Europas Strategie zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in der Automobil-Elektronik

Veröffentlicht am 03.03.2025
Die europäische Automobilindustrie steht vor einem Wandel, der durch technologische Innovationen wie fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme (ADAS), die zunehmende Fahrzeugvernetzung und die rasante Verbreitung von Elektro- und Hybridfahrzeugen vorangetrieben wird. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine strategische Stärkung der Halbleiter- und Elektronikindustrie essenziell. Die EU setzt dabei auf Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Optimierung von Handelsbeziehungen sowie auf eine umfassende Unterstützung der gesamten Lieferkette. Diese Anstrengungen sollen Europas Stellung in der globalen Automobilindustrie sichern und den Innovationsstandort Europa stärken.
 

In der Europäischen Union spielt die Automobilindustrie eine Schlüsselrolle für Wachstum und Beschäftigung. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Automobil-Elektronik und Halbleitern für moderne Fahrzeuge ist die Sicherung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit in diesen Bereichen ein entscheidender Faktor. Europas etablierte Forschungskompetenz im Bereich der Halbleitertechnologien sowie die EU-Chips-Verordnung sind grundlegende Schritte, die EU als Technologiestandort zu stärken. Clepa verfasste hierzu ein Statement mit entsprechenden Strategien zur Umsetzung. „Vision for a strong automotive electronics and semiconductor ecoystem„-


Europas Forschungsstrategie im Bereich Automobil-Elektronik und Halbleiter

Europa investiert verstärkt in die Forschung und Entwicklung, um den technologischen Fortschritt in der Automobilbranche sicherzustellen. Projekte wie das „Framework Programme 10“ (FP10) bauen auf dem Erfolg von „Horizon Europe“ auf, indem sie mehr Autonomie und finanzielle Mittel bieten. So werden gezielt neue Technologien wie Batteriemanagement-Systeme, vernetzte Fahrzeuge und Edge-KI vorangetrieben. Diese Innovationsförderung schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern sorgt auch dafür, dass Europa seine Rolle als globaler Innovationsstandort weiter ausbaut.

Die Bedeutung der EU-Chips-Verordnung

Die EU-Chips-Verordnung ist ein bedeutender Schritt, um die Halbleiterproduktion in Europa zu steigern und globale Abhängigkeiten zu verringern. Durch die Unterstützung von Produktionskapazitäten und die Förderung neuer Chiptechnologien soll die EU insbesondere in der Automobil-Elektronik resilienter werden. Die EU plant, im Zuge dessen Halbleiter für vernetzte und autonom fahrende Autos zu entwickeln, welche eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit erfordern als bisherige Lösungen.

Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbedingungen stärken

Um das Wachstum der Halbleiterindustrie zu fördern, müssen auch Rahmenbedingungen für Investitionen verbessert werden. Dazu zählen wettbewerbsfähige Energiepreise, eine stabile Energieversorgung sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften. Die hohen Energiekosten in der EU im Vergleich zu anderen Regionen wie den USA und China stellen eine Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit dar. Ziel ist es daher, die Energiepreise langfristig zu stabilisieren und das europäische Stromnetz zu stärken, um Produktionsausfälle zu vermeiden.

Verfügbarkeit von Fachkräften

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist eine der größten Hürden für die europäische Halbleiter- und Elektronikindustrie. Eine stärkere Verknüpfung von Bildung und Industrie sowie höhere Investitionen in Bildungsprogramme sind notwendig, um das Fachkräfteangebot langfristig zu erweitern. Die EU plant gezielte Investitionen in Doktorandenprogramme und Forschungszentren, die sich auf Halbleitertechnologien spezialisieren. Diese Initiativen fördern den Wissensaustausch und verbessern die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Industrie.

Gezielte und effiziente Förderung der Industrialisierung

Die Halbleiter- und Elektronikindustrie ist stark kapitalintensiv, weshalb eine klare Förderstrategie erforderlich ist. Neben der Unterstützung von Produktionsstätten legt die EU-Chips-Verordnung auch Wert auf die Förderung der gesamten Lieferkette, einschließlich des Designs und der Integration von Elektronik in Fahrzeuge. Die Unterstützung erstreckt sich dabei auch auf Schlüsseltechnologien wie Generative KI und Echtzeit-Verarbeitungssysteme, die zunehmend für softwaredefinierte Fahrzeuge (SDV) relevant sind.

Offene Handelsbeziehungen und globale Integration

Die Sicherung der Versorgung und die Erweiterung globaler Märkte ist ein zentrales Ziel für Europas Halbleiterstrategie. Offene Handelsbeziehungen zu den USA und Asien stärken die Wettbewerbsfähigkeit der EU und ermöglichen einen stabilen Austausch von Ressourcen und Technologien. Mit der US-amerikanischen Regierung sowie Ländern wie Japan, Südkorea und Taiwan plant die EU die Zusammenarbeit zu intensivieren, um technologische Innovationen gemeinsam voranzutreiben und Lieferkettenrisiken zu minimieren.

Rohstoffversorgung

Eine stabile Rohstoffversorgung ist essentiell, um die europäische Halbleiterproduktion unabhängig zu gestalten. Daher wird der Aufbau strategischer Rohstoffpartnerschaften forciert, um den Zugang zu wichtigen Materialien wie Silizium und seltenen Erden zu sichern. Die EU setzt sich zudem dafür ein, dass auch die Verarbeitung der Rohstoffe innerhalb Europas stattfindet, um Engpässe zu vermeiden.

Fazit: Nachhaltige Zukunftssicherung durch ein umfassendes Innovationskonzept

Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Halbleiter- und Elektronikindustrie erfordert eine breite Strategie, die Forschung, Investitionsförderung und internationale Kooperationen vereint. Ein Schwerpunkt auf die Forschungsförderung und die Sicherung der globalen Rohstoffversorgung wird Europa helfen, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Kooperationen mit internationalen Partnern und die Verbesserung von Investitionsbedingungen tragen dazu bei, Europas Automobilindustrie widerstandsfähig und innovativ zu halten. Clepa


 

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