Board kann zu einer ernsten Gefahr werden. Der ADAC gibt praktische Tipps für die warme Jahreszeit und erklärt, was beim Fahren im Sommer erlaubt ist – und was lieber vermieden werden sollte.


Schuhwerk beim Autofahren: Erlaubt, aber nicht immer ratsam

Barfuß oder in Flip-Flops Auto zu fahren ist in Deutschland nicht verboten. Dennoch kann dieses vermeintlich harmlose Verhalten bei einem Unfall schwerwiegende Folgen haben. Wer bei einer kritischen Situation nicht schnell und kontrolliert bremsen kann, riskiert eine Teilschuld und mögliche Einschränkungen beim Versicherungsschutz. Denn: Falsches Schuhwerk kann als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.

Der ADAC empfiehlt daher festes, eng anliegendes Schuhwerk mit einer flachen, rutschfesten Sohle. Der Schuh sollte dem Fuß sicheren Halt geben und darf weder zu breit noch zu schwer sein. Wer trotzdem lieber in Flip-Flops zum Badesee fahren möchte, sollte wenigstens ein Paar geeigneter Schuhe im Fahrzeug bereithalten.

Ladungssicherung nicht vernachlässigen – auch bei Kurztrips

Sommerzeit ist Ausflugszeit, und oft sollen große oder sperrige Gegenstände wie SUP-Boards, Surfbrett oder Campingausrüstung mit auf Tour. Wichtig ist dabei, dass sämtliche Ladung ordnungsgemäß gesichert ist – selbst auf kurzen Strecken.

Lose Gegenstände im Innenraum oder auf dem Dach dürfen bei Bremsmanövern oder Ausweichbewegungen weder verrutschen noch herunterfallen. Wer etwa eine Luftmatratze nur notdürftig aufs Dach schnallt oder von einem Mitfahrer festhalten lässt, verstößt gegen die Vorschriften zur Ladungssicherung.

Bei Missachtung drohen Bußgelder: 35 Euro bei einfachen Verstößen, bei Gefährdung sogar 60 Euro plus ein Punkt in Flensburg. Verantwortlich ist immer der Fahrer, auch wenn andere die Ladung verstauen oder sichern.

Eine Sonnenbrille gehört im Sommer fast zur Grundausstattung – auch beim Autofahren. Doch nicht jede Sonnenbrille eignet sich für den Straßenverkehr. Modelle der Blendschutzkategorie 4, die nur drei bis acht Prozent Licht durchlassen, sind im Straßenverkehr unzulässig. Ebenso problematisch sind Gläser mit einer Lichtdurchlässigkeit unter 25 Prozent oder einem Tönungsgrad über 75 Prozent – insbesondere bei Nacht.

Der ADAC rät generell davon ab, bei Dämmerung oder Dunkelheit eine Sonnenbrille zu tragen. Zudem kann die Farbe der Gläser eine Rolle spielen: Rote, blaue oder gelbe Tönungen können Ampelfarben und Warnlichter verfälschen. Als unkritisch gelten braune oder graue Gläser – sie beeinflussen die Farbwahrnehmung am wenigsten.

Klimaanlage richtig nutzen – Hitzestau vermeiden

An heißen Tagen ist die Klimaanlage für viele Autofahrer unverzichtbar. Dennoch kann unsachgemäße Nutzung zu Problemen führen. Wird das Fahrzeug nach dem Parken in der Sonne gestartet, sollte zunächst durch geöffnete Fenster durchgelüftet werden. Erst danach sollte die Klimaanlage eingeschaltet werden – idealerweise auf Umluftbetrieb, um die Innenraumtemperatur schneller zu senken.

Die optimale Temperatur liegt bei etwa 22 bis 24 Grad Celsius. Zu starke Temperaturunterschiede zwischen Innenraum und Außentemperatur können den Kreislauf belasten. Außerdem sollte die Klimaanlage einige Minuten vor Fahrtende abgeschaltet werden, um Feuchtigkeit im System zu reduzieren und Schimmelbildung vorzubeugen.

Auch bei moderaten Außentemperaturen heizt sich der Fahrzeuginnenraum innerhalb kürzester Zeit auf kritische Werte auf. Bereits bei 25 Grad Außentemperatur kann die Temperatur im Auto nach 15 Minuten über 40 Grad erreichen. Für Kinder und Tiere bedeutet das Lebensgefahr.

Das kurze Verlassen des Fahrzeugs, etwa für den Gang zur Tankstelle oder zum Imbiss, wird dabei häufig unterschätzt. Selbst leicht geöffnete Fenster sorgen kaum für Abkühlung. Die Polizei und Rettungsdienste warnen regelmäßig vor diesem lebensgefährlichen Verhalten. In solchen Fällen kann sogar ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz oder der Straftatbestand der Körperverletzung vorliegen.

Korrekte Sitzposition und Kleidung bei Sommerhitze

Leichte Kleidung mag bei hohen Temperaturen angenehm sein, für das sichere Fahren ist sie aber nicht immer ideal. Weite oder rutschige Stoffe können das Handling am Steuer beeinträchtigen. Auch bei kurzen Hosen sollte darauf geachtet werden, dass der Sicherheitsgurt korrekt anliegt und keine Reizungen auf nackter Haut verursacht.

Ebenso entscheidend ist die richtige Sitzposition. Wer stark schwitzt oder auf glattem Leder sitzt, rutscht leicht und verliert an Kontrolle. Rutschfeste Sitzbezüge oder einfache Baumwolltücher können helfen. Die Sitzhaltung sollte aufrecht und mit ausreichend Abstand zum Lenkrad erfolgen, um bei einem Unfall die volle Wirkung der Airbags zu gewährleisten.

Sommerzeit ist Stauzeit – besonders auf Autobahnen in Richtung Süden. Für lange Urlaubsfahrten ist deshalb eine gute Vorbereitung wichtig. Neben ausreichend Wasser im Fahrzeug sollten auch leichte Snacks, Sonnenschutz für die Fenster und gegebenenfalls feuchte Tücher eingeplant werden.

Bei längeren Standzeiten empfiehlt sich das regelmäßige Lüften, kurze Pausen außerhalb des Fahrzeugs und eine entspannte Fahrweise. Wer mit Kindern reist, sollte ausreichend Unterhaltungsangebote und regelmäßige Stopps einplanen. Ein gut gepackter Notfallrucksack mit Getränken, Medikamenten und Ladegerät für das Handy kann im Fall eines längeren Staus wertvolle Dienste leisten.


Fazit

Der Sommer lädt zu Ausflügen ein – doch auch bei hohen Temperaturen sollte auf Sicherheit geachtet werden. Festes Schuhwerk am Steuer, korrekt gesicherte Ladung und eine geeignete Sonnenbrille sind keine Kür, sondern Pflicht für eine sichere Fahrt. Wer sich an die Empfehlungen des ADAC hält, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer – und vermeidet unnötige Bußgelder oder Ärger mit der Versicherung. Quelle: ADAC

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