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ZDK fordert: Sicherung des Automobilstandorts Deutschland

Veröffentlicht am 07.01.2025
Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) hat einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, um die Rahmenbedingungen für den Automobilsektor zu verbessern. Ziel ist es, Herausforderungen wie den Rückgang der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, den Zugang zu Fahrzeugdaten und den Fachkräftemangel anzugehen. Die Vorschläge zielen auf eine wirtschaftlich tragfähige und zukunftsorientierte Verkehrspolitik ab.
 

Der deutsche Automobilsektor steht vor großen Herausforderungen: Die Nachfrage nach Elektroautos stagniert, bürokratische Hürden hemmen den Fortschritt und der Fachkräftemangel wird zunehmend spürbar. Der ZDK hat daher einen umfassenden Maßnahmenkatalog entwickelt, der den Weg für eine nachhaltige Zukunft der Branche ebnen soll.


Elektromobilität: Anreize schaffen für eine stärkere Nachfrage

Die rückläufigen Verkaufszahlen bei rein elektrischen Fahrzeugen (BEV) verdeutlichen die Notwendigkeit, das Interesse an Elektromobilität neu zu beleben. Der ZDK schlägt gezielte Förderprogramme vor, die sowohl finanzielle als auch infrastrukturelle Aspekte berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem ein Ausbau der Ladeinfrastruktur, steuerliche Anreize und Kaufprämien für Unternehmen und Privatkunden.

Fairer Zugang zu Fahrzeugdaten: Wettbewerb stärken

Ein zentraler Punkt des Maßnahmenkatalogs ist der freie Zugang zu fahrzeuggenerierten Daten. Werkstätten und Drittanbieter sollen gleichermaßen Zugriff auf Wartungs- und Reparaturinformationen erhalten, um ihre Dienstleistungen unabhängig von Fahrzeugherstellern anbieten zu können. Der ZDK fordert daher auf EU-Ebene klare Regelungen, die einen fairen Wettbewerb gewährleisten und den Verbrauchern mehr Wahlfreiheit ermöglichen.

Bürokratie abbauen und Fachkräfte sichern

Für eine wettbewerbsfähige Zukunft der Branche ist die Entbürokratisierung von Prozessen unabdingbar. Der ZDK setzt sich dafür ein, unnötige administrative Hürden zu beseitigen und gleichzeitig die Attraktivität technischer Berufe zu steigern. Hierzu sollen Ausbildungsinhalte modernisiert und verstärkt gefördert werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Nachhaltige Mobilität und Infrastruktur modernisieren

Um eine bezahlbare und nachhaltige Mobilität zu gewährleisten, spricht sich der ZDK für die Integration alternativer Kraftstoffe in die Verkehrswende aus. Darüber hinaus fordert der Verband eine stärkere Verknüpfung des Straßenverkehrs mit anderen Transportmitteln sowie Investitionen in die Modernisierung der Straßeninfrastruktur.

Klimaneutralität durch Technologieoffenheit erreichen

Die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs ist ein zentrales Ziel der Verkehrswende. Der ZDK betont, dass eine alleinige Fokussierung auf batterieelektrische Antriebe nicht ausreicht, um die Klimaziele zu erreichen. Stattdessen fordert der Verband eine technologieoffene Herangehensweise, bei der alternative Antriebskonzepte wie Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und Plug-in-Hybride ebenfalls gefördert werden. Diese Vielfalt ermögliche es, unterschiedliche Mobilitätsanforderungen abzudecken und den CO₂-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren.

Vernetzung des Individualverkehrs mit anderen Verkehrsträgern

Die Mobilität der Zukunft basiert zunehmend auf der Integration verschiedener Verkehrsmittel. Der ZDK spricht sich für eine stärkere Verknüpfung des Individualverkehrs mit öffentlichen Verkehrsmitteln und neuen Mobilitätskonzepten wie Carsharing oder Ride-Pooling aus. Solche Ansätze könnten nicht nur den Verkehrsfluss in urbanen Gebieten verbessern, sondern auch den CO₂-Ausstoß verringern. Der Verband sieht die Politik in der Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen für Investitionen und Kooperationen zwischen den verschiedenen Sektoren zu schaffen.

Digitale Transformation im Kfz-Gewerbe vorantreiben

Die Digitalisierung eröffnet dem Kfz-Gewerbe neue Chancen, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Der Zugang zu Fahrzeugdaten und die Integration digitaler Services in Werkstätten sind nur ein Teil der Transformation. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, fordert der ZDK verstärkte Investitionen in digitale Weiterbildung und Technologien. Dies umfasst cloudbasierte Diagnoseplattformen, intelligente Wartungssysteme und eine umfassende Schulung der Belegschaft, um mit den neuen digitalen Anforderungen Schritt zu halten.

Mobilität für alle: Bezahlbare Lösungen sicherstellen

Ein zentrales Anliegen des ZDK ist es, Mobilität für alle Bevölkerungsschichten bezahlbar zu halten. Der Verband warnt vor einer zunehmenden sozialen Spaltung, wenn Fahrzeuge und Mobilitätslösungen für breite Bevölkerungsschichten unerschwinglich werden. Neben finanziellen Förderprogrammen für Elektrofahrzeuge fordert der ZDK eine Rückkehr zu einem gerechten Finanzierungssystem im Straßenbau, das auf dem Prinzip „Straße finanziert Straße“ basiert. Nur durch eine faire Kostenverteilung könne langfristig eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für die Verkehrswende erzielt werden.

Fazit

Die Mobilitätsbranche in Deutschland steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der alle Akteure – von der Politik über die Wirtschaft bis hin zu den Verbrauchern – fordert. Die Forderungen des ZDK zeigen auf, wie durch gezielte Maßnahmen eine nachhaltige, bezahlbare und zukunftssichere Mobilität erreicht werden kann. Eine klare politische Linie, kombiniert mit einer technologieoffenen und sozialen Herangehensweise, ist essenziell, um den Automobilstandort Deutschland langfristig zu sichern und wettbewerbsfähig zu halten. Quelle: ZDK


 

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