Auf der internationalen Fachmesse Rematec zeigt ZF Aftermarket eine breite Palette an wiederaufgearbeiteten Komponenten unter dem REMAN-Label. Das Unternehmen setzt damit gezielt auf Nachhaltigkeit, ohne Kompromisse bei der Produktqualität einzugehen. Zu den vorgestellten Lösungen zählen Getriebe für Pkw und hybride Antriebe, eine neue Komponente für elektronische Bremssysteme in Nutzfahrzeugen sowie digitale Werkzeuge zur Prozessoptimierung.
Neue REMAN-Komponente für das Bremssystem schwerer Fahrzeuge
Ein Messe-Highlight ist die erstmalige Präsentation der überarbeiteten Central Brake Unit von WABCO. Diese Komponente übernimmt zentrale Aufgaben in der Steuerung moderner Bremssysteme bei Nutzfahrzeugen. Durch die elektronische Signalverteilung sorgt sie für eine reaktionsschnelle und präzise Bremswirkung – ein Sicherheitsfaktor insbesondere im schweren Straßengüterverkehr.
Die wiederaufbereitete Version wird ab 2025 verfügbar sein und entspricht den Qualitäts- und Funktionsstandards des Originalteils. Sie durchläuft strenge Prüfverfahren und wird nach aktuellen Spezifikationen instand gesetzt. Damit bietet sie eine ressourcenschonende und wirtschaftliche Alternative zu neuen Ersatzteilen.
Über 2.000 Getriebevarianten – wiederaufgearbeitet in OE-Qualität
Das REMAN-Angebot im Bereich Pkw-Getriebe wächst weiter: Inzwischen sind mehr als 2.000 Varianten für konventionelle und hybride Antriebsarten verfügbar. Alle Produkte basieren auf der Originalausstattung (OE) von ZF und bieten Werkstätten wie dem Teilehandel eine zuverlässige Versorgungsgrundlage.
Im Rahmen der Rematec informiert ZF über die einzelnen Arbeitsschritte bei der Wiederaufbereitung – von der mechanischen Aufarbeitung bis zur Prüfung mechatronischer Bauteile. Ziel ist es, gängige und aktuelle Modelle durchgängig verfügbar zu halten und gleichzeitig die Umweltbilanz im Aftermarket zu verbessern.
Für elektrisch angetriebene Fahrzeuge verfolgt ZF Aftermarket einen umfassenden Ansatz, der alle Phasen des Produktlebens berücksichtigt. Unter dem Leitgedanken „Maintain – Repair – Replace“ wird ein abgestimmtes Angebot an Wartungs- und Reparaturlösungen vorgestellt. Dazu gehören unter anderem spezielle Öle wie das ZF Lifeguard eFluid, praxisgerechte Ölwechselkits sowie modulare Reparatursets für Hybrid- und E-Fahrzeuge.
Auch in diesem Segment setzt ZF verstärkt auf wiederaufgearbeitete Komponenten – insbesondere bei Hochvolt-Bauteilen. Diese Produkte erfüllen hohe Sicherheits- und Qualitätsanforderungen und leisten einen aktiven Beitrag zur Verlängerung der Systemlebensdauer.
CorExpedia wird zur zentralen Plattform für Rückläufe
Ein weiterer Fokus liegt auf der Digitalisierung logistischer Prozesse: Die Plattform CorExpedia wird künftig um Produkte der Marken ZF und TRW erweitert. Ziel ist es, die Rückführung gebrauchter Altteile für Werkstätten und Großhandel einfacher und transparenter zu gestalten.
Neben der digitalen Erfassung von Rückläufern plant ZF auch logistische Dienstleistungen direkt vor Ort. Werkstätten sollen künftig vom Abholservice profitieren, der den Rücklaufprozess zusätzlich beschleunigt und vereinfacht.
Alle unter dem REMAN-Label angebotenen Bauteile durchlaufen bei ZF standardisierte, mehrstufige Testverfahren. Ziel ist es, die Funktionssicherheit auf dem Niveau von Neuteilen zu gewährleisten. Nach der vollständigen Demontage werden sämtliche Komponenten geprüft, gereinigt, bearbeitet oder durch Neuteile ersetzt. Die Endprüfung erfolgt auf speziell entwickelten Prüfständen, die exakt die Betriebsbedingungen im Fahrzeug simulieren. Erst wenn alle Parameter im Toleranzbereich liegen, wird das Teil für den Verkauf freigegeben. Diese Prozesse sorgen nicht nur für ein hohes Qualitätsniveau, sondern auch für Vertrauen im Markt.
Ressourcenschonung durch industrielle Wiederaufbereitung
Im Vergleich zur Neuproduktion spart die Wiederaufbereitung von Fahrzeugkomponenten signifikant Energie und Rohstoffe. Laut ZF lassen sich je nach Bauteilgruppe bis zu 90 % der Ausgangsmaterialien weiterverwenden. Das reduziert nicht nur den Materialbedarf, sondern senkt auch den CO₂-Ausstoß in der Lieferkette. Für Großhandel und Werkstätten entsteht so die Möglichkeit, ihren Kunden technisch gleichwertige, aber ökologisch vorteilhafte Alternativen anzubieten. ZF verfolgt hier einen klaren Nachhaltigkeitsansatz, der sich konsequent durch alle Stufen des REMAN-Prozesses zieht – von der Altteilannahme bis zur Logistik.
Die Nachfrage nach wiederaufbereiteten Ersatzteilen steigt kontinuierlich – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch im Zuge veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen. Die zunehmende Elektrifizierung des Fahrzeugbestands sowie ein stärkeres Umweltbewusstsein in Flotten und Fuhrparks führen dazu, dass REMAN-Komponenten als strategische Bausteine im Teilehandel immer wichtiger werden. Für Werkstätten ergibt sich daraus ein erweitertes Leistungsspektrum, das sowohl preissensible Kunden als auch Flottenbetreiber gezielt anspricht.
Fazit
Mit einem stetig wachsenden Portfolio im Bereich REMAN unterstreicht ZF Aftermarket seine Ambitionen, hochwertige Ersatzteile nachhaltig und wirtschaftlich bereitzustellen. Die neuen Produkte und digitalen Services bieten Werkstätten und Teilehändlern praxisgerechte Lösungen für aktuelle Anforderungen – von konventionellen Getrieben bis hin zu Hochvoltkomponenten im elektrifizierten Antriebsstrang. Die Präsenz auf der Rematec 2025 macht deutlich: Wiederaufbereitung hat sich als feste Größe im modernen Ersatzteilgeschäft etabliert. Quelle: ZF Aftermarket