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ZF – Kraftpakete: Kupplungen

Veröffentlicht am 17.02.2016

Kraftpakete: Kupplungen brauchen Aufmerksamkeit

  • Kupplungen sind immer stärkeren Belastungen ausgesetzt

  • Strukturiertes Vorgehen ermöglicht Fehlereingrenzung

  • Sorgfalt und Sauberkeit bei Reparatur und Einbau ist oberstes Gebot

Kupplungen verrichten Schwerstarbeit: Mehr Leistung, Drehmoment und Gewicht in modernen Fahrzeugen belasten das Bauteil zwischen Motor und Getriebe immer stärker. Vor allem der anhaltende Trend zu drehmomentstarkenDieselfahrzeugen lässt die Anforderungen an Kupplungen weiter steigen. Die Experten von ZF Services raten, bei scheinbar harmlos anmutenden Symptomen wie ein verändertes Anfahrverhalten sofort in einer Werkstatt die Ursache ermitteln zu lassen.


Von 90 auf 103 kW stieg die durchschnittliche Leistung der in Deutschland neu zugelassenen Pkw in den vergangenen zehn Jahren. Die Drehmomente starker Dieselmotoren legten noch mehr zu, 400 Nm sind heute keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig nahm das Fahrzeuggewicht im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 50 Kilogramm zu. Entwicklungen, die an das Kupplungssystem – als Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe – höhere Anforderungen stellen. Experten von ZF Services beobachten ein weiteres Phänomen: „Durch die gestiegene Motorleistung merken viele Autofahrer kaum noch, mit welchen Anhängelasten sie teilweise unterwegs sind. Gerade kräftig motorisierte SUVs machen zwar mit zwei Tonnen am Haken auch bergauf nicht schlapp – die Kupplung wird hierbei jedoch stark beansprucht.“

Schäden am Kupplungssystem sind daher keine Seltenheit. Was oft als harmlos anmutendes Symptom beginnt – etwa mit einem Ruckeln beim Anfahren– kann schnell kostspielige Folgen haben. Wenn die Kupplung dauerhaft überlastet wird, zum Beispiel durch Fahren mit zu hoher Anhängelast, kann es zu Schäden kommen. Durch die bei der Überlastung entstehende Reibung zwischen Kupplungsscheibe und Druckplatte bzw. Schwungrad, können punktuelle Wärmezonen entstehen. Bei diesen sogenannten thermischen Hotspots besteht die Gefahr von Rissen auf den Reibflächen von Druckplatte und Schwungrad sowie der Beschädigung des Belagmaterials der Kupplungsscheibe. Zudem können diese Wärmepunkte zu einem Totalausfall des Zweimassenschwungrads (ZMS) führen, da bei andauernd hoher Wärmebelastung das Spezialfett im ZMS verhärten kann. In diesem Fall ist es erforderlich, das ZMS mit auszutauschen.

Weitere mögliche Ursachen für defekte Kupplungen können verölte oder verfettete Beläge sein bzw. an Dichtungen am Kurbelwellenausgang und am Getriebeeingang. Auch zu viel Fett an der Getriebeeingangswelle oder am Pilotlager sowie Lecks an der hydraulischen Betätigung führen oft zu verunreinigten Belägen. Resultat dieser Verunreinigungen ist ein verändertes Reibverhalten zwischen Kupplungsscheibe und Druckplatte bzw. Schwungrad. Wichtig ist, die Fehlerquellen sorgfältig zu analysieren und schnell zu beseitigen – denn schon leichte Öl- oder Fettspuren stören das ruckfreie Einkuppeln beim Anfahren.

Generell ist bei einem Kupplungsaustausch wichtig, auch Peripherieprodukte genau zu untersuchen. So können weitere Schäden ausgeschlossen und ein hoher Reparatur- sowie Kostenaufwand minimiert werden.

Bei Fahrzeugen mit hydraulisch betätigter Kupplung kann auch Luft im System Bedienungsprobleme hervorrufen. Selbst verschlissene Motorlager oder eine schlechte Motoreinstellung kommen als Verursacher für ein verändertes Anfahrverhalten in Frage. Lassen sich im Umfeld aber keine Fehler finden, sind ein Getriebeausbau sowie die Demontage der Kupplung unumgänglich.

Für den korrekten Einbau geben die ZF Services-Experten Tipps um Folgeschäden zu vermeiden:

1. Wichtig ist absolute Sauberkeit. Schon ein Berühren des Kupplungsbelags mit ölverschmierten Händen kann später zu einer Funktionsbeeinträchtigung führen.
2. Die Nabe der Kupplung muss richtig gefettet werden. Bei zu viel Fett verteilt die Zentrifugalkraft den Schmierstoff auf die Kupplungsbeläge – und führt zu Funktionsstörungen.
3. Die Kupplungsscheibe sollte vor dem Einbau auf Planschlag überprüft werden.
4. Um das Nabenprofil nicht zu beschädigen, dürfen die Nabe der Kupplungsscheibe und die Getriebeeingangswelle auf keinen Fall gewaltsam zusammengefügt werden.
5. Die Befestigungsschrauben müssen vorschriftsmäßig – also über Kreuz und mit dem vorgegebenen Drehmoment – angezogen werden. Die ZF Services-Experten empfehlen, auf jeden Fall das Ausrücksystem genau zu prüfen und ggf. verschlissene Bauteile zu ersetzen. Hat das entsprechende Fahrzeug einen Zentralausrücker (CSC), ist dieser grundsätzlich zu erneuern.

Bei einem Kupplungsaustausch sollte in jedem Fall zudem das direkte Umfeld betrachtet werden. Sollten hier Komponenten Defekte aufweisen, sind diese direkt mit zu ersetzen – das spart teure Folgereparaturen.

ZF Services bietet unter der etablierten Produktmarke Sachs Kupplungen, ZMS und Kupplungsbetätigungen an. Zusätzlich gibt es Kupplungskits, in denen alle relevanten Komponenten für eine Reparatur bereits enthalten sind. Umfangreiche Informationen dazu finden Sie online unter www.zf.com/sachs.


Weitere Tipps zum Einbau stellt der After-Sales-Experte in Serviceinformationen zusammen, die online unter www.zf.com/serviceinformation abrufbar sind.

Quelle: ZF
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