Die Sommermonate bringen nicht nur Sonne, sondern auch eine Hochsaison für Urlaubsreisen mit dem Auto. Lange Fahrten bei Hitze verlangen dem Fahrzeug einiges ab. Um sicher und stressfrei ans Ziel zu kommen, empfiehlt sich ein gründlicher Fahrzeug-Check. Die Werkstattkette ATU informiert über die Besonderheiten eines sogenannten „Urlaubschecks“.
Verschleißteile wie Bremsen, Reifen oder die Batterie sollten dabei im Fokus stehen. Auch die Klimaanlage, deren Wartung ATU ebenfalls anbietet, spielt eine zentrale Rolle für Komfort und Sicherheit während der Reise.
Bremsanlage und Bremsflüssigkeit nicht unterschätzen
Die Bremsanlage zählt zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen eines Fahrzeugs. Insbesondere bei voller Beladung, Passfahrten oder steilen Strecken kommt ihr besondere Bedeutung zu. Neben den Bremsbelägen und Bremsscheiben sollte auch die Bremsflüssigkeit geprüft werden. Diese muss alle zwei Jahre gewechselt werden, da sie mit der Zeit Feuchtigkeit aufnimmt. Ein zu hoher Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit kann im Ernstfall zum Totalausfall der Bremsanlage führen.
Gerade in den Sommermonaten wird die Bremsanlage durch hohe Außentemperaturen zusätzlich belastet. Werkstätten bieten häufig einen Bremsen-Check an, bei dem nicht nur die Bremsflüssigkeit, sondern auch der Zustand der Bremskomponenten begutachtet wird.
Reifencheck: Profiltiefe, Luftdruck und Zustand kontrollieren
Reifen sind die einzige Verbindung zur Fahrbahn und damit unverzichtbar für die Fahrsicherheit. Vor einer langen Urlaubsfahrt sollte nicht nur die Profiltiefe geprüft werden, sondern auch der Luftdruck. Fachleute empfehlen eine Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern, auch wenn gesetzlich 1,6 Millimeter vorgeschrieben sind. Bei schwer beladenem Fahrzeug kann der Reifenverschleiß schneller zunehmen. Zudem beeinflusst der richtige Luftdruck den Bremsweg und die Fahrstabilität.
Ein Blick auf den Zustand der Reifen lohnt sich ebenfalls. Risse, Beulen oder ungleichmäßiger Abrieb sind Hinweise auf mögliche Schäden. Das Reserverad oder ein funktionierendes Reifenpannenset sollte ebenfalls an Bord sein.
Flüssigkeitsstände: Motoröl und Kühlmittel regelmäßig prüfen
Motoröl schmiert nicht nur den Motor, sondern schützt auch vor Überhitzung und erhöhtem Verschleiß. Vor längeren Fahrten empfiehlt sich daher ein Blick auf den Ölstand. Falls der Ölwechsel ohnehin fällig ist, sollte dieser besser vor der Urlaubsreise durchgeführt werden.
Die Kontrolle der Kühlflüssigkeit ist ebenso wichtig. Eine zu geringe Menge kann zu Motorschäden durch Überhitzung führen, insbesondere im Stop-and-go-Verkehr oder bei Fahrten mit Anhänger. Auch bei modernen Fahrzeugen ist es ratsam, regelmäßig den Kühlwasserstand zu prüfen.
Batterie: Leistungscheck vor der Reise empfehlenswert
Besonders im Sommer unterschätzen viele die Bedeutung der Fahrzeugbatterie. Häufige Nutzung elektrischer Verbraucher wie Klimaanlage, Navigationssystem oder Ladegeräte kann die Batterie stark beanspruchen. Ältere Batterien neigen dazu, schneller zu versagen, gerade bei langen Fahrten mit vielen elektrischen Abnehmern.
Ein Batterie-Check in der Werkstatt sorgt für Klarheit. Viele Betriebe bieten diesen Service kostenlos an. Im Zweifelsfall ist ein frühzeitiger Austausch der Batterie sinnvoll, um Startprobleme zu vermeiden.
Klimaanlage: Wartung und Desinfektion nicht vernachlässigen
Eine funktionierende Klimaanlage erhöht nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit auf langen Reisen. Konzentrationsschwäche durch Hitze kann gefährlich werden. Fachleute empfehlen, die Klimaanlage einmal jährlich zu desinfizieren und den Innenraumfilter auszutauschen.
Zusätzlich sollte alle zwei Jahre eine Wartung der Klimaanlage erfolgen, um den Verlust von Kältemittel auszugleichen. Bleibt der Kältemittelstand zu niedrig, können Bauteile wie der Kompressor Schaden nehmen. Zudem drohen teure Reparaturen, wenn die Anlage nicht mehr richtig arbeitet.
Beleuchtung, Elektronik und Sicherheit im Blick behalten
Vor einer längeren Reise lohnt es sich, alle Leuchten auf Funktion zu prüfen. Blinker, Bremslicht und Scheinwerfer müssen einwandfrei arbeiten – insbesondere bei Nachtfahrten oder bei schlechtem Wetter. Auch die Elektronik sollte kurz kontrolliert werden, speziell bei Fahrzeugen mit vielen Assistenzsystemen.
Zusätzlich gehören Warndreieck, Warnwesten und ein vollständiges Erste-Hilfe-Set zur vorgeschriebenen Sicherheitsausstattung. Wichtig ist auch eine sichere Ladung des Gepäcks. Lose Gegenstände sollten stets sicher verstaut werden, um bei plötzlichen Bremsmanövern keine Gefahr darzustellen.
Kühl- und Lüftungssysteme: Hitzestau vermeiden
Neben der Klimaanlage spielen auch andere Kühlsysteme eine zentrale Rolle für die Fahrzeugsicherheit im Sommer. Der Kühlergrill, der Kühler und der Lüfter sollten frei von Schmutz, Insekten oder Laub sein, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Verschmutzungen können die Kühlleistung beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zur Überhitzung führen.
Auch der Zustand der Kühlschläuche und der Wasserpumpe verdient Aufmerksamkeit. Risse, poröse Stellen oder Undichtigkeiten sind Hinweise auf Verschleiß. Diese Bauteile altern mit der Zeit und können bei Hitze schneller versagen. Ein regelmäßiger Blick in den Motorraum und eine Sichtprüfung auf Undichtigkeiten oder Kühlmittelaustritt helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen.
Keilriemen und Steuertrieb im Blick behalten
Der Antriebsriemen, auch Keilrippenriemen genannt, übernimmt wichtige Aufgaben im Motorraum. Er treibt unter anderem Lichtmaschine, Wasserpumpe und Klimakompressor an. Besonders bei hohen Temperaturen steht der Keilriemen unter erhöhter Belastung.
Typische Anzeichen für einen verschlissenen Keilriemen sind Risse, ausgefranste Kanten oder quietschende Geräusche beim Motorstart. Im Rahmen einer Urlaubs-Inspektion sollte der Zustand des Riemens unbedingt geprüft werden. Auch bei Modellen mit Zahnriemen empfiehlt sich ein Blick in das Wartungsheft, um sicherzustellen, dass der Wechselintervall noch nicht überschritten ist. Ein gerissener Zahnriemen führt in der Regel zu schweren Motorschäden.
Fazit
Ein gründlicher Fahrzeug-Check vor der Urlaubsreise senkt das Risiko von Pannen deutlich. Wer sich vor der Abfahrt Zeit für eine Inspektion nimmt oder sein Fahrzeug in der Werkstatt kontrollieren lässt, fährt entspannter in den Urlaub. Vornehmlich sicherheitsrelevante Komponenten wie Bremsen, Reifen und Batterie sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Auch die Klimaanlage verdient Aufmerksamkeit, um Komfort und Funktionalität zu gewährleisten. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich der Urlaub sorgenfrei genießen. Quelle: ATU