Saubere Fahrzeugscheiben sind ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit – besonders bei wechselnden Lichtverhältnissen. Laut DEKRA sollten Autofahrer den saisonalen Wechsel der Reinigungsmittel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Umstellung auf geeignete Sommerprodukte ist ebenso entscheidend wie die Wahl materialschonender Pflegemittel für Innen- und Außenscheiben.
Unsichtbare Gefahren durch Schmutzfilme
Ein sauberer Blick durch die Windschutzscheibe ist für die sichere Fahrzeugführung unerlässlich. Doch Pollen, Insektenreste, Harz oder Rückstände von Waschmitteln können die Sicht erheblich einschränken. Gerade bei tief stehender Sonne oder im Gegenlicht wird aus einem leichten Schmutzfilm schnell ein Sicherheitsrisiko: Streulicht führt zu Blendungen, die die Konzentration beeinträchtigen.
Auch von innen bleibt die Scheibe selten verschont. Kunststoffausdünstungen aus dem Armaturenbrett, Feinstaub oder Rauch lagern sich über die Zeit auf der Innenseite ab und erzeugen eine milchige Schicht, die besonders bei Dunkelheit und entgegenkommendem Licht auffällt.
Für die Entfernung der Schichten im Innenraum eignen sich Glasreiniger aus dem Kfz-Bereich oder Haushaltsregal – sofern sie korrekt verwendet werden. Diese Produkte lösen typische Ablagerungen zuverlässig und sorgen für klare Sicht. Auf empfindliche Oberflächen wie Displays oder lackierte Kunststoffe sollten sie jedoch nicht aufgetragen werden, da sie dort feine Risse verursachen können. Für diese Bereiche bieten sich spezielle Reinigungsmittel an, die auf das Material abgestimmt sind.
Universalreiniger oder Spülmittel aus der Küche mögen kurzfristig helfen, bergen jedoch langfristige Risiken für Fahrzeugoberflächen und Kunststoffteile.
Außenpflege mit System: Vom Shampoo bis zum Insektenentferner
Die Außenseite der Scheiben hat im Sommer besonders viel zu bewältigen. Neben klassischem Straßenstaub setzen sich Insektenreste, Vogelkot oder Harzpartikel fest – oft hartnäckiger als gedacht. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu Auto-Shampoo-Produkten, die den gesamten Fahrzeuglack und auch die Scheiben schonend reinigen.
Für besonders fest haftende Verschmutzungen bieten sich gezielte Mittel wie Insektenentferner an. Diese lassen sich auf Frontscheibe, Kühlergrill und Kennzeichen anwenden. Ist der Schmutz selbst damit nicht vollständig entfernbar, hilft eine Glaspolitur, die mit feinsten Schleifpartikeln Ablagerungen abträgt – ohne dabei die Scheibe zu beschädigen.
Warum der Wechsel auf Sommerreiniger so wichtig ist
Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreiniger liegt nicht nur in der Frostschutzwirkung. Sommerprodukte sind darauf abgestimmt, organischen Schmutz wie Pollen, Insekten oder Harz zu lösen. Wer im Frühjahr weiterhin auf Winterreiniger setzt, riskiert Schlieren und einen schmierigen Film auf der Scheibe – mit negativen Folgen für die Sicht.
Noch problematischer wird es, wenn nur reines Wasser oder Spülmittel in die Scheibenwaschanlage gefüllt wird. Diese können Kunststoffteile, Dichtungen und sogar Lackoberflächen angreifen. Besonders empfindlich reagieren Scheinwerferabdeckungen aus Polycarbonat, bei denen es durch ungeeignete Zusätze zu feinen Rissbildungen kommen kann.
Qualität erkennen – Risiken vermeiden
Beim Kauf von Scheibenreinigern lohnt sich der Blick auf Qualitätssiegel. Sie zeigen an, ob das Produkt auf Reinigungswirkung, Materialverträglichkeit und mögliche Schadstoffe geprüft wurde. Besonders im Sommer, wenn biologische Verschmutzungen häufig auftreten, sind leistungsstarke Reinigungsmittel gefragt, die gleichzeitig lack- und kunststoffschonend sind.
Neben dem Reiniger spielt auch der Zustand der Scheibenwischer eine wichtige Rolle. Schlieren, unvollständig gereinigte Flächen oder ein quietschendes Wischverhalten deuten darauf hin, dass die Gummis ausgetauscht werden sollten. Und selbst bei optimalen Bedingungen kann es nach einer langen Autobahnfahrt nötig sein, hartnäckige Rückstände manuell mit einem Schwamm zu beseitigen.
Unterschiedliche Reiniger für verschiedene Fahrzeugtypen
Nicht jeder Scheibenreiniger ist für alle Fahrzeugtypen gleich gut geeignet. Während bei Pkw im Regelfall handelsübliche Sommermischungen ausreichen, benötigen Transporter, SUV oder Nutzfahrzeuge oft leistungsfähigere Produkte mit erhöhter Reinigungskraft – insbesondere, wenn die Fahrzeuge häufig auf Landstraßen oder Baustellen unterwegs sind. Hier kommen häufiger starke Verschmutzungen wie feiner Sand, Insekten oder Bremsstaub ins Spiel. Für Werkstätten und den Großhandel bietet es sich an, verschiedene Gebindegrößen und Produktvarianten bereitzuhalten, um auf unterschiedliche Kundenanforderungen reagieren zu können.
Sommerreiniger enthalten eine spezielle Kombination aus Tensiden, Alkoholanteilen und Enzymen, die auf organische Rückstände wie Insekten, Pollen oder Harz abzielen. Im Gegensatz zu Wintermischungen verzichten Sommerprodukte meist auf Frostschutzmittel, bieten dafür aber eine höhere Reinigungskraft gegen Eiweißverbindungen. Einige Produkte enthalten zudem Additive, die das Ablaufen von Wasser verbessern oder einer schnellen Wiederanschmutzung entgegenwirken. Werkstattpersonal sollte bei der Auswahl darauf achten, dass keine aggressiven Lösemittel enthalten sind, die Kunststoffteile oder Lacke beschädigen könnten. Ein Blick ins technische Datenblatt lohnt sich besonders bei sensiblen Fahrzeugkomponenten.
Fazit
Klare Sichtverhältnisse sind keine Frage des Zufalls, sondern das Ergebnis der richtigen Pflege. DEKRA weist darauf hin, dass der Wechsel auf sommergeeignete Reinigungsmittel nicht vernachlässigt werden sollte. Ob Insektenreste, Pollen oder Harz – mit speziell abgestimmten Produkten lassen sich selbst hartnäckige Verschmutzungen entfernen. Wer zudem bei der Wahl der Mittel auf Materialverträglichkeit achtet und regelmäßig die Wischer kontrolliert, sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr – bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit. Quelle: DEKRA