KI in der Logistik: Schlüssel zu Einfachheit, Resilienz und Nachhaltigkeit

Veröffentlicht am 22.10.2025
Der Zukunftskongress Logistik – 43. Dortmunder Gespräche brachte im September 2025 mehr als 350 Teilnehmende aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Unter dem Leitmotiv »Mit KI-basierter Logistik die Einfachheit zurückerobern« standen künstliche Intelligenz, Resilienz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Fachvorträge, Diskussionen und Praxisbeispiele zeigten, wie KI Prozesse in der Logistik verschlanken, Risiken abfedern und neue Märkte erschließen kann – bis hin zur Space Economy. Start-ups, etablierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentierten dabei innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Logistik.
 

Künstliche Intelligenz (KI), digitale Plattformen und resiliente Systeme prägen die Logistik der kommenden Jahre. Der Zukunftskongress Logistik 2025 in Dortmund bot dazu ein vielfältiges Programm mit Keynotes, Panels und Start-up-Pitches. Organisiert vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics stellte der traditionsreiche Kongress erneut die Schnittstelle zwischen Forschung, Praxis und neuen Technologien dar.


Eröffnung mit klarer Botschaft: KI muss Potenziale heben

Zum Auftakt machte Prof. Alice Kirchheim vom Fraunhofer IML deutlich, dass die Zeit gekommen sei, die Möglichkeiten generativer KI für die Logistik aktiv zu nutzen. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Forschung wurde diskutiert, wie intelligente Systeme Abläufe vereinfachen und Entscheidungen stützen können. Impulsvorträge von KNAPP, Körber Supply Chain und der Duvenbeck Unternehmensgruppe zeigten unterschiedliche Sichtweisen auf den Einsatz von KI, von dynamischen Steuerungen bis hin zu anpassungsfähigen Netzwerken.

Neue Horizonte: Logistik in der Space Economy

Ein ungewöhnlicher Themenblock richtete den Blick ins All. Expertinnen und Experten von The Exploration Company, OHB und acatech diskutierten, wie sich bewährte Logistiklösungen auf die Raumfahrt übertragen lassen. Im Vordergrund stand die Frage, wie Europa mit innovativen Konzepten technologische Abhängigkeiten reduzieren kann. Niederschwellige, aber praxisnahe Logistiklösungen sollen helfen, die entstehende Space Economy zu unterstützen und den Aufbau einer unabhängigen Infrastruktur voranzutreiben.

Mit der Plattform »Omnistics« wurde eine konkrete Anwendung vorgestellt, die vor allem kleine und mittelständische Unternehmen adressiert. Ziel ist es, KI-Bausteine niedrigschwellig bereitzustellen und damit komplexe Lieferketten zu optimieren. Anwendungsfälle zeigten, wie Prognosen verbessert, Kosten reduziert und Kundenzufriedenheit gesteigert werden können. In einer Podiumsdiskussion mit Logistikunternehmen wie Rüdinger Spedition und Geis Gruppe wurden Chancen, aber auch Herausforderungen bei der Integration von KI in bestehende Strukturen beleuchtet.

Innovationen von Start-ups und Preisverleihung

Ein Highlight war erneut der »Digital Logistics Award«. Sieben Start-ups präsentierten digitale Lösungen für die Logistikpraxis und konkurrierten um einen der höchstdotierten Preise der Branche. Seit 2017 zeichnet der Award junge Unternehmen aus, die mit innovativen Technologien und Konzepten die Zukunft der Logistik gestalten.

Am zweiten Tag setzten parallele Sequenzen die Schwerpunkte auf KI, Resilienz und Nachhaltigkeit. Workshops, Diskussionen und Impulse boten praxisnahe Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben und ihre Übertragung in die Unternehmenspraxis. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit zum Austausch und Networking, was den besonderen Charakter der Dortmunder Gespräche ausmacht.

KI als Hebel für nachhaltige Lieferketten

Nachhaltigkeit war eines der Kernthemen des Kongresses. Diskutiert wurde, wie künstliche Intelligenz nicht nur Effizienzgewinne ermöglicht, sondern auch zur Reduktion von Emissionen beiträgt. Durch KI-gestützte Prognosen lassen sich Transportkapazitäten besser auslasten, Leerfahrten vermeiden und alternative Routen unter Einbeziehung von Umweltfaktoren wählen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Kreislaufwirtschaftskonzepten, bei denen KI hilft, Rückführungsprozesse von Waren und Materialien planbarer zu gestalten. Damit entsteht ein messbarer Beitrag zu den Klimazielen der Branche.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit Pandemien, geopolitischen Spannungen und Lieferengpässen zeigten, wie wichtig Widerstandsfähigkeit in globalen Lieferketten ist. Beiträge aus Industrie und Forschung verdeutlichten, dass Resilienz zunehmend auf Daten basiert. KI-Systeme können Szenarien simulieren, Risiken frühzeitig erkennen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Unternehmen, die diese Instrumente in ihre Planungsprozesse integrieren, sind in der Lage, schneller auf Störungen zu reagieren und gleichzeitig die Stabilität ihrer Netzwerke zu sichern.


Fazit

Der Zukunftskongress 2025 verdeutlichte, dass künstliche Intelligenz ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit der Logistik bleibt. Ob in der Raumfahrt, im Mittelstand oder in etablierten Supply Chains – die Anwendungsfelder sind vielfältig. Entscheidend wird sein, die Potenziale in konkrete Lösungen zu übersetzen und damit sowohl Einfachheit als auch Resilienz und Nachhaltigkeit in der Logistik zu stärken. Quelle: Fraunhofer-Institut

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